MORNING BRIEFING - Deutschland/Europa

05.08.24 07:33 Uhr

Der Markt-Überblick am Morgen, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.

===

+++++ TAGESTHEMA +++++

Bei den chinesischen Dienstleistern hat sich die Geschäftsaktivität im Juli verbessert. Der von Caixin Media Co und dem Researchhaus S&P Global ermittelte Einkaufsmanagerindex (PMI) für den Service-Sektor erhöhte sich auf 52,1 (Juni: 51,2) Punkte. Der Index basiert auf einer Umfrage unter rund 400 Unternehmen, wobei auch kleinere, in Privatbesitz befindliche Firmen stärker berücksichtigt sind. Der auf Daten der staatlichen Statistikbehörde basierende offizielle Einkaufsmanagerindex war im Juli auf 50,2 (Vormonat: 50,5) Punkte gesunken. Dieser Indikator ist stärker auf in Staatsbesitz befindliche Großunternehmen ausgerichtet. Ein PMI-Stand über 50 deutet auf eine Expansion des Sektors hin, Werte darunter auf eine Schrumpfung.

+++++ AUSBLICK UNTERNEHMEN +++++

INFINEON (7:30 Uhr)

Nachfolgend eine Auswertung der Konsensprognosen zum dritte Geschäftsquartal 2023/24 (Angaben in Millionen Euro, Ausnahme Ergebnis je Aktie in Euro, Marge in Prozent):

PROG PROG PROG

3. QUARTAL 3Q23/24 ggVj Zahl 3Q22/23

Gesamtumsatz 3.800 -7% 21 4.089

Segmentergebnis 717 -33% 21 1.067

Segmentergebnis-Marge 18,9 -- 21 26,1

Ergebnis nach Steuern 448 -46% 21 831

Ergebnis je Aktie - unverwässert 0,34 -46% 21 0,63

Ergebnis je Aktie ber - verwässert 0,42 -38% 21 0,68

Umsatz Automotive 2.170 +2% 21 2.129

- Green Industrial Power 474 -16% 21 565

- Power & Sensor Systems 766 -16% 21 917

- Connected Secure Systems 389 -18% 21 474

Ergebnis Automotive 530 -9% 21 583

- Green Industrial Power 79 -54% 21 171

- Power & Sensor Systems 65 -66% 21 191

-Connected Secure Systems 44 -63% 21 119

Weitere Termine:

07:00 DE/Bertrandt AG, ausführliches Ergebnis 3Q

12:00 DE/Biontech SE, Ergebnis 2Q (14:00 Analysten- und Pressekonferenz)

22:05 US/Adtran Inc, Ergebnis 2Q

+++++ AUSBLICK KONJUNKTUR +++++

- IT

09:45 Einkaufsmanagerindex/PMI nicht-verarbeitendes Gewerbe Juli

PROGNOSE: 53,0

zuvor: 53,7

- FR

09:50 Einkaufsmanagerindex/PMI nicht-verarbeitendes Gewerbe

(2. Veröffentlichung) Juli

PROGNOSE: 50,7

1. Veröff.: 50,7

zuvor: 48,8

Einkaufsmanagerindex gesamt (2. Veröffentlichung)

PROGNOSE: 49,5

1. Veröff.: 49,5

zuvor: 48,2

- DE

09:55 Einkaufsmanagerindex/PMI nicht-verarbeitendes Gewerbe

(2. Veröffentlichung) Juli

PROGNOSE: 52,0

1. Veröff.: 52,0

zuvor: 53,1

Einkaufsmanagerindex gesamt (2. Veröffentlichung)

PROGNOSE: 48,7

1. Veröff.: 48,7

zuvor: 50,4

- EU

10:00 Einkaufsmanagerindex/PMI nicht-verarbeitendes Gewerbe Eurozone

(2. Veröffentlichung) Juli

PROGNOSE: 51,9

1. Veröff.: 51,9

zuvor: 52,8

Einkaufsmanagerindex gesamt (2. Veröffentlichung)

PROGNOSE: 50,1

1. Veröff.: 50,1

zuvor: 50,9

11:00 Erzeugerpreise Juni

Eurozone

PROGNOSE: +0,5% gg Vm/-3,3% gg Vj

zuvor: -0,2% gg Vm/-4,2% gg Vj

- GB

10:30 Einkaufsmanagerindex/PMI nicht-verarbeitendes Gewerbe

(2. Veröffentlichung) Juli

PROGNOSE: 52,4

1. Veröff.: 52,4

zuvor: 52,1

- US

15:45 Einkaufsmanagerindex/PMI Service (2. Veröffentlichung) Juli

PROGNOSE: 55,9

1. Veröff.: 56,0

zuvor: 55,3

16:00 ISM-Index nicht-verarbeitendes Gewerbe Juli

PROGNOSE: 50,9 Punkte

zuvor: 48,8 Punkte

+++++ ÜBERSICHT FUTURES / INDIZES +++++

Aktuell:

INDEX Stand +/-

DAX-Future 17.429,00 -2,1%

E-Mini-Future S&P-500 5.270,75 -2,0%

E-Mini-Future Nsdq-100 17.838,75 -3,9%

Nikkei-225 32.400,26 -9,8%

Schanghai-Composite 2.887,38 -0,6%

Hang-Seng-Index 16.738,68 -1,2%

+/- Ticks

Bund -Future 135,91 +71

Freitag:

INDEX Schluss +/-

DAX 17.661,22 -2,3%

DAX-Future 17.794,00 -1,8%

XDAX 17.702,64 -1,8%

MDAX 24.464,06 -2,2%

TecDAX 3.249,88 -2,0%

EuroStoxx50 4.638,70 -2,7%

Stoxx50 4.321,02 -2,6%

Dow-Jones 39.737,26 -1,5%

S&P-500-Index 5.346,56 -1,8%

Nasdaq-Comp. 16.776,16 -2,4%

EUREX zuletzt +/- Ticks

Bund-Future 135,20 +88

+++++ FINANZMÄRKTE +++++

EUROPA

Ausblick: Gespannter als sonst blicken Händler am Montag auf den Wochenstart an Europas Börsen. Die große Frage ist, ob der Kursrutsch vom Freitag eine einmalige Übertreibung oder erst der Beginn eines Ausverkaufs ist. Die DAX-Futures rutschen am Morgen weiter ab und weisen auf eine DAX-Eröffnung deutlich unter der 17.500er-Marke hin. Nachrichtlich werden die Märkte an gleich zwei Fronten unter Druck gesetzt: Vom Platzen der Blase in der Tech-Branche und den frisch aufgekommenen Konjunktursorgen. Der schwache US-Arbeitsmarkt am Freitag bestätigte diese Sorgen. Wesentlich wichtiger als üblich sind daher Konjunkturdaten wie die zahlreichen Einkaufsmanager-Indizes (PMI). Am Montag werden die Revisionen des Service-Bereichs veröffentlicht. In den USA steht sogar noch der neue ISM-Index für den Dienstleistungssektor im Juli an. Er hat eine vielbeachtete Job-Komponente, die Trends am US-Arbeitsmarkt zeigt. Sollten auch sie schwächer ausfallen, dürften die Erwartungen an eine große Zinssenkung von 50 Basispunkte bei der US-Notenbank steigen und die Rally der Anleihen weitergehen. Sorgen macht man sich auch über die Technologie-Branche: Hier belasten Berichte, wonach Nvidia die Produktion neuer Chips verschieben muss. Dies würde die Cashflow-Planungen aller Beteiligten durcheinander bringen. Auch Europas Technologie-Werte würden als Zulieferer darunter leiden.

Rückblick: Sehr schwache US-Arbeitsmarktdaten beschleunigten den Ausverkauf. Daten unterstrichen die Sorge vor einer Rezession in den USA. Zugleich stieg die Wahrscheinlichkeit, dass die Fed aggressiver als bisher erwartet die Zinsen senken wird. Zudem belastete die Sorge vor einer militärischen Eskalation im Nahen Osten. Die zunehmenden Zinssenkungsspekulationen in den USA ließen den Euro steigen, an den Anleihemärkten fielen die Renditen. Ausverkaufsstimmung herrschte im Technologiesektor (-6%) - begünstigt durch den Crash bei Intel. In Europa stürzten ASML um 11,2 Prozent ab - BE Semiconductor um 9,3 Prozent und STMicro um 5,8 Prozent. IAG kamen auf ein Plus von 4,7 Prozent. Der Luftverkehrskonzern will die Dividendenzahlung wieder aufnahmen. BNP Paribas (-2,9%) will das Investment Management des Versicherungskonzerns AXA (+1,4%) übernehmen. Engie (+2,8%) hatte die Prognose angehoben.

DAX/MDAX/SDAX/TECDAX

Sehr schwach - Den Ausverkauf im Technologiesektor bekamen Infineon (-5,1%) oder Süss Microtech (-10,1%) zu spüren. SAP hielten sich mit minus 2,8 Prozent besser. Zu den größten Verlierern im DAX zählten Siemens Energy mit minus 7,5 Prozent, RWE fielen 7,9 Prozent zurück. Gegen den Trend ging es nach einer positiven Analystenstudie für Qiagen um 1,6 Prozent nach oben. Immobilienaktien drehten kräftiger ins Plus. Nach der Veröffentlichung der US-Arbeitsmarktdaten setzten Anleger auf schnellere und aggressivere Zinssenkungen. Vonovia gewannen 0,9 Prozent, LEG 2,1 Prozent oder Grand City 1,3 Prozent. Die Aussicht auf fallende Zinsen bekam dem Bankensektor dagegen nicht gut: Commerzbank büßten 4,6 Prozent ein und Deutsche Bank 5,9 Prozent.

XETRA-NACHBÖRSE

Die Aktie von United Internet wurde im nachbörslichen Handel am Freitag 0,8 Prozent niedriger getaxt, nachdem das Unternehmen im ersten Halbjahr 2024 nach vorläufigen Zahlen zwar den Umsatz gesteigert, aber operativ weniger verdient hat. Zudem wurde der Jahresausblick gesenkt. 1&1 wurden 2,2 Prozent niedriger gestellt. Im ersten Halbjahr 2024 hat das Unternehmen nach vorläufigen Zahlen beim EBITDA weniger verdient als in Vorjahr. Auch wurde der Ausblick auf 2024 gesenkt.

USA - AKTIEN

Schwach - Risikoaversion war das beherrschende Thema. Im Handel sprach man von einer ungünstigen Kombination von Belastungsfaktoren: Wurden schwache Daten bislang meist als Beleg für baldige Zinssenkungen positiv gewertet, stellten nun immer mehr Anleger die fest eingepreiste "weiche Landung" der US-Konjunktur in Frage. Auch befeuerte der Arbeitsmarktbericht die Rezessionsängste. Denn es wurden im Juli deutlich weniger neue Stellen geschaffen als erwartet, auch die Arbeitslosenquote fiel höher als veranschlagt aus. Der Auftragseingang der US-Industrie hat sich im Juni indessen wie erwartet gegenüber dem Vormonat verringert. Hinzu kam das Risiko einer militärischen Eskalation im Nahen Osten. Auch lieferte die Berichtsperiode im Technologiesektor Enttäuschungen. Intel brach um 26,1 Prozent ein. Der Halbleiterkonzern enttäuschte im zweiten Quartal mit dem Umsatz und verbuchte rote Zahlen, auch der Ausblick überzeugte nicht. Die Anleger müssen zudem vorerst auf eine Dividende verzichten. Amazon (-8,8%) verfehlte im zweiten Quartal knapp den Umsatzkonsens, aber vor allem der Umsatzausblick enttäuschte. Apple (+0,7%)

(MORE TO FOLLOW) Dow Jones Newswires

August 05, 2024 01:34 ET (05:34 GMT)