Der US-Unterhaltungskonzern will mit vielen neuen Inhalten um die Gunst weiterer Zuschauer werben und dafür bis zu 16 Milliarden Dollar in die Hand nehmen. Wie ambitioniert die Ziele sind, gab
Disney auf seinem Kapitalmarkttag in der Nacht zu Freitag bekannt: Bis Ende des Geschäftsjahres 2024 will das Unternehmen 350 Millionen Streaming-Kunden über seine verschiedenen Plattformen - neben Disney+, auch Hulu und das geplante Star-Angebot - hinweg zählen. Derzeit sind es etwa 137 Millionen. Branchenprimus
Netflix will bis Jahresende auf rund 200 Millionen kommen.
In der Corona-Pandemie mit den Ausgangsbeschränkungen, geschlossenen Kinos und dem Trend zum Homeoffice melden sich weltweit immer mehr Menschen bei einem Streamingdienst an, um ihre Abendunterhaltung abwechslungsreicher zu gestalten. Ähnlich wie Netflix setzt Disney darauf, dass ständige neue Serien und Filme die Zuschauer langfristig bei der Stange und vor dem Laptop, Fernseher oder Smartphone halten. Dafür plant Disney unter anderem zwei neue Ableger der erfolgreichen Space-Western-Serie "The Mandalorian", eine neue Show mit der Kardashian-Familie sowie neue Disney-Angebote. Kunden könnten mit 100 oder mehr neuen Titeln im Jahr rechnen, hieß es auf dem Kapitalmarkttag. Um diese Inhalte sehen können, sollen Zuschauer in den USA und Europa künftig monatlich etwas mehr Geld zahlen.
Walt Disney nach Streaming-Prognosen bei Anlegern sehr beliebt
Auf den höchsten Stand ihrer Börsenhistorie sind am Freitag die Aktien von Walt Disney geschnellt. Die Papiere des Medien- und Entertainmentkonzerns kletterten nach starken Prognosen für die Abonnentenzahlen der Streaming-Sparte in der Spitze auf 179,45 US-Dollar. Letztlich betrug der Kursaufschlag noch 13,59 Prozent bei 175,72 US-Dollar.
Die Abonnentenzahlen sollen von derzeit rund 137 bis 2024 auf bis zu 350 Millionen zahlende Kunden ansteigen. Analyst John Hodulik von der Bank UBS hatte bis zu diesem Zeitpunkt mit 266 Millionen Nutzern gerechnet. Walt Disney sei am besten aufgestellt, um als traditionelles Medienunternehmen mit den Internet-Giganten weltweit zu konkurrieren um die zunehmende Video-Nutzung via Internet, schrieb der Experte.
Los Angeles (Reuters)
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