Frankfurt intern: Deutsche Cannabis - keine Macht den Drogen!

Manchmal braucht es einfach nur einen passenden Namen, und schon läuft eine Investment-Story wie im Rausch.
von Lars Winter, Euro am Sonntag
Im Fall der Aktie der Deutsche Cannabis klappte das dieser Tage zumindest kurzfristig hervorragend. Nachdem in der vergangenen Woche im Bundestag ein Gesetz verabschiedet wurde, wonach schwerkranke Patienten Cannabis auf Rezept erhalten können, schoss der im General Standard notierte Pennystock von 40 Cent zwischenzeitig auf vier Euro um fast 1.000 Prozent nach oben.
Cannabis ist ab März eine Kassenleistung. Ärzte können dann entscheiden, ob sie es einem Patienten verschreiben. Bislang war es für Schwerkranke schwer, an verschreibungspflichtiges Cannabis zu kommen. Knapp 1.800 Euro mussten sie im Monat dafür zahlen und sich zuvor eine staatliche Sondergenehmigung beim Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte einholen.
Ab März bekommen die betroffenen Kranken bis zu 100 Gramm Cannabis pro Monat verschrieben - ohne viel Aufwand und Bürokratie. Anleger witterten daher bei der unter Deutsche Cannabis firmierenden Firma die große Chance. Doch außer im Namen hat diese mit botanischen Hanfgewächsen wenig zu tun, geschweige denn profitiert sie von der neuen Gesetzeslage.
Die einst insolvente Mediengesellschaft, die mal F.A.M.E. hieß, verfügt bis auf eine wenig attraktiv erscheinende Beteiligung an der Canny Pets GmbH über so gut wie keine werthaltigen Investments. Ein Einblick ins operative Geschäft ist mangels Jahresabschlüssen nicht möglich, ebenso wenig eine Beurteilung der Vermögenslage. Auf den Partyrausch der Aktie dürfte bald Ernüchterung eintreten. Keine Macht den Drogen …
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