Richemont-Aktie weit im Plus: Umsatz im Halbjahr stärker als am Markt erwartet gesteigert
Während der Schmuckverkauf zulegte, schwächelte der Uhrenbereich. Die Genfer Gesellschaft schnitt insgesamt operativ deutlich besser ab als von Analysten erwartet. Im ersten Halbjahr 2024/25 (per Ende September) stieg der Umsatz im Vergleich zum Vorjahr um 5 Prozent auf 10,6 Milliarden Euro, wie die Gruppe mit Luxusuhrenmarken wie Piaget oder IWC sowie Schmuckherstellern wie Cartier oder Van Cleef & Arpels am Freitag mitteilte. Um Währungseffekte bereinigt errechnet sich auf Gruppenebene ein Plus von 10 Prozent.
Der Schmuckbereich legte um 9 Prozent auf 7,75 Milliarden Euro zu, während das Uhrengeschäft um 6 Prozent auf 1,56 Milliarden zurückging. Die Gruppe sei insgesamt in allen Marktregionen organisch bis auf Japan gewachsen, hieß es. Der Betriebsgewinn (Ebit) stieg im ersten Halbjahr um 7 Prozent auf 2,36 Milliarden Euro, wobei die Marge um 0,3 Prozentpunkte auf 22,2 Prozent anstieg. Unter dem Strich verblieb ein Gewinn aus dem fortgeführten Geschäft von 1,8 Milliarden Euro. Das waren vier Prozent mehr als ein Jahr zuvor.
Mit den vorgelegten Zahlen, bei denen die Ende April 2025 verkaufte Online-Sparte bereits herausgerechnet ist, hat Richemont die Analystenerwartungen übertroffen. Einen Ausblick für den weiteren Verlauf des Geschäftsjahres 2025/26 kommunizierte Richemont wie üblich nicht.
Richemont-Aktie mit Kurssprung nach starken Zahlen - Swatch-Aktie profitiert
Aktien von Richemont haben am Freitag im SIX-Handel mit deutlichen Gewinnen auf die Halbjahreszahlen reagiert. Im SIX-Handel notiert die Richemont-Aktie zeitweise 7,37 Prozent höher bei 173,40 Franken. Die Aktie nahm damit Kurs in Richtung des Jahreshochs aus dem Februar im Bereich von 185 Franken. Swatch (Swatch (I)) kletterten um 1,1 Prozent.
Die Zahlenvorlage sei ein verfrühtes Weihnachtsgeschenk, so Vontobel-Analyst Jean-Philippe Bertschy. Das Wachstum im zweiten Quartal sei mit 14 Prozent spektakulär ausgefallen. Positiv seien unter anderem die Rückkehr zu Wachstum in China sowie die anhaltend robuste Nachfrage in den USA.
Richemont habe in allen Geschäftsbereichen starke Ergebnisse erzielt, wobei der Schmuckbereich mit einem Wachstum von organisch 17 Prozent im zweiten Quartal herausrage, betonte RBC-Analyst Piral Dadhania. Bei den Margen seien mit Kostendisziplin und höheren Preisen die Belastungen von der Währungsseite und den Rohstoffpreisen mehr als ausgeglichen worden.
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GENF (dpa-AFX)
Bildquelle: Richemont