Investor Cevian stockt bei ThyssenKrupp auf

Das sagte eine Sprecherin der Investmentgesellschaft dem Wall Street Journal Deutschland. Erst in der vergangenen Woche waren die Schweden bei ThyssenKrupp zum Großaktionär aufgestiegen, indem sie ihren Anteil auf zunächst 5,2 Prozent der Aktien aufstockten. Cevian gilt als aktivistischer Investor. Beobachter erwarten deshalb, dass der Anleger das ThyssenKrupp-Management in seinem Sinne zu beeinflussen versucht.

   Der Cevian-Partner Jens Tischendorf hatte sich in der vergangenen Woche allerdings zufrieden über die aktuelle Strategie des ThyssenKrupp-Vorstands geäußert. Cevian wolle "gemeinsam mit dem Unternehmen den Unternehmenswert nachhaltig steigern", sagte er. Der Investor sei überzeugt, "dass der ThyssenKrupp-Vorstand die richtigen Weichen gestellt hat, insbesondere im Hinblick auf operative Verbesserungen, um den Konzern wieder auf Erfolgskurs zu bringen". Cevian schloss auf Anfrage des Wall Street Journal Deutschland schon in der vergangenen Woche nicht aus, seine Beteiligung auszubauen.

   In der vergangenen Woche hatten einige Marktteilnehmer euphorisch auf den Aufstieg von Cevian zum ThyssenKrupp-Großaktionär reagiert. Zuvor nämlich hatte der Stahl- und Technologiekonzern vor allem mit schlechten Nachrichten in den Schlagzeilen gestanden: ThyssenKrupp leidet in seiner Stahlsparte unter einer schwachen Nachfrage. Zusätzlicher Spardruck besteht wegen enormer Schwierigkeiten mit zwei Stahlwerken in Amerika. Das Eigenkapital ist stark geschrumpft, weshalb seit längerem auch über eine Kapitalerhöhung spekuliert wird.