MÄRKTE EUROPA/Etwas fester - US-Daten sprechen für kleinen Zinsschritt

11.09.24 18:11 Uhr

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FRANKFURT (Dow Jones)--Die europäischen Aktienmärkte haben am Mittwoch nach volatilem Verlauf mit kleinen Aufschlägen geschlossen. Die US-Verbraucherpreise sind in der Kernlesung im August im Monatsvergleich zwar etwas stärker als erwartet gestiegen. Die Daten wiesen insgesamt aber in die richtige Richtung, denn der Inflationsdruck hatte insgesamt deutlich abgenommen. Die Verbraucherpreise stiegen im August in der Gesamtrate gegenüber dem Vormonat um 0,2 Prozent und lagen um 2,5 (Vormonat: 2,9) Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats. Von Dow Jones Newswires befragte Ökonomen hatten mit einem monatlichen Preisanstieg von 0,2 Prozent und einer Jahresteuerung von 2,6 Prozent gerechnet.

"Die Daten stützen unsere Prognose, dass die US-Notenbank die Zinsen nächste Woche 'nur' um 25 Basispunkte senkt und nicht wie vielfach erwartet um 50 Basispunkte", kommentierte die Commerzbank die Preisdaten. Der DAX gewann 0,4 Prozent auf 18.330 Punkte, für den Euro-Stoxx-50 ging es 0,3 Prozent auf 4.764 nach oben. An den Devisenmärkten fiel der Euro auf 1,1014 Dollar zurück. Zuvor war die Einheitswährung etwas gestützt worden vom Verlauf der TV-Debatte zwischen Kamala Harris und Donald Trump. Aus dieser ging laut Umfragen Harris als Siegerin hervor. Das stützte auch Aktien aus dem Bereich Erneuerbarer Energien. Bei ihrem Wahlsieg dürften US-Investitionen in diesen Sektor ungebremst weitergehen, so die Hoffnung. Vestas stiegen um 4,1 Prozent, Siemens Energy um 1,9 Prozent und Nordex um 2,2 Prozent.

Unicredit ist an der Commerzbank interessiert

Auf Unternehmensseite standen Commerzbank-Aktien dank neuer Übernahmefantasien mit plus 16,6 Prozent im Blick. Der Ausstieg des deutschen Staates war in dieser Form nicht erwartet worden: Die Unicredit hat ein Paket von 4,5 Prozent übernommen und hielt damit nun fast 9 Prozent an der Commerzbank. Mit dieser wolle man nun über Möglichkeiten der "Wertschaffung" für Aktionäre beider Banken sprechen, teilte Unicredit mit, die sich eine weitere Aufstockung vorbehält. Reuters zufolge will Unicredit mit dem Commerzbank-Management eine Fusion prüfen. Die Unicredit-Aktionäre schienen dem nicht abgeneigt zu sein - für das Papier ging es in Mailand um 0,2 Prozent nach oben.

Übernahmeinteresse ließ auch die Covestro-Aktie um 1,1 Prozent steigen. Die Financial Times berichtete, dass Adnoc rund 14,4 Milliarden Euro inklusive Schulden für das Chemieunternehmen zahlen wolle. Die nur moderate Kursreaktion legte indes nahe, dass die Anleger weiterhin skeptisch blieben.

Im Handel wurde als Grund für die Aktienschwäche von Aixtron (-2,2%) auch auf Infineon verwiesen. Infineon hatte nach eigenen Angaben in Villach erstmals auf einer Pilotlinie Wafer auf Basis des Materials Galliumnitrid (GaN) mit einem Durchmesser von 300 Millimetern produziert. "Dieser Durchbruch wird dazu beitragen, den Markt für GaN-basierte Leistungshalbleiter deutlich voranzutreiben", hieß es in einer Mitteilung des Chipkonzerns. Damit könnte Aixtron in diesem Segment verstärkt Konkurrenz erwachsen, so Händler. Infineon gewannen 1,3 Prozent.

Hellofresh haussierten derweil mit Aufschlägen von 14,7 Prozent. Haupttreiber war eine Unternehmensmitteilung unmittelbar vor Handelsschluss am Vortag, laut der CEO Dominik Richter Hellofresh-Aktien im Volumen von rund 10 Millionen Euro erworben hatte. Insiderkäufe durch Vorstandsmitglieder werden an der Börse häufig als Vertrauensbeweis des Management in das eigene Unternehmen gewertet.

Rentokil brechen nach Umsatzwarnung ein

Um 20 Prozent brachen die Aktien von Rentokil in London ein. Der britische Ungezieferbekämpfer hatte den Markt mit einer Umsatzwarnung enttäuscht. Das Geschäft in den USA dürfte sich langsamer entwickeln als zuvor gehofft, auch der operative Gewinn wird daher geringer erwartet. Analysten reagierten darauf enttäuscht; so hieß es von RBC, nach vorangegangen Enttäuschungen belaste dies die Glaubwürdigkeit.

Für Novo Nordisk ging es an der Börse Kopenhagen um 1,7 Prozent nach oben. Die Titel wurden von Studienergebnissen zum Wirkstoff Liraglutide gestützt. Dessen Einnahme habe zu einer Verringerung des Body-Mass-Index bei Kindern zwischen 6 und 11 Jahren geführt. Der Wirkstoff ist bereits unter dem Namen Saxenda als Abnehmmittel und der Bezeichnung Victoza als Diabetesmedikament erhältlich, ist allerdings nur für Kinder ab 12 Jahren zugelassen. Es handelt sich dabei um eine ältere Version der Blockbustermedikamente Ozempic und Wegovy.

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Index Schluss- Entwicklung Entwicklung Entwicklung

stand absolut in % seit

Jahresbeginn*

Euro-Stoxx-50 4.763,58 +16,38 +0,3% +5,4%

Stoxx-50 4.372,26 +6,86 +0,2% +6,8%

Stoxx-600 508,02 +0,07 +0,0% +6,1%

XETRA-DAX 18.330,27 +64,35 +0,4% +9,4%

FTSE-100 London 8.193,94 -12,04 -0,1% +6,1%

CAC-40 Paris 7.396,83 -10,72 -0,1% -1,9%

AEX Amsterdam 884,50 +2,66 +0,3% +12,4%

ATHEX-20 Athen 3.425,12 -30,73 -0,9% +9,7%

BEL-20 Brüssel 4.195,75 -1,59 -0,0% +13,2%

BUX Budapest 71.805,06 +62,29 +0,1% +18,5%

OMXH-25 Helsinki 4.451,99 -47,45 -1,1% +0,1%

ISE NAT. 30 Istanbul 10.348,06 -191,55 -1,8% +29,0%

OMXC-20 Kopenhagen 2.690,47 +40,01 +1,5% +17,8%

PSI 20 Lissabon 6.706,48 +73,82 +1,1% +6,0%

IBEX-35 Madrid 11.278,90 +75,40 +0,7% +11,7%

FTSE-MIB Mailand 33.174,42 -38,87 -0,1% +10,7%

OBX Oslo 1.294,13 +5,26 +0,4% +8,4%

PX Prag 1.565,25 -16,28 -1,0% +10,7%

OMXS-30 Stockholm 2.489,95 -5,81 -0,2% +3,8%

WIG-20 Warschau 2.262,33 -45,21 -2,0% -3,4%

ATX Wien 3.552,86 -23,32 -0,7% +3,6%

SMI Zürich 11.922,91 -41,80 -0,3% +7,1%

*bezogen auf Schlusskurs vom Vortag

Rentenmarkt zuletzt absolut +/- YTD

Dt. Zehnjahresrendite 2,11 -0,01 -0,46

US-Zehnjahresrendite 3,66 +0,01 -0,22

DEVISEN zuletzt +/- % Mi., 7:56 Di, 17:34 % YTD

EUR/USD 1,1015 -0,0% 1,1043 1,1026 -0,3%

EUR/JPY 156,32 -0,4% 155,92 157,24 +0,5%

EUR/CHF 0,9372 +0,4% 0,9314 0,9337 +1,0%

EUR/GBP 0,8451 +0,3% 0,8427 0,8439 -2,6%

USD/JPY 141,93 -0,4% 141,17 142,60 +0,7%

GBP/USD 1,3032 -0,4% 1,3104 1,3066 +2,4%

USD/CNH (Offshore) 7,1261 -0,1% 7,1154 7,1329 +0,0%

Bitcoin

BTC/USD 56.976,50 -0,9% 56.229,10 57.089,70 +30,8%

ROHÖL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 67,17 65,75 +2,2% +1,42 -5,4%

Brent/ICE 70,45 69,19 +1,8% +1,26 -6,5%

GAS VT-Settlem. +/- EUR

Dutch TTF 36,295 35,59 +2,0% +0,71 +7,1%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 2.514,79 2.516,69 -0,1% -1,91 +21,9%

Silber (Spot) 28,53 28,43 +0,4% +0,11 +20,0%

Platin (Spot) 955,12 942,50 +1,3% +12,62 -3,7%

Kupfer-Future 4,09 4,04 +1,2% +0,05 +3,8%

YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/mpt/flf

(END) Dow Jones Newswires

September 11, 2024 12:12 ET (16:12 GMT)

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