Brenntag-Aktie springt nach ordentlichem Quartalszahlen an: Prognose nach unten eingegrenzt - Stellenabbau

12.11.2025 09:18:49

Der Chemikalienhändler Brenntag hat im dritten Quartal zwar mehr verdient als am Markt erwartet, die Prognose für das operative Ergebnis im Gesamtjahr aber am unteren Ende eingegrenzt.

Der seit September amtierende neue Konzernchef Jens Birgersson stellt die Unternehmensstrategie auf den Prüfstand, erteile Spekulationen über eine möglichen Aufspaltung aber eine Absage: Brenntag wird beide Geschäftsbereiche weiterhin unter dem Dach des Konzerns führen; eine vollständige Trennung werde nicht weiterverfolgt, teilte der DAX-Konzern mit und kündigte Initiativen an, um den Umsatz zu steigern, die Organisation zu vereinfachen und die Umsetzung zu verbessern. Die neue Strategie soll in der zweiten Jahreshälfte vorgestellt werden und wird auch einen weltweiten Personalabbau umfassen.

"Meine ersten Monate waren von schwierigen Marktbedingungen geprägt, ohne dass kurzfristig Anzeichen für eine Verbesserung zu erkennen waren", sagte Birgersson laut der Mitteilung. "Wir müssen Brenntag im Kern stärken, weshalb wir zentrale Strukturen optimieren und vereinfachen sowie unsere Kostenbasis verbessern."

Im Zeitraum Juli bis September sank der Umsatz um 8,6 Prozent auf 3,72 Milliarden Euro, wie Brenntag weiter mitteilte. Das operative EBITA lag mit 243 Millionen Euro um 13,6 Prozent unter dem Vorjahreswert. Der Nettogewinn nach Steuern und Dritten ging von 118,2 Millionen Euro im Vorjahresquartal auf 113,1 Millionen Euro zurück. Je Aktie verdiente Brenntag mit 78 Cent 4 Cent weniger.

Analysten hatten im Konsens einen Umsatz von 3,82 Milliarden, ein operatives EBITA von 239 Millionen Euro und einen Nettogewinn von 102 Millionen bzw 0,71 Euro pro Aktie erwartet.

Für das Gesamtjahr 2025 erwartet Brenntag nun ein operatives EBITA "in Richtung des unteren Endes der Bandbreite" von 950 Millionen Euro bis 1,05 Milliarden Euro, wie der Konzern mitteilte.

Brenntag-Aktie nach Zahlen stark - Mollstimmung bei LANXESS, Evonik

Die Aktien von Brenntag haben am Mittwoch von recht ordentlichen Geschäftszahlen profitiert. Evonik und LANXESS fielen hingegen auf neue Tiefs.

Die Papiere des Chemiehändlers Brenntag kletterten kurz nach dem XETRA-Handelsstart um bis neun Prozent. Die Ergebnisse des dritten Quartals seien besser als befürchtet, kommentierte Analyst Chetan Udeshi von JPMorgan.

Auch in einer ansonsten sehr pessimistischen Branchenanalyse des Barclays-Experten Gaurav Jain kommt Brenntag vergleichsweise gut weg. Er hält den europäischen Chemiesektor für strukturell angeschlagen, Chemikalienhändler findet er allerdings vergleichsweise gut.

Evonik und LANXESS stufte er derweil ab - letztere sogar mit halbiertem Kursziel auf "Underweight". Mit einem Minus von rund einem Prozent auf 16,88 Euro sackten Lanxess auf das tiefste Niveau seit 2009 ab.

Evonik hatten bereits tags zuvor ein Rekordtief gesehen - nach Verkaufsempfehlungen von Goldman Sachs und des Analysehauses Jefferies. Die Evonik Aktien hielten sich am Mittwoch nun mit einem Plus von 0,1 Prozent stabil.

DOW JONES / FRANKFURT (dpa-AFX)

Bildquelle: Brenntag

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