MÄRKTE EUROPA/Börsen halten Gewinne - Cevian erhöht Baloise-Beteiligung

09.09.24 16:02 Uhr

FRANKFURT (Dow Jones)--Europas Börsen zeigen sich am Montagnachmittag gut unterstützt. Nach dem Kursrutsch vom Freitag versuchen sich die Anleger an einer zaghaften Erholungsbewegung. Echte Kaufargumente gibt es bislang nicht. "Die Verunsicherung unter Anlegerinnen und Anlegern ist aktuell riesig. Das Vertrauen gegenüber Aktien hat spürbar nachgelassen", so der Vermögensverwalter QC Partners. Sichtbar sei das an vielen Stellen: Die Volatilitätsindizes hätten zuletzt wieder deutlich angezogen. Der US-Leitindex S&P-500 habe in der vergangenen Handelswoche jeden einzelnen Handelstag im Minus beendet. Das gab es zuletzt im April dieses Jahres.

Der DAX steigt um 0,7 Prozent auf 18.432 Zähler, der Euro-Stoxx-50 legt 0,9 Prozent auf 4.782 Zähler zu. Am Devisenmarkt steht der Euro zu Wochenbeginn unter Druck und fällt auf 1,1045 Dollar zurück.

Erhoffte Klarheit von US-Daten ausgeblieben

Die US-Arbeitsmarktdaten vom Freitag hatten die Hoffnungen enttäuscht, dass von ihnen klare Signale für die Fed-Politik ausgehen. Während die August-Daten im erwarteten Rahmen lagen, wurde der Vormonat aber deutlich abwärts revidiert. Gleichzeitig nahm der Lohnanstieg wieder zu. "Wirtschaftsschwäche plus steigende Preise weckt schnell Sorgen vor einer Stagflation", kommentierte ein Händler: Dies wäre die "schlechteste aller Welten".

Marktstrategin Lindsay Rosner von Goldman Sachs Asset Management betont dazu, der Bericht vom Freitag "hat nicht klargemacht, ob die erste Zinssenkung bei 25 oder 50 Basispunkten liegen wird - eine Antwort, die der Markt zu bekommen erwartet hatte".

Schwache Preisdaten aus China - US-CPI im Fokus

Ähnliches zeigt sich am Montagmorgen in Asien: Dort wurde das Bruttoinlandsprodukt in Japan zum zweiten Quartal nach unten revidiert und in China beschleunigte sich der Verfall der Erzeugerpreise (PPI) so stark, dass ihr Erholungstrend zu Ende sein könnte.

Wichtigstes Datum der Woche dürften daher die US-Verbraucherpreise (CPI) am Mittwoch (noch vor der EZB am Donnerstag) sein. Die Analysten der LBBW erwarten zwar einen Rückgang im Gesamtwert, die Kernrate der Inflation könne jedoch nun nach vier Monaten Rückgang stagnieren.

Nachrichtlich sieht es auf Unternehmensseite dünn aus. Für die Aktie des Schweizer Versicherers Baloise geht es 2,2 Prozent nach oben. Kurstreiber ist die Nachricht, dass der aktivistische schwedische Finanzinvestor Cevian nun mit 9,4 Prozent größter Aktionär geworden ist.

Mit Abgaben von 6,9 Prozent starten dagegen Ubisoft in die neue Woche. Hintergrund ist ein Brief von AJ Investments, ein Hedgefonds, der weniger als 1 Prozent an dem Videospielproduzenten hält, an das Ubisoft-Management. Darin zeigt sich der Investor unzufrieden mit der Geschäftsentwicklung sowie der strategischen Ausrichtung des Unternehmens.

Analysten machen Kurse

Umstufungen sind für die größeren Kursbewegungen verantwortlich. Bei Kion geht es 3,8 Prozent tiefer, nachdem die Citigroup ihnen die Kaufempfehlung entzogen und sie auf Neutral abgestuft hat. Die Titel des Luxusgüterherstellers Kering wurden von RBC auf Sectorperform nach Outperform gesenkt und fallen um 3,8 Prozent.

Burberry fallen nach einer Abstufung durch Barclays um 6,5 Prozent. Bei Adidas hat Barclays die Einstufung Overweight zurückgezogen und empfiehlt nur noch Equalweight. Adidas stellen daher mit 3,6 Prozent den größten DAX-Verlierer. Für Hugo Boss geht es in dem Umfeld um 5,3 Prozent nach unten.

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Aktienindex zuletzt +/- % absolut +/- % YTD

Euro-Stoxx-50 4.781,69 +0,9% 43,63 +5,8%

Stoxx-50 4.387,74 +0,7% 30,92 +7,2%

DAX 18.432,08 +0,7% 130,18 +10,0%

MDAX 25.233,42 +0,7% 186,90 -7,0%

TecDAX 3.261,62 +1,1% 35,85 -2,3%

SDAX 13.407,83 +0,5% 66,79 -4,0%

FTSE 8.245,33 +0,8% 63,86 +5,8%

CAC 7.419,45 +0,9% 67,15 -1,6%

Rentenmarkt zuletzt absolut +/- YTD

Dt. Zehnjahresrendite 2,18 +0,01 -0,39

US-Zehnjahresrendite 3,73 +0,02 -0,15

DEVISEN zuletzt +/- % Mo., 8:00 Fr, 17:10 % YTD

EUR/USD 1,1046 -0,3% 1,1069 1,1090 +0,0%

EUR/JPY 157,66 +0,1% 158,17 158,22 +1,3%

EUR/CHF 0,9366 +0,2% 0,9365 0,9358 +0,9%

EUR/GBP 0,8437 -0,1% 0,8439 0,8440 -2,7%

USD/JPY 142,76 +0,4% 142,93 142,62 +1,3%

GBP/USD 1,3093 -0,3% 1,3115 1,3137 +2,9%

USD/CNH (Offshore) 7,1156 +0,3% 7,1133 7,0923 -0,1%

Bitcoin

BTC/USD 55.646,30 +2,2% 54.654,50 54.670,20 +27,8%

ROHÖL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 67,77 67,67 +0,1% +0,10 -4,5%

Brent/ICE 70,79 71,06 -0,4% -0,27 -6,0%

GAS VT-Settlem. +/- EUR

Dutch TTF 37,015 36,35 +1,8% +0,66 +9,4%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 2.500,14 2.497,42 +0,1% +2,72 +21,2%

Silber (Spot) 28,18 27,94 +0,9% +0,25 +18,5%

Platin (Spot) 944,92 924,23 +2,2% +20,69 -4,8%

Kupfer-Future 4,06 4,01 +1,1% +0,04 +2,9%

YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/mpt/flf

(END) Dow Jones Newswires

September 09, 2024 10:03 ET (14:03 GMT)

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