LEONI Ausblick auf 2022 aus dem Geschäftsbericht
Hinweis: Dies ist ein Auszug aus dem Geschäftsbericht des Unternehmens. finanzen.net übernimmt keine Gewährleistung für die Richtigkeit des Inhalts.
Trotz der positiven Entwicklung zum Jahresende 2021 sieht sich Leoni weiterhin mit vielfältigen Herausforderungen und volatilen Märkten konfrontiert. Zudem wirken sich die Portfolioveränderungen des Unternehmens hin zu einem fokussierten Anbieter von Bordnetzen für die Automobilindustrie aus. Nach dem im Januar 2022 abgeschlossenen Verkauf der Business Group Industrial Solutions ist deren Umsatz- und Ergebnisbeitrag nur noch anteilig in der Prognose für das Geschäftsjahr 2022 enthalten. Der Umsatz wird 2022 bei leicht über 5 Mrd. Euro erwartet. Damit wird eine vollständige Umsatzkompensation der bereits getätigten Unternehmensverkäufe durch eine sich weiter erholende Nachfrage insbesondere im Automobilgeschäft und einen anhaltend hohen Kupferpreis erwartet. Das EBIT vor Sondereffekten wird aus heutiger Sicht gegenüber 2021 jedoch von zum Teil deutlich höheren Rohstoff-, Energie- und Logistikkosten, Steigerungen bei den Personalkosten sowie dem Wegfall des Ergebnisbeitrags der Business Group Industrial Solutions belastet. Damit wird das EBIT vor Sondereffekten im mittleren zweistelligen Mio.-Euro-Bereich erwartet. Der Free Cashflow wird für das Jahr 2022 aus heutiger Sicht im niedrigen positiven dreistelligen Mio.-Euro-Bereich liegen. Dabei ist zu berücksichtigen, dass hierin der Cashflow-Beitrag aus dem Verkauf der Business Group Industrial Solutions enthalten ist. Ohne diesen Verkauf würde ein negativer Free Cashflow erwartet.
Update 14.03.2022: Der Vorstand der Leoni AG hat heute beschlossen, seine Prognose für das Geschäftsjahr 20221 aufgrund des Krieges in der Ukraine und der damit verbundenen wirtschaftlichen Auswirkungen anzupassen: Leoni erwartet aus heutiger Sicht aufgrund des Krieges in der Ukraine und der damit verbundenen wirtschaftlichen Auswirkungen im Jahr 2022 einen niedrigeren Umsatz, ein niedrigeres EBIT vor Sondereffekten2 und einen niedrigeren Free Cashflow im Vergleich zu der bisherigen Prognose. Insbesondere geht der Vorstand davon aus, dass reduzierte Produktionsvolumina und teilweise Produktionsausfälle an seinen zwei Standorten in der Ukraine im Laufe des Geschäftsjahres 2022 nicht vollumfänglich aufgefangen werden können. Auch das lokale Russland-Geschäft des Leoni-Konzerns wird durch geopolitische Konsequenzen, etwa durch Sanktionsmaßnahmen, betroffen sein. Ferner können indirekte Auswirkungen wie Produktionsunterbrechungen auf der Kundenseite und Lieferantenseite noch nicht abgeschätzt werden, die die Geschäftsentwicklung beeinflussen. Der Vorstand prüft intensiv verschiedene Maßnahmen, um diese Auswirkungen bestmöglich zu kompensieren. Dazu gehört u.a. die Möglichkeit der Duplizierung von Produktionsvolumina. Leoni arbeitet dazu eng und konstruktiv mit seinen Kunden und Lieferanten zusammen, um diese außergewöhnliche Situation zu bewältigen. Dessen ungeachtet ist eine verlässliche Quantifizierung der direkten und indirekten Auswirkungen des Krieges in der Ukraine auf das Geschäftsjahr 2022 aufgrund hoher Unsicherheit zum jetzigen Zeitpunkt nicht möglich und die Prognosefähigkeit wesentlich beeinträchtigt. Für das laufende Geschäftsjahr wurde für die Produktion der beiden Werke in der Ukraine bisher ein Umsatz von zusammen unter 300 Mio. Euro geplant. Für die russischen Aktivitäten des Leoni-Konzerns wurde ein Umsatz von unter 100 Mio. EUR einkalkuliert.