Auftragseingänge der Elektro- und Digitalindustrie gehen zurück
BERLIN (Dow Jones)--Die Bestellungen der deutschen Elektro- und Digitalindustrie sind im Juni 2024 laut dem Branchenverband ZVEI erneut zurückgegangen. "Die Auftragseingänge fielen hier insgesamt um 26,3 Prozent gegenüber dem Vorjahr, wobei der Rückgang durch Großaufträge im Vorjahresmonat überzeichnet ist", so ZVEI-Konjunkturexperte Peter Giehl. Dabei sei das Minus bei den Inlandsorders mit 26,7 Prozent nur leicht höher ausgefallen als bei den Bestellungen ausländischer Kunden mit 26,0 Prozent. In den ersten sechs Monaten des Jahres verfehlten die Auftragseingänge ihren entsprechenden Vorjahreswert um 14,3 Prozent.
Die preisbereinigte Produktion elektrotechnischer und elektronischer Güter in Deutschland hat ihren Vorjahreslevel im Juni 2024 laut den Angaben um 13,6 Prozent verfehlt. Für die ersten sechs Monate des Jahres ergebe sich damit ein Output-Rückgang um 10,0 Prozent gegenüber dem Vorjahr. "Hinsichtlich aktueller Produktionsbehinderungen ist das Pendel nochmal weiter Richtung nachfrageseitiger Hemmnisse ausgeschlagen", so Giehl. "54 Prozent der Elektrounternehmen berichteten im Juli über Auftragsmangel."
Die nominalen Erlöse der heimischen Elektro- und Digitalindustrie kamen im Juni 2024 laut ZVEI auf 19,0 Milliarden Euro, womit sie um 12,1 Prozent niedriger lagen als vor einem Jahr. Der Inlandsumsatz fiel im Juni um 10,7 Prozent auf 9,1 Milliarden Euro, der Auslandsumsatz gab um 13,3 Prozent auf 9,9 Milliarden Euro nach. Im Gesamtzeitraum von Januar bis Juni 2024 gab der aggregierte Branchenumsatz um 8,1 Prozent gegenüber Vorjahr auf 110,4 Milliarden Euro nach. "Das Geschäftsklima in der deutschen Elektro- und Digitalindustrie hat sich im Juli 2024 wieder eingetrübt", erklärte Giehl. "Dabei verschlechterte sich insbesondere die aktuelle Lage deutlich."
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August 08, 2024 02:32 ET (06:32 GMT)