Umfrage: Jeder Zweite sieht Bedrohung durch Russland
BERLIN (dpa-AFX) - Rund die Hälfte der deutschen Wahlberechtigten teilt einer Umfrage zufolge die Einschätzung der Bundesregierung, dass Russland eine Gefahr für das Land darstellt. 13 Prozent sehen demnach eine sehr große militärische Bedrohung durch Moskau, 36 Prozent eine erhebliche Bedrohung, wie eine YouGov-Umfrage für die Deutsche Presse-Agentur ergab. Aus Sicht von 30 Prozent der Befragten stellt Moskau nur eine geringe Bedrohung dar, 14 Prozent sehen keine Bedrohung.
AfD- und BSW-Anhänger sehen mehrheitlich keine Gefahr
Dabei gibt es deutliche Unterschiede: 58 bis 62 Prozent der Anhänger von Union, SPD und Grünen meinen, Russland stelle eine erhebliche oder sehr große Bedrohung dar. Im Schnitt sieht jeder Dritte hier keine oder nur eine geringe Gefahr. Bei Anhängern der AfD ist es genau andersherum: 65 Prozent sehen eine geringe oder keine militärische Bedrohung durch Russland, 29 Prozent dagegen schon.
Auch bei den BSW-Anhängern sind diejenigen, die eine Bedrohung sehen mit 33 Prozent in der Minderheit, 51 Prozent sehen keine Gefahr. Bei Anhängern der Linken hält es sich die Waage (48 Prozent Bedrohung, 47 Prozent keine Bedrohung).
Verteidigungsausgaben sollen deutlich steigen
Die Ausgaben für die Bundeswehr sollen in den kommenden Jahren deutlich steigen, und die Truppe soll wachsen. Durch eine bessere Bezahlung etwa sollen mehr freiwillig Wehrdienstleistende gewonnen werden. Begründet wird all das mit einer notwendigen Verbesserung der Verteidigungsfähigkeit Deutschlands und einer neuen Bedrohungslage durch Russland.
"Dieser Kurs ist die richtige Antwort auf eine Bedrohungslage, die wir alle täglich sehen können, mindestens nach den etwa dreieinhalb Jahren Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine: ein aggressives Russland mit unverkennbar imperialistischen Ambitionen", hatte Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) zuletzt in der Haushaltsdebatte des Bundestags gesagt./jr/DP/he