Von Andreas Plecko
FRANKFURT (Dow Jones)--Höhere Preise für Benzin, Lebensmittel und Reisen haben die Inflationsrate in Deutschland auf den höchsten Stand seit mehr als einem Jahr gehievt. Im Mai stieg die jährliche Inflationsrate auf 2,2 Prozent, wie das Statistische Bundesamt (Destatis) berichtete. Im April hatte die Rate nur 1,6 Prozent betragen. Die Statistiker bestätigten damit - wie von Volkswirten erwartet - ihre vorläufige Schätzung vom 30. Mai. Binnen Monatsfrist kletterten die Verbraucherpreise um 0,5 Prozent, womit die vorläufigen Daten ebenfalls bestätigt wurden.
Der für europäische Zwecke berechnete Harmonisierte Verbraucherpreisindex (HVPI) für Deutschland stieg um 2,2 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Im Vergleich zum Vormonat legte der Index um 0,6 Prozent zu. Auch die vorläufigen Ergebnisse für den HVPI wurden somit bestätigt. Die HVPI-Rate ist maßgeblich für die Geldpolitik der Europäischen Zentralbank (EZB).
Für den Anstieg der Inflationsrate im Mai waren maßgeblich die Energiepreise verantwortlich. Der Preisanstieg bei Energie gegenüber dem Vorjahr fiel mit 5,1 Prozent deutlich höher aus als im April mit 1,3 Prozent. Insbesondere verteuerten sich auf Jahressicht leichtes Heizöl mit 24,3 Prozent und Kraftstoffe mit 8,2 Prozent.
Die Preise für Nahrungsmittel erhöhten sich mit 3,5 Prozent ebenfalls überdurchschnittlich. Im April war die Teuerungsrate für Nahrungsmittel mit 3,4 Prozent fast genauso hoch gewesen. Deutlich teurer waren auch Pauschalreisen mit 10,4 Prozent, in erster Linie bedingt durch die frühe Lage von Pfingsten in diesem Jahr.
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June 14, 2018 01:59 ET (05:59 GMT)