OTS: Deutsches Institut für Vermögensbildung und Alterssicherung DIVA / ...

14.08.24 10:02 Uhr

Deutscher Geldanlage-Index Sommer 2024 (DIVAX-GA) / 4 Jahre

Geldanlage-Index - Aktienkultur in Deutschland weiter auf dem

Vormarsch (FOTO)

Frankfurt am Main (ots) -

- Der Deutsche Geldanlage-Index DIVAX-GA nahe bei Allzeithoch

- Frauen und Durchschnittsverdiener holen massiv auf

- Zinsabhängige Geldanlagen nur knapp vor Aktien und Aktienfonds

Das Meinungsklima in der Bevölkerung zur aktienbasierten Geldanlage ist intakt.

Zu diesem Ergebnis kommt das Deutsche Institut für Vermögensbildung und

Alterssicherung (DIVA) bei der Veröffentlichung der aktuellen Ausgabe des

Deutschen Geldanlage-Index (DIVAX-GA). Zwar sorgte Anfang August ein

"Mini-Crash" an den Börsen für Unruhe und Turbulenzen. Auslöser waren vermutlich

schlechte Arbeitsmarktzahlen in den USA und eine Zinserhöhung der japanischen

Notenbank; sie schlugen über Anpassungsreaktionen an den internationalen

Anleihe- und Währungsmärkten auch auf die Aktienkurse durch.

"Die kurzfristigen, aber recht heftigen Turbulenzen der vergangenen Woche

dürften privaten Anlegern wieder einmal vor Augen geführt haben, wie

unvorhersehbar Börsen gelegentlich sein können", erläutert Michael Heuser,

Wissenschaftlicher Direktor des DIVA. "Allerdings zeigt die längerfristige

Analyse des Deutschen Geldanlage-Index, dass sich die Menschen von dem Auf und

Ab der Aktienmärkte in ihrem aktienorientierten Meinungsklima nicht mehr allzu

sehr irritieren lassen. Die Index-Entwicklung der letzten vier Jahre zeigt, dass

die Aktienkultur in Deutschland auch Turbulenzen standhält."

DIVAX-GA nähert sich dem bisherigen Höchstwert

Das Institut erhebt den Geldanlage-Index seit Sommer 2020 zweimal jährlich. Im

Juli 2024 fragte es wieder rund 2000 Bürgerinnen und Bürger ab 18 Jahren zu

ihren Einstellungen zur aktienbasierten Geldanlage. Der Index-Verlauf der

vergangenen neun Erhebungen seit 2020 zeigt, wie robust und unabhängig von

situativen Einflüssen der Aufwärtstrend beim Stimmungsbild zur aktienbasierten

Geldanlage ist. Lag der Index-Wert - er kann Ausprägungen zwischen -100 und +100

annehmen - im Sommer 2020 noch bei 24,9, erreicht er aktuell 30,7. Nur einmal,

nämlich im Winter 2021/22, war der Wert mit 31,1 höher. Dazu Heuser: "Seinerzeit

schien die Corona-Pandemie endlich beherrschbar zu sein, und Optimismus und

Aufbruchstimmung kehrten zurück. Diese positive Zukunftseinschätzung der

Menschen spiegelte sich auch bei ihrer Geldanlage wider und erreichte recht

schnell und mit starken Kursanstiegen die Aktienmärkte. Sieht man von diesem

Ausreißer ab, hat sich die Aktienkultur in Deutschland stetig verbessert."

Politik sollte positive Stimmung aufgreifen

Geht es um die staatliche Förderung der langfristigen Vermögensbildung und

Altersvorsorge, sollte die Politik die vom DIVA empirisch nachgewiesene

Verbesserung der Aktienkultur nicht nur zu Kenntnis nehmen, sondern darauf

aufbauend handeln. "Die Menschen in Deutschland wissen ziemlich genau, dass es

um die Finanzierung der gesetzlichen Renten in den kommenden Jahrzehnten nicht

gut bestellt ist. Umso wichtiger ist es, dass die Politik mit staatlicher

Förderung dazu motiviert, privat noch mehr zu tun und dabei in renditestärkere

Anlagen wie Aktienfonds zu investieren. Staatlicher Zwang wie zum Beispiel durch

ein Obligatorium ist dabei überhaupt nicht erforderlich. Denn die Befragungen

zeigen, wie aufgeschlossen die Bevölkerung inzwischen gegenüber Aktienanlagen

ist. So ist es immens wichtig, dass die Bundesregierung endlich die in diesem

Sinn wegweisenden Vorschläge der von ihr selbst eingesetzten Fokusgruppe private

Altersvorsorge umsetzt. Die Zeit drängt. Es wäre ein Desaster, wenn auch diese

Legislatur wieder ohne Reformen zu Ende gehen würde", sagt Martin Klein,

geschäftsführender Vorstand des Vermittlerverbands VOTUM, einer der vier

Trägerverbände des DIVA.

Frauen und Durchschnittsverdiener pushen den Index

Analysiert man den 4-Jahres-Trend des DIVAX-GA genauer, zeigt sich deutlich, was

die Grundlage für die kontinuierliche Stimmungsverbesserung ist. Wenn es um

Aktien geht, sind nach Altersklassen heute alle, also "Jung wie Alt", positiver

gestimmt als noch vor vier Jahren. Auffällig sind hingegen die Unterschiede nach

Geschlecht und Einkommen. Während der Indexwert bei Männern sogar leicht

rückläufig ist, hat er sich bei Frauen von 13,6 auf 25,6 fast verdoppelt.

Analoges gilt bei den Durchschnittsverdienern (21,5 auf 33,0), während die Werte

bei Gering- und Besserverdienenden nahezu konstant sind. "Die Frauen haben den

Abstand zu den Männern signifikant verringert. Das ist auch deshalb positiv zu

werten, weil insbesondere auch Frauen mit Kindern wegen niedrigerer gesetzlicher

Rentenanwartschaften dringend auf private Vorsorge mit Rendite angewiesen sind.

Zudem ist mit den Frauen und den Durchschnittsverdienern das Thema

aktienbasierte Geldanlage in der breiten Bevölkerung angekommen. Die bei diesen

Gruppen deutlich verbesserte Stimmungslage zu Aktien ist deshalb ein echter

Gradmesser für die Aktienkultur in Deutschland", meint Heuser.

Zins knapp vor Dividende

Fragt man die Menschen danach, welche Geldanlagen sie im aktuellen Marktumfeld

als besonders attraktiv einschätzen, zeigt sich im Jahresvergleich der Einfluss

der inflationsbedingt gestiegenen Zinsen. So präferierten im Sommer 2023 noch

31,1 Prozent Aktien bzw. Aktienfonds, 25,7 Prozent hingegen zinsabhängige

Anlageformen. Die Reihenfolge ist aktuell mit 28,0 zu 31,9 Prozent genau

umgekehrt. "Die Mitglieder unseres Verbandes spiegeln uns diese

Befragungsergebnisse 1:1 zurück", meint Klein. "Wenn sich selbst bei

kurzfristigen Termingeldern Zinsen nahe bei 4 Prozent realisieren lassen, ist

das natürlich eine ganz andere Situation als noch vor zwei Jahren mit negativen

Strafzinsen. Vor allem für Kunden, die mit Blick auf die geopolitische Situation

Einmalanlagen zunächst parken wollen, sind kurzfristige Anlagen hochinteressant.

Wer hingegen ratierlich und langfristig Vermögen bildet, sollte ohnehin das Auf

und Ab der Börsen und Kapitalmärkte allenfalls zur Kenntnis nehmen, auf keinen

Fall aber ständig den besten Konditionen oder der höchstmöglichen Renditechance

hinterherjagen." Da gelte das alte Sprichwort "Hin und Her macht Taschen leer!",

so Klein.

Die Umfrage ist Teil der aktuellen Ausgabe des Deutschen Geldanlage-Index

(DIVAX-GA) Sommer 2024 und wurde im Juli 2024 im Auftrag des DIVA von

INSA-CONSULERE durchgeführt. Befragt wurden ca. 2.000 Personen ab 18 Jahren in

Deutschland. Die Ergebnisse sind auf der Website des DIVA

(https://diva.de/forschung) zu finden.

Halten Sie sich gerne auch über unseren LinkedIn

(https://www.linkedin.com/company/diva2019/about/) -Kanal auf dem Laufenden.

DIVA - Deutsches Institut für Vermögensbildung und Alterssicherung

Das Deutsche Institut für Vermögensbildung und Alterssicherung (DIVA) in

Frankfurt am Main ist ein An-Institut der Fachhochschule der Wirtschaft (FHDW)

und versteht sich als Meinungsforschungsinstitut für finanzielle

Verbraucherfragen. Es wird von vier namhaften Vermittlerverbänden getragen: dem

Bundesverband Finanzdienstleistung AfW, VOTUM, dem Bundesverband Deutscher

Vermögensberater (BDV) und dem Bundesverband der Assekuranzführungskräfte VGA.

Die Wissenschaftliche Leitung liegt bei FHDW-Professor Dr. Michael Heuser.

Deutscher Geldanlage-Index des DIVA (DIVAX-GA); Deutscher Altersvorsorge-Index

(DIVAX-AV)

Im Rahmen seines Forschungsspektrums veröffentlicht das DIVA jeweils zweimal

jährlich den Deutschen Geldanlage-Index (DIVAX-GA) und den Deutschen

Altersvorsorge-Index (DIVAX-AV), die das Meinungsklima der Menschen in

Deutschland zu diesen Finanzfragen messen. Sie werden ergänzt durch

Sonderbefragungen zu Themen der Vermögensbildung und Alterssicherung, häufig mit

Unternehmenspartnern; diese basieren auf DIVA-Tandemumfragen, d.h.

repräsentativen Doppelbefragungen von Endverbrauchern einerseits und

Finanzanlagenvermittlern andererseits. Veröffentlichungen des DIVA und weitere

Informationen unter http://www.diva.de.

FHDW - Fachhochschule der Wirtschaft

Die private Fachhochschule der Wirtschaft (FHDW) wurde 1993 gegründet. Sie

bietet an fünf Campussen duale und berufsbegleitende Bachelor- und

Master-Studiengänge in den Bereichen Betriebswirtschaft und

Wirtschaftsinformatik an. Neben der engen Verzahnung von Theorie und Praxis

durch die Kooperation mit rund 600 Unternehmen bietet die FHDW kleine

Studiengruppen, intensive Betreuung, effiziente Studienorganisation und

attraktive Karrieremöglichkeiten. Im Sommersemester 2024 sind über 2.000

Studierende eingeschrieben. Sie werden von 40 Professoren und zahlreichen

Lehrbeauftragten betreut. Seit ihrer Gründung hatte die FHDW rund 10.200

Absolventinnen und Absolventen. Weitere Informationen unter http://www.fhdw.de.

Pressekontakt:

Prof. Dr. Michael Heuser, Wissenschaftlicher Direktor

Deutsches Institut für Vermögensbildung und Alterssicherung

Kleiner Hirschgraben 10-12

60311 Frankfurt am Main

Tel. 069 2562 6998-0

mailto:michael.heuser@diva.de

http://www.diva.de

Weiteres Material: http://presseportal.de/pm/142461/5843208

OTS: Deutsches Institut für Vermögensbildung und Alterssicherung D

IVA