Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires
Deutsche Produktion im Dezember viel schwächer als erwartet
Die Produktion im produzierenden Sektor Deutschlands hat sich im Dezember viel schwächer als erwartet entwickelt. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilte, verringerte sie sich gegenüber dem Vormonat um 3,1 Prozent. Von Dow Jones Newswires befragte Ökonomen hatten mit einem Rückgang um nur 0,2 Prozent gerechnet. Im Jahresvergleich sank die Produktion um 3,9 (November: minus 0,5) Prozent. Der ursprünglich für November gemeldete monatliche Produktionsanstieg von 0,2 Prozent wurde auf 0,4 revidiert.
Hohe Inflation verursacht 2022 rekordhohen Reallohnverlust
Die hohe Inflation frisst die Lohnsteigerungen in Deutschland auf. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) in einer ersten Berechnung meldete, sanken die Reallöhne im Jahr 2022 um voraussichtlich 4,1 Prozent. Die Reallöhne fielen damit das dritte Jahr in Folge. Die hohe Inflation führte zum stärksten Reallohnverlust seit Beginn der Zeitreihe 2008.
Ifo-Institut: Kurzarbeit steigt im Januar leicht an
Die Zahl der Kurzarbeitenden ist im Januar wetterbedingt nur leicht gestiegen. Nach Schätzungen des Ifo-Instituts auf Grundlage der Zahlen der Bundesagentur für Arbeit sind aktuell 205.000 Menschen in Kurzarbeit, nach 186.000 im Dezember. Das entspreche 0,6 Prozent der Beschäftigten. Dabei sei die Kurzarbeit auf die Industrie konzentriert, wie das Ifo erklärte.
Bostic: Starker US-Jopreport spricht für weitere Zinserhöhungen
Die US-Notenbank könnte die Zinssätze nach Einschätzung des Präsidenten der Atlanta-Fed nach dem erstaunlich starken Arbeitsmarktbericht möglicherweise etwas stärker als bisher erwartet anheben, um die Inflation zu dämpfen. Raphael Bostic sagte in einem Interview mit Bloomberg, dass ein robuster Arbeitsmarkt wahrscheinlich daraufhin deute, dass die Notenbanker ein wenig mehr Arbeit vor sich hätten. "Und ich würde erwarten, dass dies dazu führen würde, dass wir die Zinssätze stärker anheben, als ich es im Moment prognostiziert habe", sagte er.
Australische Notenbank erhöht Zinsen und sigalisiert weitere Schritte
Die Reserve Bank of Australia hat die geldpolitischen Zügel weiter angezogen. Die australische Notenbank erhöhte die Zinsen zum neunten Mal in Folge auf nun 3,35 Prozent von zuvor 3,10 Prozent. Zudem signalisierte sie weitere Zinsschritte. Gouverneur Philip Lowe sagte, die Inflation sei auf dem höchsten Stand seit mehr als drei Jahrzehnten. "Der Rat erwartet, dass weitere Zinserhöhungen in den nächsten Monaten notwendig sind, um sicherzustellen, dass die Inflation auf das Zielniveau zurückkehrt und dass die Periode der hohen Inflation nur temporär ist", sagte Lowe.
EU-Kreise: Selenskyj könnte am Donnerstag nach Brüssel reisen
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj könnte nach Angaben aus EU-Kreisen in dieser Woche nach Brüssel reisen. Es bestehe die Möglichkeit, dass am Donnerstag ein Sonderplenum des EU-Parlaments stattfinde, an dem Selenskyj persönlich teilnehme, hieß es aus Parlamentskreisen.
Habeck hofft auf Annäherung in Streit um US-Subventionen
Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) hat Hoffnungen auf eine weitere Annäherung im Streit über US-Subventionen für grüne Technologien geäußert. "Der Blick, den wir aufeinander haben, ist ein Blick von Zugewandtheit und Freundschaft", sagte Habeck am ersten Tag eines Washington-Besuchs. "Wo ein Wille ist, findet man auch einen Weg. Der Wille ist glaube ich erkennbar groß von beiden Seiten, ein paar Wege müssen noch gefunden werden."
Kommunen fordern Masterplan für die Unterbringung von Geflüchteten
Die deutschen Städte und Gemeinden fordern von Bund und Ländern langfristige Zusagen für die Unterbringung von Flüchtlingen. Der Hauptgeschäftsführer des Deutschen Städtetages, Gerd Landsberg, sagte im Deutschlandfunk, man sei bisher zu sehr "auf Sicht gefahren". Er betonte, es brauche einen echten Masterplan, der die Unterbringung und faire Verteilung der Menschen sowie die Finanzierung regele. Aktuell seien viele Kommunen an der Belastungsgrenze und benötigten dringend Hilfe. Es müssten viel mehr Plätze in Erstaufnahmeeinrichtungen geschaffen werden, möglichst in kleineren Einheiten.
Buschmann will nach Brokstedt Hürden für Abschiebungen senken
Als Konsequenz aus der Messerattacke von Brokstedt will Bundesjustizminister Marco Buschmann (FDP) die Hürden für die Abschiebung von straffällig gewordenen Ausländern senken. Er appellierte in den Zeitungen der Funke Mediengruppe an die Länder, "den Informationsaustausch zwischen den Strafverfolgungsbehörden und den Ausländerbehörden zu verbessern". Abschiebungen dürften nicht an fehlenden Informationen scheitern.
Mehr als 4.300 Tote durch Erdbeben im türkisch-syrischen Grenzgebiet
Nach dem verheerenden Erdbeben im türkisch-syrischen Grenzgebiet steigt die Zahl der Opfer immer weiter. Allein in der Türkei wurden laut einer neuen Bilanz fast 3.000 Menschen getötet. Damit stieg die Gesamtzahl der Todesopfer in der Türkei und Syrien auf mehr als 4.300. Rettungskräfte suchten derweil bei eisiger Kälte die ganze Nacht hindurch und teils mit bloßen Händen nach möglichen Überlebenden.
Erdogan ordnet nach Erdbeben siebentägige Staatstrauer aus
Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hat nach dem verheerenden Erdbeben im türkisch-syrischen Grenzgebiet eine siebentägige Staatstrauer angeordnet. Laut einem Dekret werden alle Flaggen bis Sonntagabend auf Halbmast gesetzt.
USA planen keine Rückgabe von Ballon-Trümmerteilen an China
Die USA planen nach dem Abschuss eines mutmaßlichen chinesischen Spionage-Ballons keine Rückgabe der Trümmerteile an China. "Ich weiß von keiner Absicht und keinen Plänen, es zurückzugeben", sagte der Sprecher des Nationalen Sicherheitsrates der USA, John Kirby, zu Journalisten. Er betonte, die USA würden sich von der Untersuchung der geborgenen Teile weitere Erkenntnisse zu dem Ballon erhoffen.
China bestätigt zweiten Ballon über Lateinamerika
China gibt zu, den über Lateinamerika entdeckten Ballon gestartet zu haben, und beschrieb ihn mit ähnlichen Worten wie den mutmaßlichen Überwachungsballon, den die USA am Wochenende abgeschossen haben. Das Pentagon behauptete am Wochenende, der zweite Ballon sei über Mittel- und Südamerika gesehen worden, und bezeichnete ihn als Teil einer Flotte von Überwachungsballons, die von China betrieben werde.
US-Präsident Biden will Steuer auf Aktienrückkäufe vervierfachen
US-Präsident Joe Biden will eine Vervierfachung der im Januar in Kraft getretenen Steuer von 1 Prozent auf Aktienrückkäufe vorschlagen. Das soll nach Angaben des Weißen Hauses die Unternehmen dazu bringen, in ihr Wachstum zu investieren statt die Aktien-Rendite zu steigern. Biden wird die vorgeschlagene Änderung während seiner Rede zur Lage der Nation am Dienstag erörtern, so das Weiße Haus in einer Vorschau auf die Rede, in der der Präsident auch die wirtschaftlichen Fortschritte seit den ersten Tagen der Covid-19-Pandemie hervorheben wird.
+++ Konjunkturdaten +++
Japan/Ausgaben privater Haushalte Dez -1,3% (PROGNOSE: -0,2%) gg Vorjahr
Japan/Ausgaben Arbeitnehmer-Haushalte Dez -1,9% gg Vorjahr
Japan/Konsumneigung Dez 37,2%
Japan/Konsumneigung Dez -0,1 Pkt gg Vorjahr
Philippinen Verbraucherpreise Jan +8,7% gg Vorjahr (PROG +7,7%)
Philippinen Verbraucherpreise Kernrate Jan +7,4% gg Vorjahr
DJG/DJN/AFP/apo
(END) Dow Jones Newswires
February 07, 2023 03:00 ET (08:00 GMT)