ASML-Aktie schwächer: Analysten nehmen nach Prognose-Schock reihenweise Neubewertung vor

18.07.2025 19:56:00

Trotz der Prognosesenkung des Chip-Ausrüsters ASML bleibt die breite Mehrheit der Experten bullish und sieht noch deutliches Aufwärtspotenzial für den Anteilsschein.

• Analysten passen Kursziele für ASML an
• Viele Experten sehen weiterhin Aufwärtspotenzial
• Kaufempfehlungen überwiegen

ASML sorgte am Mittwoch für ein Börsenbeben: Der Zulieferer für die Halbleiterindustrie hat angesichts des zunehmend unsicheren Handelsumfelds seine Umsatzprognose gesenkt und kann nicht garantieren, dass 2026 ein Wachstumsjahr wird. Anleger reagierten prompt und schickten die ASML-Aktie zur Wochenmitte an der EURONEXT Amsterdam um 11,37 Prozent nach unten auf 625,80 Euro. Am Freitag zeigte sie sich - nach einer deutlichen Erholung am Vortag - letztlich um 2,57 Prozent schwächer bei 633,50 Euro.

Auch die Analysten äußerten sich nach der Bilanzvorlage und dem neuen Ausblick bereits reihenweise - zeigten sich dabei aber teilweise recht zuversichtlich.

Prognosesenkung sorgt für gespaltene Analystenmeinungen

So setzte etwa Goldman Sachs ein klares Kaufsignal. Die US-Investmentbank erhöhte am Donnerstag ihr Kursziel für ASML von 910 auf 935 Euro und bestätigte das "Buy"-Rating. Analyst Alexander Duval begründet seine optimistische Einschätzung damit, dass ASML das "Rückgrat der globalen Halbleiter-Infrastruktur" sei und sowohl strategisch als auch technologisch unverzichtbar bleibe. Die Risiken für 2026 seien angesichts des soliden Auftragsbestands des Chipzulieferers seiner Meinung nach zudem recht gering.

JPMorgan reagierte am Donnerstag hingegen mit einer Kurszielsenkung von 970 auf 822 Euro, behielt aber die Einstufung "Overweight" bei. Trotz der Reduzierung sehen die JPMorgan-Analysten immer noch ein kräftiges Aufwärtspotenzial gegenüber dem aktuellen Kurs. Sie warnen jedoch, dass eine mögliche Investitionszurückhaltung von Großkunden wie Intel oder Samsung - ausgelöst durch Zollrisiken oder interne Budgetkürzungen - die mittelfristige Bewertung belasten könnte.

Die Privatbank Berenberg beließ ihre Einstufung für die ASML-Aktie am Donnerstag ebenfalls auf "Buy" und das Kursziel bei 740 Euro, obwohl der "Reset" der Erwartungen an 2026 laut Analystin Tammy Qiu begonnen habe. Kurstreiber könnten jedoch ihrer Meinung nach durch den Investitionsausblick von Intel zustandekommen.

Daneben senkten am Donnerstag die Analysten von Deutsche Bank Research ihr Kursziel von 750 auf 700 Euro, beließen die Einstufung angesichts des Kurspotenzials aber auf "Buy", wie es laut "dpa-AFX" in ihrer Studie hieß. Das Analysehaus Jefferies senkte das Kursziel von 690 auf 660 Euro und votierte mit "Hold". Auch das US-Analysehaus Bernstein Research senkte am Donnerstag das Kursziel für ASML von 700 auf 640 Euro, womit diese Experten aktuell jedoch kein Aufwärtspotenzial mehr sehen. Die Einstufung blieb dennoch "Market-Perform".

Analystenkonsens: Mehrheitlich bullish trotz kurzfristiger Unsicherheiten

Im breiteren Analystenkonsens überwiegt somit weiterhin der Optimismus. Die Mehrheit der Analysten empfiehlt die Aktie zum Kauf, etwa ein Viertel zum Halten und nur eine kleine Minderheit zum Verkaufen.

Die meisten Analysten betonen in ihren Bewertungen das langfristige strukturelle Wachstum durch KI und Automatisierung als entscheidenden Treiber für ASML. Sie sehen das Unternehmen aufgrund seiner technologischen Marktführerschaft und der hohen strukturellen Nachfrage weiterhin in einer starken Position, auch wenn kurzfristige Unsicherheiten die Prognosen beeinflussen können.

Redaktion finanzen.net

Bildquelle: ASML

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