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Schwellenländer: Investment in die Zukunft

Schwellenländer: Investment in die Zukunft
Investieren in Emerging Markets ETFs kann vielversprechende Chancen bieten. Die dynamischen Märkte der Schwellenländer sind im Wandel und weisen oft ein hohes Wirtschaftswachstum auf, weshalb sie auch als aufstrebende Märkte bezeichnet werden. Dies allein ist allerdings noch kein positives Anlagekriterium.
In den letzten Jahren haben viele dieser Emerging Markets eine erstaunliche Entwicklung genommen, die sich auch für Anleger lohnen kann. Beim Blick über den Tellerrand fällt auf, dass China oder Brasilien nicht nur für Rohstoffe oder billige Nachahmerprodukte bekannt sind. Die wirklich interessanten Aspekte für ein Investment in Schwellenländer sind längst andere geworden.
Durch die Investition in Emerging Markets ETFs können Anleger in eine Vielzahl von Unternehmen investieren, die in diesen Ländern tätig sind. Dies ermöglicht eine breitere Diversifikation des Portfolios und reduziert das Risiko das Einzelinvestments tragen. Die Anlage in diesen Märkten erfordert jedoch auch ein gewisses Maß an Risikobereitschaft, da sich die wirtschaftlichen Bedingungen in diesen Ländern schnell ändern können.
Insgesamt bieten Emerging Markets ETFs jedoch eine vielversprechende Möglichkeit, in aufstrebende Märkte zu investieren und von deren Wachstumspotenzial zu profitieren. Bei der Auseinandersetzung mit diesen Märkten und ihren Besonderheiten kann man das nötige Wissen erlangen, um dann die besten Chancen zu nutzen.
Wirtschaftswachstum
Schwellenländer weisen derzeit ein Wirtschaftswachstum auf, das etwa doppelt so hoch ist wie das der Industrieländer. Dieses hohe Wachstumspotenzial könnte dazu führen, dass bereits im Jahr 2050 sechs der sieben größten Volkswirtschaften der Welt aus heutigen Schwellenländern stammen. Neben China und Indien sind auch Länder wie Indonesien unter den erwarteten Spitzenreitern.
Besonders beeindruckend ist der prognostizierte Anstieg des Bruttoinlandsprodukts (BIP) im Verhältnis zur Einwohnerzahl. Während das BIP pro Kopf in Ländern wie den USA oder Deutschland bis 2050 um rund 50 Prozent steigen könnte, wird für Länder wie Indien sogar eine Verdreifachung des BIP pro Kopf für möglich gehalten. Dies verdeutlicht das enorme Wachstumspotenzial in den Schwellenländern und bietet Anlegern interessante Möglichkeiten.
Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass eine Investition in Schwellenländer auch mit höheren Risiken verbunden ist. Diese Länder unterliegen oft wirtschaftlichen und politischen Unsicherheiten, die sich auf die Anlageerträge auswirken können. Dennoch bieten Emerging Markets ETFs eine vielversprechende Möglichkeit, in aufstrebende Märkte zu investieren und von deren enormem Wachstumspotenzial zu profitieren. Die individuelle Risikobereitschaft und Anlagestrategie muss berücksichtigt werden und gegebenenfalls kann ein Austausch mit einem professionellen Anlageberater sinnvoll sein.
Wachstumsmodelle
In der Vergangenheit war der starke Export für viele Schwellenländer der wichtigste Wachstumsfaktor. Obwohl dieser für schnelles Wachstum gesorgt hat, machte er sie auch krisenanfällig. In den letzten Jahren hat sich jedoch ein Wandel in dieser Hinsicht abgezeichnet. Viele Schwellenländer haben begonnen, ihre Wirtschaft breiter aufzustellen und sind damit weniger abhängig vom Weltmarkt und weniger anfällig für externe Schocks.
Ein gutes Beispiel für diesen Wandel ist China. Der Exportanteil am Bruttoinlandsprodukt sank von 36 Prozent im Jahr 2006 auf unter 20 Prozent im Jahr 2019. Gleichzeitig stiegen die privaten Konsumausgaben deutlich an. Viele andere Schwellenländer haben ähnliche Schritte unternommen, um ihre Wirtschaft widerstandsfähiger zu machen und ein nachhaltiges Wachstum zu fördern.
Dieser Wandel in der Wirtschaftsstruktur ist ein weiterer positiver Faktor für Schwellenländer. Durch die Verringerung ihrer Abhängigkeit vom Export und die Erhöhung ihrer Binnenkonsumausgaben schaffen sie eine stabile Grundlage für nachhaltiges Wachstum.
Gesellschaftliches Potential
Ein weiterer Faktor, der für Schwellenländer spricht, ist das durchschnittliche Alter ihrer Bevölkerung im Vergleich zu Industrieländern: in vielen Schwellenländern ist dieses nämlich deutlich niedriger. Zum Beispiel liegt das Durchschnittsalter in Indien bei unter 30 Jahren, während es in Deutschland über 45 Jahre beträgt. Dadurch stehen der Wirtschaft in Schwellenländern mehr Arbeitskräfte zur Verfügung – eine wichtige Voraussetzung für kontinuierlich hohes Wirtschaftswachstum.
Darüber hinaus bauen viele Schwellenländer ihre Bildungsangebote massiv aus. Es ist bemerkenswert, dass mittlerweile zwei chinesische Universitäten zu den Top-25-Bildungseinrichtungen weltweit gehören, während die beste deutsche Hochschule erst auf Platz 32 liegt. Der Ausbau des Bildungssystems hilft Schwellenländer dabei, gut ausgebildete Arbeitskräfte zu produzieren, die für die globale Wirtschaft von unschätzbarem Wert sein können.
Durch ihre hohe Wachstumsdynamik, ihre junge Bevölkerung und den Ausbau ihrer Bildungsangebote haben Schwellenländer das Potenzial, in Zukunft eine immer wichtigere Rolle in der globalen Wirtschaft zu spielen.
Risiken bei Anlagen in Schwellenländern
Investitionen in Schwellenländer können zwar vielversprechende Chancen bieten, sind jedoch auch mit spezifischen Risiken verbunden. Diese sind nicht zwangsläufig höher als bei anderen Investments, aber es ist wichtig, sich der besonderen Umstände der Emerging Markets bewusst zu sein.
Insbesondere die großen Unterschiede zwischen den einzelnen Schwellenländern können ein Risiko darstellen. Bei einem langfristigen Investment fallen einige Risiken jedoch weniger stark ins Gewicht: hierzu gehören mögliche Einschränkungen bei der Handelbarkeit von Wertpapieren oder temporäre Kursausschläge.
Bildquelle: Pincasso / Shutterstock.com
Quelle: Xtrackers