AKTIEN IM FOKUS 2: Autobranche unter Druck - BMW-Warnung und Conti-Rückstellung

10.09.24 16:55 Uhr

Werte in diesem Artikel

(Neu: mehr Analystenstimmen, Kurse, Hintergrund)

FRANKFURT (dpa-AFX) - Gekappte Jahresziele von BMW und Rückstellungen beim Zulieferer Continental wegen Bremssystemen haben am Dienstagnachmittag die Aktien der beiden schwer unter Druck gebracht. Der gesamte Autosektor wurde in Mitleidenschaft gezogen, denn die Furcht vor schwachen China-Geschäften der Branche wuchs. JPMorgan reagierte prompt und senkte für die BMW-Aktie das Kursziel von 115 auf nun 95 Euro. Die Einstufung "Overweight" wurde aber bestätigt.

Als Schlusslichter im DAX wechselten sich die Papiere von Conti und BMW munter ab. Zuletzt verlor Conti 9,0 Prozent auf 53,48 Euro, die von BMW büßte 9,7 Prozent auf 70,12 Euro ein.

Porsche AG (Porsche), VW (Volkswagen (VW) vz), Daimer Truck, Porsche SE (Porsche Automobil vz) und Mercedes (Mercedes-Benz Group (ex Daimler)) Benz gerieten ebenfalls unter Abgabedruck und gaben zwischen 2,0 und 4,6 Prozent nach. Im SDAX wurden die Autozulieferer Vitesco (Vitesco Technologies) und Schaeffler vom Abwärtssog erfasst und sanken um jeweils etwas mehr als 3 Prozent.

Im Tagesverlauf hatte der Münchener Autobauer BMW Abstriche an seinen Profitabilitätsaussichten im Autogeschäft 2024 mitgeteilt und rechnet zudem mit einem deutlich geringeren freien Barmittelzufluss als bisher. Auslöser seien vor allem Probleme mit Bremssystemen, hieß es. Und die wurden bislang vor allem von Conti geliefert. Bereits im März waren entsprechende Probleme bekannt geworden und Zulieferungen von dieser Seite wohl gestoppt worden. Conti informierte etwas später an diesem Dienstagnachmittag dann über Rückstellungen wegen seiner Bremssysteme im mittleren zweistelligen Millionen-Euro-Bereich.

Nach den Worten von UBS-Analyst Patrick Hummel gehen die gesenkten Ziele von BMW etwa zur Hälfte auf Einmal-Effekten zurück, die auf ein technisches Problem mit dem neuen integrierten Bremssystem von Continental (IBS) zurückgingen. Zur anderen Hälfte aber beträfen sie die gedämpfte Nachfrage in China und damit das operative Geschäft des Autobauers. Denn BMW hatte im Zuge der Gewinnwarnung auch China-Probleme genannt, allerdings nicht als Hauptgrund.

Über diesen starken Fokus von BMW auf die Bremssysteme wundert sich ein Börsenexperte, der nicht genannt werden wollte: "Es scheint, als kommen die Probleme mit Conti den Münchenern gelegen, denn so können sie von ihrer Schwäche in China ganz gut ablenken." Die Probleme mit den Bremsanlagen seien aber nicht neu und Conti habe dafür Rückstellungen gebildet. "Es gibt Marktteilnehmer, die mit dem Zulieferer sprechen konnten. Dort wurde gesagt, ein Großteil der Probleme seien per Software-Update lösbar. Sollte sich dies bewahrheiten, ist die Art, wie Conti nun durch BMW in den Fokus gerückt wird, nicht gerade fair", sagte er.

In welcher Größenordnung die von BMW gemeldeten geringeren Fahrzeug-Auslieferungen auf verhängte "Lieferstopps" zurückzuführen seien und was davon mit den allgemeinen wirtschaftlichen Problemen in China zusammenhänge, sei nach wie vor unklar, schreibt Analyst Tom Narayan von der kanadischen Bank RBC. BMW, so konstatiert er jedoch, sei "das am stärksten in China engagierte Unternehmen unter den von ihm bewerteten Autobauern" und dies dürfte ihm zufolge ein Grund dafür sein, warum die Aktie dem engsten Konkurrenten Mercedes hinterherhinkt. "Es ist sehr merkwürdig", so schreibt auch er, doch könnten Autohersteller womöglich - "angesichts der hohen Lagerbestände der Händler und der Inflation nach der Pandemie - Probleme mit Zulieferern Preissenkungen vorziehen"./ck/jsl/mis

Ausgewählte Hebelprodukte auf BMW

Mit Knock-outs können spekulative Anleger überproportional an Kursbewegungen partizipieren. Wählen Sie einfach den gewünschten Hebel und wir zeigen Ihnen passende Open-End Produkte auf BMW

NameHebelKOEmittent
NameHebelKOEmittent
Wer­bung

Nachrichten zu Mercedes-Benz Group (ex Daimler)

Analysen zu Mercedes-Benz Group (ex Daimler)

DatumRatingAnalyst
11.10.2024Mercedes-Benz Group (ex Daimler) OverweightJP Morgan Chase & Co.
11.10.2024Mercedes-Benz Group (ex Daimler) OutperformBernstein Research
07.10.2024Mercedes-Benz Group (ex Daimler) BuyUBS AG
03.10.2024Mercedes-Benz Group (ex Daimler) Equal WeightBarclays Capital
27.09.2024Mercedes-Benz Group (ex Daimler) BuyJoh. Berenberg, Gossler & Co. KG (Berenberg Bank)
DatumRatingAnalyst
11.10.2024Mercedes-Benz Group (ex Daimler) OverweightJP Morgan Chase & Co.
11.10.2024Mercedes-Benz Group (ex Daimler) OutperformBernstein Research
07.10.2024Mercedes-Benz Group (ex Daimler) BuyUBS AG
27.09.2024Mercedes-Benz Group (ex Daimler) BuyJoh. Berenberg, Gossler & Co. KG (Berenberg Bank)
26.09.2024Mercedes-Benz Group (ex Daimler) OutperformRBC Capital Markets
DatumRatingAnalyst
03.10.2024Mercedes-Benz Group (ex Daimler) Equal WeightBarclays Capital
20.09.2024Mercedes-Benz Group (ex Daimler) HaltenDZ BANK
10.07.2024Mercedes-Benz Group (ex Daimler) HaltenDZ BANK
23.02.2024Mercedes-Benz Group (ex Daimler) HoldJefferies & Company Inc.
22.02.2024Mercedes-Benz Group (ex Daimler) HoldJefferies & Company Inc.
DatumRatingAnalyst
17.12.2021Daimler HoldHSBC
18.02.2021Daimler SellWarburg Research
02.02.2021Daimler VerkaufenDZ BANK
26.10.2020Daimler VerkaufenDZ BANK
07.10.2020Daimler SellGoldman Sachs Group Inc.

Um die Übersicht zu verbessern, haben Sie die Möglichkeit, die Analysen für Mercedes-Benz Group (ex Daimler) nach folgenden Kriterien zu filtern.

Alle: Alle Empfehlungen

Buy: Kaufempfehlungen wie z.B. "kaufen" oder "buy"
Hold: Halten-Empfehlungen wie z.B. "halten" oder "neutral"
Sell: Verkaufsempfehlungn wie z.B. "verkaufen" oder "reduce"