03.02.2023 16:01

MÄRKTE EUROPA/Sehr starker US-Arbeitsmarktbericht sorgt für Rücksetzer

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FRANKFURT (Dow Jones)--Europas Börsen bauen die Verluste am Freitagnachmittag nach Veröffentlichung der US-Arbeitsmarktdaten teilweise aus. Die Zahl der Beschäftigten ist im Januar um 517.000 gestiegen, die Prognose lag lediglich bei 187.000. Die Arbeitslosenquote fiel auf 3,4 Prozent, die Prognose lag bei 3,6 Prozent. Die durchschnittlichen Stundenlöhne stiegen wie erwartet um 0,3 Prozent. Die Daten legen einen sehr starken Arbeitsmarkt dar, was die Geldpolitik erneut auf die Probe stellen könnte. Die Erwartung eines baldigen Zinsgipfels in den USA und der Eurozone hatte am Donnerstag eine Rally an den Börsen ausgelöst.

Für Anleger ist der extrem positive US-Arbeitsmarktbericht sowohl auf der Aktien- als auch auf der Rentenseite nach Einschätzung von QC Partners eine eher schlechte Nachricht. Dieser habe die kühnsten Erwartungen übertroffen. Das geplante Abbremsen der US-Wirtschaft sei der Fed bislang kaum gelungen. Nach dem heutigen Arbeitsmarktbericht dürfte endgültig klar sein, warum die Fed weiterhin von anstehenden Zinserhöhungen im Plural spreche. Der DAX gibt um 0,6 Prozent nach auf 15.413 Punkte, der Euro-Stoxx-50 um 0,1 Prozent auf 4.236 Zähler. Am Devisenmarkt gerät der Euro unter erheblichen Abgabedruck und fällt auf 1,0860 Dollar zurück, während an den Anleihemärkten der Bund-Future fällt - die Renditen steigen also.

Die Bekanntgabe der Erzeugerpreise im Euroraum hat derweil nicht bewegt. Und das obgleich diese im Dezember gegenüber dem Vormonat wider Erwarten gestiegen sind. Die Jahresrate sank dagegen. Vermutlich gilt die Datenreihe als überholt, da sie noch aus dem alten Jahr stammt, und seitdem die Energiepreise weiter gefallen sind. EZB-Präsidentin Christine Lagarde hatte sich am Vortag zuversichtlicher mit Blick auf das makroökonomische Umfeld geäußert. So schätzt Lagarde die Inflationsrisiken als ausgewogener ein, auch seien die Wachstumsrisiken stärker ausgewogen. Daneben nähmen die Lieferkettenprobleme ab.

Mit massiven Abschlägen reagieren Leoni auf die Nachricht, dass eine neue Finanzierungslösung nicht ohne wesentliche Beiträge von Eigen- und Fremdkapitalgebern zustande kommen wird. "Die laufenden Verhandlungen lassen erwarten, dass es ohne einen Kapitalschnitt der Aktionäre keine Lösung geben wird", so das Unternehmen. Hintergrund sei, dass auch alle Finanzgläubiger weitgehende Zugeständnisse machen müssten, um die langfristige Fortführung des Unternehmens zu ermöglichen, indem Finanzverbindlichkeiten zur Entschuldung der Gruppe in Eigenkapital (Debt-to-Equity-Swap) gewandelt werden. Erst vor wenigen Tagen hatte Leoni-CEO Aldo Kamper überraschend seinen Rücktritt von seinem Posten als Vorstandsvorsitzender bekannt gegeben. Leoni brechen um 43 Prozent ein.

Kursexplosion bei Zur Rose

Mit einer Kursexplosion von über 90 Prozent sind Zur Rose in den Tag gestartet, inzwischen beträgt das Plus "nur" noch 23,5 Prozent. Händler sprechen von panischen Short-Eindeckungen, nachdem die Aktie der Schweizer Online-Apotheke als klarer "Underperformer" gegenüber Shop Apotheke gehandelt wurde. Nun teilte Zur Rose aber mit, das Geschäft in der Schweiz für 360 Millionen Franken an Migros zu verkaufen, was mehr als dem halben Jahresumsatz entspricht. Dies spült das Geld in die Kasse, mit dem sich Zur Rose für die Einführung des E-Rezepts in Deutschland und die Digitalisierung im Gesundheitswesen positioniert. Damit treten die Schweizer massiv stärker in Wettbewerb zu Shop Apotheke (-0,3%). Die Analysten von Jefferies sprechen von einer Neubewertung der Aktie.

Trotz überzeugender Geschäftszahlen dreht die spanische Caixabank ins Minus und liegt nun 3 Prozent hinten. Als "stark" stuft ein Aktienhändler den Nettogewinn ein, der im vierten Quartal um 62 Prozent gestiegen ist. Die Bank hat eine Dividende von 23 Cent angekündigt, verzichtet allerdings auf zusätzliche Aktienrückkäufe. Damit fehle das Tüpfelchen auf dem i, so Jefferies. Intesa Sanpaolo verlieren dagegen nach Zahlen 3,1 Prozent.

Im SDAX steigen SGL Carbon um 10,4 Prozent auf 8,59 Euro, nachdem Stifel das Kursziel auf 13 von 9 Euro erhöht hat. Hapag-Lloyd verlieren hingegen 1,6 Prozent, die Aktie wurde von den Stifel-Analysten auf "Sell" herabgestuft.

Für Sanofi geht es um 0,6 Prozent nach unten. Der französische Pharmakonzern hat zwar bei den Gewinnen die Erwartungen überboten, heißt es von Jefferies. Die Umsätze lägen jedoch unter Erwarten und der Ausblick deute auf gekürzte Konsenserwartungen hin. Ebenfalls nach Quartalszahlen geht es in Amsterdam für TomTom um 4,3 Prozent nach oben.

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Aktienindex zuletzt +/- % absolut +/- % YTD

Euro-Stoxx-50 4.234,26 -0,2% -6,86 +11,6%

Stoxx-50 3.868,01 +0,6% 24,23 +5,9%

DAX 15.415,07 -0,6% -94,12 +10,7%

MDAX 29.634,78 -0,6% -174,14 +18,0%

TecDAX 3.316,19 -0,6% -19,79 +13,5%

SDAX 13.435,06 -0,5% -65,39 +12,7%

FTSE 7.888,46 +0,9% 68,30 +4,9%

CAC 7.187,28 +0,3% 21,01 +11,0%

Rentenmarkt zuletzt absolut +/- YTD

Dt. Zehnjahresrendite 2,19 +0,12 -0,38

US-Zehnjahresrendite 3,50 +0,10 -0,38

DEVISEN zuletzt +/- % Fr, 8:24 Do, 17:30 % YTD

EUR/USD 1,0859 -0,5% 1,0902 1,0926 +1,5%

EUR/JPY 141,47 +0,8% 140,11 140,31 +0,8%

EUR/CHF 1,0028 +0,6% 0,9970 0,9950 +1,3%

EUR/GBP 0,8952 +0,3% 0,8926 0,8904 +1,2%

USD/JPY 130,27 +1,3% 128,52 128,39 -0,7%

GBP/USD 1,2132 -0,8% 1,2213 1,2273 +0,3%

USD/CNH (Offshore) 6,7698 +0,5% 6,7460 6,7334 -2,3%

Bitcoin

BTC/USD 23.511,74 -0,2% 23.531,44 23.870,81 +41,6%

ROHÖL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 77,05 75,88 +1,5% +1,17 -4,2%

Brent/ICE 82,92 82,17 +0,9% +0,75 -3,3%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.882,23 1.912,93 -1,6% -30,70 +3,2%

Silber (Spot) 22,75 23,48 -3,1% -0,73 -5,1%

Platin (Spot) 999,73 1.025,50 -2,5% -25,78 -6,4%

Kupfer-Future 4,11 4,09 +0,4% +0,02 +7,8%

YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/mpt/err

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