MORNING BRIEFING - Deutschland/Europa
Der Markt-Überblick am Morgen, zusammengestellt von Dow Jones Newswires:
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+++++ TAGESTHEMA +++++
Der Hamburger Großunternehmer Klaus-Michael Kühne hat seine Beteiligung am Chemikalienhändler Brenntag erhöht. Laut einer Pflichtmitteilung hält die Kühne Holding nun direkt 20,1 Prozent an dem DAX-Unternehmen, nach zuvor 15 Prozent.
+++++ AUSBLICK UNTERNEHMEN +++++
10.00 DE/Thyssenkrupp BI-PK, 12.30 Analystenkonferenz;
+++++ AUSBLICK KONJUNKTUR +++++
- DE
08:00 Handelsbilanz Oktober
Handelsbilanz kalender- und saisonbereinigt
PROGNOSE: k.A.
zuvor: +15,3 Mrd Euro
Exporte
PROGNOSE: -0,5% gg Vm
zuvor: +1,4% gg Vm
Importe
PROGNOSE: -1,5% gg Vm
zuvor: +3,1% gg Vm
- US
16:00 Anzahl offener Stellen (Jolts) Oktober und September
PROGNOSE September: 7,2 Millionen
PROGNOSE Oktober: 7,2 Millionen
+++++ ÜBERSICHT FUTURES / INDIZES +++++
Aktuell:
Index zuletzt +/- %
DAX Futures 24.067,00 +0,1%
E-Mini-Future S&P-500 6.861,00 +0,1%
E-Mini-Future Nasdaq-100 25.687,00 +0,1%
Nikkei-225 (Tokio) 50.541,24 -0,1%
Hang-Seng (Hongk.) 25.470,35 -1,1%
Shanghai-Comp. 3.912,99 -0,3%
Montag:
DAX 24.046,01 +0,1%
DAX-Future 24.045,00 -0,1%
XDAX 24.024,65 -0,1%
MDAX 29.665,08 -0,1%
TecDAX 3.581,98 -0,7%
SDAX 16.879,00 -0,2%
Euro-Stoxx-50 5.725,59 +0,0%
Stoxx-50 4.813,63 -0,0%
Dow-Jones 47.739,32 -0,4%
S&P-500 6.846,51 -0,3%
Nasdaq Composite 23.545,90 -0,1%
+++++ FINANZMÄRKTE +++++
EUROPA
Ausblick: Die Börsen dürften wenig verändert in den Handel starten. Vor der geldpolitischen Entscheidung der US-Notenbank am Mittwoch dürften sich Anleger weiter zurückhalten. Eine Zinssenkung um 25 Basispunkte gilt an den Märkten als ausgemacht. Allerdings könnte es eine größere Zahl an Abweichlern geben. Im Blick dürften allerdings vor allem die begleitenden Kommentare von Fed-Chairman Jerome Powell stehen. Analysten halten es für möglich, dass Powell hohe Hürden für weitere Zinssenkungen hervorheben wird, was auf eine Pause im Zinssenkungszyklus hindeutete. Derweil wird der Renditeanstieg an den Anleihemärkten genau beobachtet. Bislang ist dieser an den Börsen nicht zum Belastungsfaktor geworden. Das kann sich allerdings schnell ändern. Die Rendite 30-jähriger Bundesanleihen hat am Vortag ein neues 14-Jahreshoch erreicht. Die 10-jährigen nähern sich ihrem Hoch aus dem März wieder an. Die Bereitschaft, nun neue Risikopositionen einzugehen, sei äußerst verhalten, heißt es.
Rückblick: Behauptet - Viele Börsianer nahmen mit Blick auf die am Mittwoch anstehende US-Zinsentscheidung eine abwartende Haltung ein. Eine Zinssenkung um 25 Basispunkte wird fest erwartet - die Frage ist, welche Signale die Fed für die Zeit danach senden wird. Am Anleihemarkt setzte sich der Anstieg der Renditen fort. Mit der Rendite der 10-jährigen Bundesanleihen ging es um 8 Basispunkte auf 2,88 Prozent nach oben. Die deutsche EZB-Direktorin Isabel Schnabel hatte gesagt, sie rechne eher mit einer Anhebung als mit einer Senkung als nächstem Zinsschritt in der Eurozone. Für zinssensible Immobilienaktien ging es 1,6 Prozent nach unten. Bankaktien gewannen dagegen durchschnittlich 0,5 Prozent. Geldhäusern winken mit einem höheren Zinsniveau höhere Margen im Kreditgeschäft. Wenig spektakulär verlief das Börsendebüt der Speieseeissparte von Unilever. Mit 12,86 Euro schlossen Magnum Ice Cream knapp über dem Referenzkurs von 12,80 Euro. Unilever gaben um 1,8 Prozent nach. Mit Aufschlägen zeigten sich Rüstungsaktien. In der Ukraine zeichne sich kein baldiger Frieden ab, hieß es. Händler verwiesen außerdem auf die neue Sicherheitsstrategie der USA, mit der die Amerikaner den Druck auf Europa zur Aufrüstung erhöhten. Der Branchenindex gewann 1,5 Prozent.
DAX/MDAX/SDAX/TECDAX
Behauptet - Übernahmefantasie sorgte bei der Aktie des Stahlhändlers Klöckner für einen Kurssprung um fast 30 Prozent. Worthington Steel verhandelt über ein Übernahmeangebot. Im Gefolge von Klöckner stiegen Salzgitter um 5,2 Prozent - auch gestützt durch eine Hochstufung durch die UBS. TKMS verbesserten sich um 2,7 Prozent. Das Marineschiffbauunternehmen ist deutlich und profitabel gewachsen. Stabilus brachen um 8,0 Prozent ein. Der Hersteller von Gasfedern und hydraulischen Dämpfern enttäuschte mit seinem Ausblick. Hornbach meldete einen Einbruch des bereinigten Betriebsergebnisses um mehr als ein Fünftel, der Kurs verlor 7,3 Prozent. Carl Zeiss gaben mit dem Abgang des Unternehmenschefs um 1,8 Prozent nach. Nach einer Abstufung auf "Underweight" durch Morgan Stanley verloren Gea 5,0 Prozent. Bayer setzten die jüngste Gewinnserie mit einem Aufschlag von 4,7 Prozent fort - gestützt durch eine Hochstufung durch JP Morgan.
XETRA-NACHBÖRSE
Surteco gaben um rund 8 Prozent nach. Der Hersteller von Oberflächenmaterialien hatte am Abend seinen Ausblick für das Gesamtjahr gesenkt. Brenntag zeigten sich praktisch unverändert davon, dass die Kühne Holding ihre Beteiligung an dem Chemikalienhändler aufgestockt hatte.
USA - AKTIEN
Etwas leichter - Im Vorfeld der am Mittwoch anstehenden Zinsentscheidung der US-Notenbank machte sich Zurückhaltung breit. Zwar rechnete der Markt mit einer Wahrscheinlichkeit von knapp 90 Prozent mit einer Zinssenkung, immer stärker rückt aber der künftige Zinspfad ins Bewusstsein. Im Handel wird über eine "falkenhafte Zinssenkung" spekuliert. Für Kursbewegungen sorgte das Gerangel um Warner Bros. Discovery. Nachdem es zunächst nach einem 72 Milliarden-Dollar-Deal zwischen Warner und Netflix ausgesehen hatte, schaltete sich Paramount Skydance mit einem feindlichen Gebot über insgesamt 77,9 Milliarden Dollar ein. Netflix gaben um 3,4 Prozent nach, Warner Bros. Discovery stiegen um 4,4 Prozent, Paramount zogen um 9,0 Prozent an. Eine weitere Übernahme sorgte ebenfalls für Kursausschläge: IBM kauft das Datenstreaming-Plattformunternehmen Confluent für 11 Milliarden Dollar. Confluent machten einen Satz um 29 Prozent, IBM verteuerten sich um 0,4 Prozent. Nvidia stiegen um 1,7 Prozent mit einem Bericht, das Unternehmen werde bald die Genehmigung erhalten, KI-Chips nach China zu exportieren. Im Sog legten auch AMD (+1,4%) oder Broadcom (+2,8%) zu.
US-ANLEIHEN
Die Renditen stiegen weiter, bei zehnjährigen US-Staatsanleihen legten sie um 3 Basispunkte auf 4,18 Prozent zu, nachdem eine Zinssenkung am Mittwoch durch die Fed bereits eingepreist worden war und sich die Blicke am Markt zusehends auf die Zeit danach richteten, in der die Notenbank zunächst von weiteren Senkungen absehen könnte.
DEVISEN
Devisen zuletzt +/- % 0:00 Vortag Mo, 18:19 % YTD
EUR/USD 1,1648 +0,1% 1,1636 1,1625 +12,4%
EUR/JPY 181,63 +0,1% 181,42 181,16 +10,9%
EUR/CHF 0,9391 +0,0% 0,9389 0,9389 -0,2%
EUR/GBP 0,8736 +0,0% 0,8735 0,8729 +5,5%
USD/JPY 155,93 +0,0% 155,92 155,84 -1,3%
GBP/USD 1,3334 +0,1% 1,3320 1,3316 +6,5%
USD/CNY 7,0778 -0,0% 7,0802 7,0807 -1,8%
USD/CNH 7,0685 -0,0% 7,0708 7,0725 -3,6%
AUS/USD 0,6646 +0,4% 0,6621 0,6620 +7,2%
Bitcoin/USD 90.121,85 -0,8% 90.857,15 90.077,65 -4,9%
Für den Dollar ging es parallel zu den Marktzinsen etwas nach oben, der Euro kostete zuletzt im US-Handel 1,1638 Dollar.
Der Dollar neigt am Morgen im asiatisch geprägten Geschäft leicht zur Schwäche, der Dollar-Index büßt so kurz vor der vom Markt fest eingepreisten Zinssenkung am Mittwoch 0,1 Prozent ein. Die Zusammenfassung der Wirtschaftsprognosen zeigten eine subtile Verschiebung der Risikobetonung anstatt einer vollständig taubenhaften Wende, erläutert DBS-Analyst Philip Wee. "Jüngste Reden deuten darauf hin, dass mehr Fed-Vertreter erkennen, dass die Risiken für die Beschäftigung schwerer wiegen als die einer steigenden Inflation."
++++ ROHSTOFFE +++++
METALLE
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD
Gold 4.181,96 4.188,70 -0,2% -6,75 +60,0%
Silber 57,96 58,16 -0,3% -0,20 +102,0%
Platin 1.416,10 1.419,30 -0,2% -3,20 +61,1%
Kupfer 5,33 5,36 -0,6% -0,03 +29,8%
YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags
(Angaben ohne Gewähr)
Der Goldpreis gab mit den gestiegenen Renditen am Anleihemarkt minimal nach, die Feinunze verbilligte sich um 0,2 Prozent auf 4.190 Dollar.
ROHÖL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD
WTI/Nymex 58,68 58,88 -0,3% -0,20 -16,4%
Brent/ICE 62,33 62,49 -0,3% -0,16 -14,7%
Die Ölpreise fielen um rund 2 Prozent, nachdem sie zum Vorwochenschluss den höchsten Stand seit mehr als zwei Wochen erreicht hatten. Als Begründung für den Anstieg galten unter anderem Angriffe der Ukraine auf russische Ölanlagen und die sich ergebnislos hinziehenden Bemühungen um ein Abkommen zur Beendigung des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine.
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December 09, 2025 01:30 ET (06:30 GMT)