MÄRKTE USA/Etwas leichter - Oracle-Kurs schießt nach oben

10.09.24 18:21 Uhr

Von Steffen Gosenheimer

NEW YORK (Dow Jones)--Nach der teilweisen Erholung am Montag von den heftigen Verlusten am Freitag ist die Tendenz am Dienstag an der Wall Street leichter. Am stärksten gibt zur Mittagszeit in New York der Dow-Jones-Index nach mit minus 0,7 Prozent auf 40.529 Punkte. Er wird gedrückt vor allem von Verlusten bei Bankaktien. Die breiteren und damit aussagekräftigeren Indizes wie der S&P-500 und die technologiedominierten Nasdaq-Indizes geben um bis zu 0,4 Prozent nach.

Für Zurückhaltung sorgt zum einen, dass am Mittwoch die Verbraucherpreise für August auf dem Kalender stehen. Sie werden aber nur noch darüber entscheiden, ob die Fed am 18. September ihren Zinssenkungszyklus mit einem großen Zinsschritt nach unten einleitet oder einem normalen kleinen um 25 Basispunkte. Mit großer Mehrheit setzt der Markt aktuell auf letzteres.

Bereits am Dienstag, fünf Stunden nach Börsenschluss, steht zum anderen das erste TV-Duell der beiden Präsidentschaftsbewerber Donald Trump und Kamala Harris an. Auch dieses Ereignis dürfte mancher Börsianer erst einmal abwarten wollen, bevor er sich neu positioniert.

Dollar zieht weiter an - Öl auf Jahrestief

Am Anleihemarkt sinken die Renditen. Hier dürften einige Teilnehmer angesichts der schwächelnden Aktienkurse den sicheren Hafen der Zinspapiere ansteuern.

Der Dollar, der bereits am Vortag anzog, legt ungeachtet der sinkenden US-Marktzinsen noch etwas weiter zu. Der Euro fällt auf 1,1023 Dollar und den niedrigsten Stand seit Mitte August. Noch vor der US-Notenbank dürfte die EZB am Donnerstag die Zinsen senken, und laut Marktteilnehmern könnte sie in der nächsten Zeit taubenhaftere Töne anschlagen als die Fed.

Stark unter Druck stehen die Ölpreise nach der Zwischenerholung am Vortag. Sie geben um bis zu 4,4 Prozent nach. US-Öl der Sorte WTI ist mit unter 66 Dollar je Fass so billig wie zuletzt im Sommer 2023. Als Belastungsfaktor verweisen Marktkenner weiter auf die maue Konjunktur in China, was für eine anhaltende Nachfrageschwäche aus China spreche. Am Vortag hatte ein vor der US-Küste drohender Wirbelsturm noch dafür gesorgt, dass die Ölpreise sich etwas erholten.

Oracle überzeugt - Apple und Alphabet von Urteilen wenig bewegt

Unter den Einzelaktien geht es für Oracle um 12 Prozent nach oben. Der Cloud-Software-Anbieter hat mit seinen Quartalszahlen die Markterwartungen überboten und dazu von einem starken Auftragsbestand gesprochen. Oracle schloss zudem einen Vertrag mit Amazon Web Services (AWS) ab, was nach Aussage des Oracle-Managements sogar die wichtigere Neuigkeit ist.

Dass Apple nun tatsächlich 13 Milliarden Euro an Steuern in Irland nachzahlen soll, belastet den Kurs nur leicht. Er gibt um 1 Prozent nach. "Irland hat Apple eine rechtswidrige Beihilfe gewährt, die zurückzufordern ist", urteilte der Europäische Gerichtshof. Er bestätigte damit eine Entscheidung der EU-Kommission

Google muss nach einem Urteil des höchsten europäischen Gerichts eine Geldbuße von 2,4 Milliarden Euro wegen Missbrauchs ihrer beherrschenden Stellung zahlen. Auch hier fällt die Reaktion gedämpft aus, der Kurs der Mutter Alphabet bewegt sich kaum.

Großer Bremser im Dow sind Goldman Sachs mit einem Minus von fast 5 Prozent. CEO David Solomon rechnet mit einem Rückgang der Handelserträge im dritten Quartal um 10 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Noch härter trifft es die Aktie des Konkurrenten JP Morgan (-7,2%), nachdem der COO der Bank gewarnt hat, dass die Erwartungen der Branche an den Nettozinsertrag "nicht sehr vernünftig" seien.

Zur Schwäche der Bankaktien - der entsprechende S&P-500-Subindex büßt 4,4 Prozent ein - verweisen Teilnehmer aber auch darauf, dass die Aktie des Autofinanzierungsspezialisten Ally Financial (-15%) stark unter Druck steht. Das Ally-Management hat seine Margenprognose deutlich nach unten korrigiert und rechnet mit vermehrten Abschreibungen und Zahlungsausfällen.

Hewlett Packard Enterprise sinken mit der Ausgabe neuer Aktien um 7,5 Prozent. Mit den Erlösen soll der Kauf von Juniper Networks (+0,4%) finanziert werden.

Under Armour hat den Ausblick gesenkt, der Kurs des Sportartikelherstellers sackt um fast 9 Prozent ab. Die Aktie hatte bereits am Vortag auffallend schwach im Markt gelegen.

Rubrik büßen 6,8 Prozent ein, obwohl das Softwareunternehmen für Datensicherheit positive Quartalszahlen und einen verbesserten Ausblick vorgelegt hat. Händler verweisen aber darauf, dass der Rubrik-Kooperationspartner Salesforce (-0,7%) mitgeteilt hat, Own Company zu kaufen. Dies könnte die Entwicklung bei Rubrik beschneiden.

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INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD

DJIA 40.543,47 -0,7% -286,12 +7,6%

S&P-500 5.458,29 -0,2% -12,76 +14,4%

Nasdaq-Comp. 16.864,66 -0,1% -19,94 +12,4%

Nasdaq-100 18.644,11 -0,1% -16,67 +10,8%

US-Anleihen

Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD

2 Jahre 3,61 -5,9 3,67 -81,0

5 Jahre 3,44 -5,1 3,49 -56,3

7 Jahre 3,54 -5,3 3,59 -43,5

10 Jahre 3,65 -4,5 3,70 -22,5

30 Jahre 3,97 -3,4 4,00 -0,3

DEVISEN zuletzt +/- % Di., 7:50 Mo, 17:35 % YTD

EUR/USD 1,1025 -0,1% 1,1042 1,1038 -0,2%

EUR/JPY 156,96 -0,7% 157,99 157,78 +0,9%

EUR/CHF 0,9330 -0,5% 0,9367 0,9359 +0,6%

EUR/GBP 0,8438 -0,0% 0,8444 0,8441 -2,7%

USD/JPY 142,39 -0,5% 143,08 142,95 +1,1%

GBP/USD 1,3066 -0,1% 1,3077 1,3076 +2,7%

USD/CNH (Offshore) 7,1320 +0,2% 7,1224 7,1199 +0,1%

Bitcoin

BTC/USD 56.753,05 -1,3% 56.909,15 55.341,10 +30,3%

ROHÖL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 65,47 68,71 -4,7% -3,24 -7,8%

Brent/ICE 68,87 71,84 -4,1% -2,97 -8,6%

GAS VT-Settlem. +/- EUR

Dutch TTF 35,53 37,20 -4,5% -1,67 +12,0%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 2.513,16 2.506,38 +0,3% +6,79 +21,9%

Silber (Spot) 28,27 28,38 -0,4% -0,11 +18,9%

Platin (Spot) 943,00 942,70 +0,0% +0,30 -4,9%

Kupfer-Future 4,04 4,08 -1,1% -0,05 +2,5%

YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/DJN/gos/flf

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September 10, 2024 12:22 ET (16:22 GMT)

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