Das Unternehmen platzierte die US-Hinterlegungsscheine (ADS) der niederländischen Muttergesellschaft MYT Netherlands in der Nacht zum Donnerstag zu je 26 Dollar, wie
MyTheresa mitteilte. Damit lag der Preis am oberen Ende der Spanne, die wegen der großer Nachfrage am Tag vor dem Ende der Zeichnungsfrist auf 24 bis 26 (vorher 16 bis 18) Dollar erhöht worden war.
Der erste Kurs belief sich auf 35,85 Dollar und lag damit 37,88 Prozent über dem Ausgabepreis. Mit einem Schlusskurs von 30,99 US-Dollar ging der Titel schlussendlich in den Feierabend.
Mit dem frischen Geld will MyTheresa ein gut 200 Millionen Dollar schweres Gesellschafterdarlehen tilgen, mit dem mehrere Finanzinvestoren das Unternehmen aus dem Strudel der Insolvenz des US-Einzelhandelskonzerns Neiman Marcus im Mai vergangenen Jahres herausgehalten hatten. Neiman Marcus hatte MyTheresa 2014 übernommen.
Die Wurzeln der Firma liegen in der Münchner Innenstadt, wo die Modehändler Susanne und Christoph Botschen 1987 unter dem Namen "Theresa" einen Laden eröffneten, 2006 starteten sie den Online-Shop "MyTheresa.com". Das Unternehmen, das Luxusmode von Designern wie Gucci, Yves St. Laurent, Prada, Burberry und Valentino verkauft, profitiert vom Boom des Online-Handels in der Corona-Pandemie. Im Geschäftsjahr 2019/20 (per Ende Juni) stieg der Umsatz um 19 Prozent auf 450 Millionen Euro. In den sechs Monaten von Juli bis Dezember wuchs er sogar um 30 Prozent auf rund 285 Millionen Euro. Der operative Gewinn verdoppelte sich bereinigt auf 26,8 Millionen Euro. Ende 2020 zählte MyTheresa 568.000 Kunden.
Nach dem Börsengang sind bis zu 21 Prozent der Aktien von MyTheresa im Streubesitz. Organisiert wurde die Neuemission von den US-Investmentbanken Morgan Stanley und JPMorgan.
München (Reuters)
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