ÜBERBLICK am Mittag/Konjunktur, Zentralbanken, Politik

02.12.25 13:29 Uhr

Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires

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Euroraum-Inflation nimmt im November leicht zu

Der Inflationsdruck im Euroraum hat im November entgegen den Erwartungen leicht zugenommen. Wie Eurostat mitteilte, sanken die Verbraucherpreise gegenüber dem Vormonat um 0,3 Prozent, aber lagen um 2,2 (Oktober: 2,1) Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten einen monatlichen Preisrückgang um 0,3 Prozent und eine unveränderte Jahresteuerungsrate von 2,1 Prozent prognostiziert.

Kerninflation im vierten Quartal klar über EZB-Erwartungen

Die Europäische Zentralbank (EZB) muss ihre Prognosen für die Entwicklung der Kerninflation im Euroraum nach Meinung von Commerzbank-Volkswirt Vincent Stamer anheben. Wie Stamer in einem Kommentar schreibt, deuten die im Oktober und November gemessenen Raten von je 2,4 Prozent darauf hin, was eine EZB-Zinssenkung im Dezember noch unwahrscheinlicher mache. Gegenwärtig laute die EZB-Prognose auf 2,2 Prozent.

Inflation im November in der EZB-Komfortzone

Die Inflation im Euroraum bleibt nach Einschätzung von KfW-Ökonomin Stephanie Schoenwald trotz des unerwartet Anstiegs auf 2,2 (zuvor: 2,1) Prozent in der "Komfortzone" der Europäischen Zentralbank (EZB). "Der Ausblick für die Inflation gibt ebenfalls Anlass zu Gelassenheit. Wir erwarten, dass die Preise für europäische Verbraucher 2026 um 1,9 Prozent steigen werden. Am stärksten werden sich auch im nächsten Jahr voraussichtlich Dienstleistungen verteuern", schreibt sie in einem Kommentar.

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Inflationsdaten stützen unveränderten EZB-Leitzins

Der von Eurostat für November gemeldete Anstieg der Euroraum-Inflation auf 2,2 (zuvor: 2,19 Prozent stützt nach Aussage der Nordea Volkswirte Anders Svendsen und Tuuli Koivu die Erwartung eines unveränderten Leitzinses der Europäischen Zentralbank (EZB). "In ersten Quartal 2026 dürfte die Inflation gemessen am Inflationsziel von 2 Prozent zu niedrig sein, aber im Verlauf des Jahres 2026 steigen und 2027 bei Eintreten einer fiskalischen Lockerung zu EZB-Zinserhöhungen führen", schreiben sie in einem Kommentar.

Eurozone-Arbeitslosenquote im Oktober stabil bei 6,4 Prozent

Die Arbeitslosigkeit in der Eurozone hat sich im Oktober stabil entwickelt. Wie die europäische Statistikbehörde Eurostat mitteilte, verharrte die Arbeitslosenquote auf dem Vormonatsniveau von 6,4 Prozent. Für September wurde die Arbeitslosenquote auf 6,4 (zunächst: 6,3) Prozent revidiert. Die von Dow Jones Newswires befragten Volkswirte hatten eine Quote von 6,3 Prozent prognostiziert. Im Juli hatte die Quote mit 6,2 Prozent ein Rekordtief markiert.

VDMA: Kleines Auftragsplus für Maschinenbau im Oktober

Der deutsche Maschinen- und Anlagenbau hat im Oktober einen leichten Zuwachs beim Auftragseingang verzeichnet, der jedoch die ungünstige Lage im bisherigen Jahresverlauf kaum verbessert. Die gesamten Bestellungen stiegen im Vergleich zum Vorjahresmonat real um 4 Prozent, wie der Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) mitteilte. Die Orders aus dem Inland verharrten dabei auf Vorjahresniveau. Für das Ausland insgesamt errechnete sich ein Zuwachs von 6 Prozent.

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OECD lässt BIP-Prognosen für Welt und Deutschland unverändert

Die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) hat ihre Prognosen für das Weltwirtschaftswachstum im laufenden und kommenden Jahr unverändert gelassen und erwartet für 2027 eine leichte Wachstumsverstärkung. Wie aus dem aktuellen Wirtschaftsausblick weiter hervorgeht, wurden die Prognosen für Deutschland ebenfalls weitgehend bestätigt und für 2027 gleichfalls eine Wachstumsverstärkung in Aussicht gestellt. Die OECD erwartet für 2025 bis 2027 einen Anstieg des globalen Bruttoinlandsprodukts (BIP) um 3,2 (bisher: 3,2), 2,9 (2,9) und 3,1 Prozent. Für Deutschland werden Wachstumsraten von 0,3 (0,3) 1,0 (1,1) und 1,5 Prozent vorausgesagt.

Großbritannien lockert Eigenkapitalregeln für Banken

Die Bank of England (BoE) hat mitgeteilt, dass britische Banken künftig weniger Kapital vorhalten müssen. Die Benchmark-Quote für Kapital zu risikogewichteten Aktiva werde von 14 Prozent auf 13 Prozent sinken. Damit schließt sich Großbritannien den USA an, die einige nach der globalen Finanzkrise eingeführte Maßnahmen zurücknehmen. hnlich wie die Federal Reserve reguliert die BoE sowohl Banken als auch die Zinssätze. Zu den von ihr beaufsichtigten Bankhäusern gehören große internationale Akteure wie HSBC und Barclays, deren Aktien daraufhin in London gestiegen sind.

BoE-Ankündigung ist Chance für Banken

Die Lockerung der Kapitalstandards durch die Bank of England (BoE) sei eine Gelegenheit für Banken, das Narrativ über das harte Kernkapital (Common Equity Tier 1), eine wichtige Kapitalkennziffer, zu ändern, schreiben die Analysten von RBC Capital Markets in einem Kommentar. Die BoE plant, die Tier-1-Anforderung mit der Umsetzung der Basel-3.1-Regeln im Jahr 2027 von 14 Prozent auf rund 13 Prozent zu senken. Dadurch würden 8,47 Milliarden Pfund an Kapital für die acht britischen Kreditgeber, die von RBC abgedeckt werden, freigesetzt.

Britische Hauspreisinflation könnte sich beschleunigen

Die britischen Hauspreise dürften nach dem Haushalt der vergangenen Woche weiter steigen, da Käufer und Bauträger nun Klarheit über die anstehenden steuerlichen Maßnahmen hätten, schreiben die Volkswirte von Pantheon Macroeconomics in einer Research Note. Die Hauspreise sind im November um 0,3 Prozent gestiegen, wie Daten von Nationwide zeigten, und damit stärker als der von Ökonomen in einer WSJ-Umfrage prognostizierte Anstieg von 0,1 Prozent.

+++ Konjunkturdaten +++

Brasilien Industrieproduktion Okt +0,1% gg Vormonat - IBGE

Brasilien Industrieproduktion Okt -0,5% gg Vorjahr - IBGE

DJG/DJN/apo

(END) Dow Jones Newswires

December 02, 2025 07:30 ET (12:30 GMT)