MÄRKTE EUROPA/Freundlich - Vorfreude auf US-Zinssenkung

17.09.24 18:08 Uhr

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FRANKFURT (Dow Jones)--Freundlich sind Europas Aktienmärkte am Dienstag aus dem Handel gegangen. Die Märkte zeigten sich in Vorfreude auf die anstehende Zinssenkung der US-Notenbank am Mittwoch. Dazu kam ein extrem schlechter ZEW-Index, der eine Talfahrt der deutschen Wirtschaft zeigt. Damit sind auch weitere Zinserleichterungen durch die EZB wohl notwendig. Kräftige Umschichtungen in Zinsgewinner wie die Technologie-Aktien waren die Folge, auch Konsum- und finanzierungsabhängige Aktien wie Autowerte legten zu. Rüstungsaktien wurden hingegen europaweit abverkauft.

In den USA steht eine Zinssenkung der US-Notenbank fest. Diskutiert wird lediglich, ob sie 25 oder gleich 50 Basispunkte betragen wird. Langfristigen Anlegern ist dabei der genaue Umfang der ersten Zinssenkung seit 2020 in den USA relativ egal: Die Fed könnte zB um 25 Basispunkte senken und verbal gleichzeitig die nächste Senkung für Oktober avisieren. Wichtig sei nur die Summe der Zinsschritte im kommenden Jahr, hieß es. Ein Schritt von 50 Punkten könnte sogar negativ interpretiert werden, als Signal, dass die Fed Wachstumssorgen in den USA hat.

Der DAX stieg um 0,5 Prozent auf 18.726 Punkte, der Euro-Stoxx-50 kletterte um 0,7 Prozent auf 4.861 Zähler.

ZEW in Deutschland - Abkühlung, ohne dass es je eine Erholung gab

Deutlich schlechter als befürchtet fiel der ZEW-Konjunkturindex aus: Er brach auf 3,6 Punkte ein nach 19,2 im Vormonat. Einen fallenden Index hatten Marktteilnehmer erwartet, jedoch nicht eine Annäherung an die Nulllinie. "Das passt ins hoffnungslose Investitionsbild wie der Intel-Rückzug aus Magdeburg", sagte ein Händler. Der ZEW gilt als Vorlauf-Indikator für den Ifo-Index.

Der ZEW zeige eine "konjunkturelle Abkühlung, ohne dass eine Erholung begann", sagte Thomas Gitzel, Chef-Volkswirt der VP Bank. Die deutsche Volkswirtschaft dürfte sich nun in den Winterschlaf begeben. Für einen nachhaltigen Aufschwung müssten sich zuerst die Auftragsbücher wieder füllen.

Zinsreagible Aktien gesucht

Die zinssensiblen Technologie-Werte legten mit Blick auf die US-Zinssenkung und den schwachen ZEW-Index weiter zu. Infineon im DAX stiegen um 3,2 Prozent, Aixtron und Siemens je über 2 Prozent. Bei STMicro ging es um 2,7 Prozent höher.

Süss Microtec sprangen sogar über 7 Prozent auf 57,50 Euro. Die Jefferies-Analysten nahmen sie in ihre Beobachtungsliste auf und dass gleich mit "Buy" und einem Kursziel von 76 Euro.

Die Einzelhändler standen unter Europas Sektoren mit 2,8 Prozent an der Spitze. Zalando stiegen um 7,3 Prozent. In London ging es für Kingfisher um über 11 Prozent nach oben dank besserer Halbjahreszahlen und eines erhöhten Ausblicks.

Großflächiger Rückzug aus Rüstung

Auf der Verkaufsliste standen dagegen Rüstungswerte: Die zunehmende Dynamik von Friedensvorschlägen für die Ukraine deutet auf ein nahes Ende des Investmentthemas. Unter anderem hatte Bundeskanzler Olaf Scholz in Kasachstan den Wunsch nach einer Friedenskonferenz unterstrichen. Alle Branchenwerte Europas wurden abverkauft und stellten den Hauptverlierer unter den Branchen.

Rheinmetall fielen mit sehr hohen Umsätzen von über einer Viertelmilliarde Euro um 6,8 Prozent, Hensoldt verloren 7,3 Prozent und Renk 4,7 Prozent. Auch die verwandten Aerospace-Aktien wurden davon belastet, im DAX fielen MTU 2,4 Prozent.

In Europa gaben Italiens Leonardo und die britische BAE Systems bis zu 4,7 Prozent ab, Thales in Frankreich 3,8 Prozent. In Norwegen brachen Raketenbauer Kongsberg sogar 8 Prozent ein.

Gut erholt zeigten sich die Autowerte im DAX, bei Daimler Truck führte der Ausbruch aus dem Abwärtstrend sogar zu 3,5 Prozent Plus.

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Index Schluss- Entwicklung Entwicklung Entwicklung

. stand absolut in % seit

. Jahresbeginn*

Euro-Stoxx-50 4.860,78 +33,15 +0,7% +7,5%

Stoxx-50 4.425,69 +9,04 +0,2% +8,1%

Stoxx-600 517,19 +2,08 +0,4% +8,0%

XETRA-DAX 18.726,08 +92,97 +0,5% +11,8%

FTSE-100 London 8.309,86 +31,42 +0,4% +7,1%

CAC-40 Paris 7.487,42 +37,98 +0,5% -0,7%

AEX Amsterdam 900,32 +4,57 +0,5% +14,4%

ATHEX-20 Athen 3.466,04 +15,35 +0,4% +11,0%

BEL-20 Bruessel 4.239,66 -4,96 -0,1% +14,4%

BUX Budapest 72.685,08 -65,42 -0,1% +19,9%

OMXH-25 Helsinki 4.543,11 +35,85 +0,8% -0,2%

ISE NAT. 30 Istanbul 10.750,52 +218,58 +2,1% +34,0%

OMXC-20 Kopenhagen 2.745,05 -32,98 -1,2% +20,2%

PSI 20 Lissabon 6.790,66 +27,61 +0,4% +6,6%

IBEX-35 Madrid 11.703,40 +122,40 +1,1% +15,9%

FTSE-MIB Mailand 33.780,28 +210,30 +0,6% +10,6%

OBX Oslo 1.314,01 -9,09 -0,7% +10,1%

PX Prag 1.574,29 -2,22 -0,1% +11,3%

OMXS-30 Stockholm 2.555,90 +26,16 +1,0% +6,6%

WIG-20 Warschau 2.334,86 +40,10 +1,7% -0,4%

ATX Wien 3.600,36 +5,35 +0,1% +4,3%

SMI Zuerich 12.042,78 +37,31 +0,3% +8,1%

*bezogen auf Schlusskurs vom Vortag

DEVISEN zuletzt +/- % Di., 8:04 Mo, 17:20 % YTD

EUR/USD 1,1119 -0,1% 1,1129 1,1122 +0,7%

EUR/JPY 157,64 +0,7% 156,53 156,35 +1,3%

EUR/CHF 0,9414 +0,1% 0,9394 0,9399 +1,5%

EUR/GBP 0,8448 +0,3% 0,8425 0,8422 -2,6%

USD/JPY 141,79 +0,8% 140,60 140,58 +0,6%

GBP/USD 1,3162 -0,4% 1,3210 1,3206 +3,5%

USD/CNH (Offshore) 7,1086 +0,2% 7,0980 7,0973 -0,2%

Bitcoin

BTC/USD 61.240,55 +5,6% 58.566,20 57.917,50 +40,6%

ROHÖL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 71,43 70,09 +1,9% +1,34 +0,6%

Brent/ICE 73,72 72,75 +1,3% +0,97 -2,1%

GAS VT-Settlem. +/- EUR

Dutch TTF 35,66 34,33 +3,9% +1,33 +3,3%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 2.562,90 2.582,61 -0,8% -19,72 +24,3%

Silber (Spot) 30,65 30,73 -0,3% -0,09 +28,9%

Platin (Spot) 980,27 985,50 -0,5% -5,23 -1,2%

Kupfer-Future 4,23 4,21 +0,3% +0,01 +7,2%

YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/mod/err

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September 17, 2024 12:09 ET (16:09 GMT)

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