MÄRKTE EUROPA/Börsen leicht im Plus vor US-Preisdaten

11.09.24 13:05 Uhr

FRANKFURT (Dow Jones)--Europas Börsen weisen bis Mittwochmittag weiterhin leichte Gewinne aus. Der Markt wartet gespannt auf die neuen Inflationsdaten aus den USA. Sie werden als Indikator für die nächsten Zinsschritte der US-Notenbank gesehen. Die TV-Debatte der US-Präsidentschaftskandidaten Kamala Harris und Donald Trump spielt an den Gesamtmärkten nur eine untergeordnete Rolle. Auf Unternehmensseite klar im Fokus stehen Übernahmefantasien bei der Commerzbank nach einem Paketkauf durch die Unicredit. Der DAX legt um 0,3 Prozent zu auf 18.326 Punkte, der Euro-Stoxx-50 klettert um 0,5 Prozent auf 4.772 Zähler.

An den Devisenmärkten zieht der Euro leicht an auf 1,1048 Dollar. Die Einheitswährung wird dabei etwas gestützt durch die TV-Debatte zwischen Harris und Trump. Aus dieser ging laut Umfragen Harris als Siegerin hervor. Das stützt auch Aktien aus dem Bereich Erneuerbarer Energien. Bei ihrem Wahlsieg dürften US-Investitionen in diesen Sektor ungebremst weitergehen, so die Hoffnung. Vestas steigen um 4,7 Prozent, Siemens Energy um 1,7 Prozent und Nordex um 3,6 Prozent.

US-Inflation im Fokus

Anleger halten sich vor den US-Verbraucherpreisen (CPI) zurück. "Das CPI könnte der entscheidende Faktor werden, ob sich die Fed nächste Woche für einen Zinsschnitt von 50 oder 25 Basispunkten entscheidet", sagt Tom Essaye von Sevens Report Research: Je schwächer das CPI, desto besser für die Märkte.

Volkswirte erwarten für das August-CPI einen Anstieg zum Vorjahr um 3,2 Prozent in der Kernrate. Sollte es hingegen über Markterwartung liegen, auf Monatssicht über 0,2 Prozent, wären nur 25 Basispunkte von der Fed zu erwarten, heißt es von den Strategen bei Evercore ISI.

Commerzbank-Aktien hausieren dank neuer Übernahmefantasien um fast 20 Prozent. Der Ausstieg des deutschen Staates war in dieser Form nicht erwartet worden. Die Unicredit hat ein Paket von 4,5 Prozent übernommen und hält damit nun fast 9 Prozent an der Commerzbank. Mit dieser wolle man nun über Möglichkeiten der "Wertschaffung" für Aktionäre beider Banken sprechen, teilte Unicredit mit, die sich eine weitere Aufstockung vorbehält. "Das Unicredit-Statement von heute morgen gibt Sicherheit, dass es sich um eine langfristige Beteiligung mit Aussicht auf Mehr handelt", sagt ein Händler. Unicredit gewinnen in Mailand 0,4 Prozent.

Übernahmeinteresse lässt auch Covestro um 1,1 Prozent steigen. Die Financial Times berichtet, dass Adnoc rund 14,4 Milliarden Euro inklusive Schulden für das Chemieunternehmen zahlen wolle. Die moderate Kursreaktion legt nahe, dass die Anleger skeptisch bleiben.

Die Schockwellen aus der Autoindustrie nach der Gewinnwarnung von BMW wirken nach. BMW erholen sich zwar um 0,9 Prozent, dabei dürfte es sich aber um eine technische Gegenbewegung handeln. Analysten senken gleich reihenweise die Kursziele für die Aktie. Continental geben weiter nach und notieren 1 Prozent tiefer. Bei Mercedes-Benz und VW geht es 0,2 bzw. 0,8 Prozent höher.

Rentokil brechen nach Umsatzwarnung ein

Um fast 20 Prozent brechen die Aktien von Rentokil in London ein. Der britische Ungezieferbekämpfer hat den Markt mit einer Umsatzwarnung enttäuscht. Das Geschäft in den USA dürfte sich langsamer entwickeln als zuvor gehofft, auch der operative Gewinn wird daher geringer erwartet. Analysten reagierten darauf enttäuscht; so heißt es von RBC, nach vorangegangen Enttäuschungen belaste dies die Glaubwürdigkeit.

Dazu sorgen Umstufungen für kräftige Bewegung. So steigen Stratec um 4,7 Prozent dank einer Kaufempfehlung durch Berenberg. Kion wurden von JP Morgan zum Kauf empfohlen und legen 2,4 Prozent zu. In der Schweiz fallen Sandoz 1,4 Prozent nach einer Senkung auf Hold nach Buy durch Berenberg.

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Aktienindex zuletzt +/- % absolut +/- % YTD

Euro-Stoxx-50 4.772,44 +0,5% 25,24 +5,6%

Stoxx-50 4.385,19 +0,5% 19,79 +7,1%

DAX 18.326,07 +0,3% 60,15 +9,4%

MDAX 25.362,92 +0,7% 163,92 -6,5%

TecDAX 3.259,54 +0,4% 13,08 -2,3%

SDAX 13.371,81 +0,3% 42,92 -4,2%

FTSE 8.209,67 +0,0% 3,69 +6,1%

CAC 7.427,92 +0,3% 20,37 -1,5%

Rentenmarkt zuletzt absolut +/- YTD

Dt. Zehnjahresrendite 2,13 +0,00 -0,44

US-Zehnjahresrendite 3,63 -0,02 -0,25

DEVISEN zuletzt +/- % Mi., 7:56 Di, 17:34 % YTD

EUR/USD 1,1051 +0,3% 1,1043 1,1026 +0,1%

EUR/JPY 156,41 -0,3% 155,92 157,24 +0,5%

EUR/CHF 0,9348 +0,2% 0,9314 0,9337 +0,8%

EUR/GBP 0,8441 +0,2% 0,8427 0,8439 -2,7%

USD/JPY 141,53 -0,6% 141,17 142,60 +0,5%

GBP/USD 1,3092 +0,1% 1,3104 1,3066 +2,9%

USD/CNH (Offshore) 7,1155 -0,3% 7,1154 7,1329 -0,1%

Bitcoin

BTC/USD 56.618,00 -1,5% 56.229,10 57.089,70 +30,0%

ROHÖL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 67,20 65,75 +2,2% +1,45 -5,3%

Brent/ICE 70,59 69,19 +2,0% +1,40 -6,3%

GAS VT-Settlem. +/- EUR

Dutch TTF 35,59 35,59 +0,0% +0,01 +7,1%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 2.522,38 2.516,69 +0,2% +5,69 +22,3%

Silber (Spot) 28,81 28,43 +1,4% +0,39 +21,2%

Platin (Spot) 941,61 942,50 -0,1% -0,89 -5,1%

Kupfer-Future 4,08 4,04 +1,0% +0,04 +3,5%

YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/mpt/flf

(END) Dow Jones Newswires

September 11, 2024 07:06 ET (11:06 GMT)

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