"Big Short"-Investor Burry über die Tesla-Aktie: Viel zu überbewertet

Michael Burry hat sich das nächste prominente Ziel vorgenommen. Nach seinen Short-Wetten gegen NVIDIA und Palantir nimmt er nun Tesla ins Visier.
Werte in diesem Artikel
• Michael Burry bezeichnet Teslas Marktkapitalisierung als "lächerlich überbewertet"
• Investor kritisiert eine jährliche Aktionärsverwässerung von 3,6 Prozent ohne Rückkäufe
• Musks Vergütungspaket von bis zu einer Billion US-Dollar werde die Verwässerung weiter verschärfen
Burry kritisiert Verwässerung und Musk-Vergütung
Ende November 2025 veröffentlichte Burry auf seinem kostenpflichtigen Substack-Newsletter "Cassandra Unchained" einen Beitrag zur sogenannten "tragischen Algebra" aktienbasierter Vergütungen. Tesla diente dabei als zentrales Beispiel. Laut CNBC, das den Newsletter einsehen konnte, kritisierte Burry, dass Tesla seine Aktionäre jährlich um 3,6 Prozent verwässere, ohne Aktienrückkäufe anzubieten.
Burrys Fazit fiel deutlich aus: Teslas Marktkapitalisierung sei "lächerlich überbewertet" - und das schon seit langem. Die kürzlich von den Aktionären genehmigte Vergütung für Musk im Wert von bis zu einer Billion US-Dollar werde die Verwässerung weiter verschärfen. Bei der Aktionärsversammlung im November erhielt das Paket 75 Prozent Zustimmung - obwohl die beiden größten Stimmrechtsberater Glass Lewis und ISS dagegen votiert hatten.
Seitenhieb auf den "Elon-Kult"
Neben der Bewertungskritik teilte Burry auch gegen die Strategie von Tesla aus. Er bezeichnete die Anhänger Musks als "Elon-Kult", der sich zunächst voll auf Elektroautos konzentriert habe - bis Konkurrenz aufkam. Dann sei man auf autonomes Fahren umgeschwenkt, bis auch dort Wettbewerber erschienen. Nun setze man alles auf Roboter - bis auch dort die Konkurrenz auftauche.
Eine eigene Position in Tesla-Aktien legte Burry nicht offen. Allerdings hatte er im November Short-Wetten gegen NVIDIA und Palantir über Put-Optionen bekannt gegeben. Bereits 2021 wettete Burry gegen Tesla-Aktien im Wert von 530 Millionen US-Dollar, stieg aber nach wenigen Monaten aus und bezeichnete das Engagement damals als reinen Trade.
Wall Street bleibt optimistisch
Während Burry warnt, zeigt sich die Wall Street zuletzt bullish. So stufte Melius Research Tesla Ende November als "Must-Own" ein - mit Verweis auf die Fortschritte beim autonomen Fahren. Auch Stifel erhöhte das Kursziel und bekräftigte die Kaufempfehlung.
Tesla dominierte den US-Markt für Elektrofahrzeuge laut Cox Automotive im August 2025 mit einem Marktanteil von rund 41 Prozent. Allerdings ist dieser Anteil in den vergangenen Jahren zurückgegangen, da Wettbewerber mehr Elektromodelle auf den Markt bringen. Bei Robotaxis und humanoiden Robotern - den erklärten Zukunftsfeldern von Tesla - steht das Unternehmen in Konkurrenz zu Waymo von Alphabet und dem chinesischen Robotik-Start-up Unitree.
Für die vollständige Auszahlung von Musks Vergütungspaket müsste Teslas Börsenwert auf 8,5 Billionen US-Dollar steigen - etwa das Sechsfache des aktuellen Niveaus.
D. Maier / Redaktion finanzen.net
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