Der Fluchtinstinkt und wie man ihn überwindet

Bei Marktturbulenzen die Flucht zu ergreifen, schadet oft dem Anlageergebnis - doch woher kommt der innere Drang und wie können Sie ihn überwinden?

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Das richtige Portfolio ist immens wichtig für den Anlageerfolg. Doch es geht um mehr als nur die Frage, welche Wertpapiere wir kaufen. Auch unser Verhalten hat einen großen Einfluss auf das Anlageergebnis.

Wir alle haben Verhaltensmuster verinnerlicht, denen wir seit Jahrtausenden unser Überleben verdanken oder die uns helfen, die Welt zu verstehen. Doch genau dieses Verhalten kann bei der Geldanlage eher nachteilig sein.

Einfach ist es zwar nicht, diese Denk- und Verhaltensmuster zu überwinden. Doch wer sich ihrer bewusst wird, kann sie kontrollieren und bessere Entscheidungen treffen.

Der Drang zu handeln, wenn Gefahr droht

Das Überleben der Menschen beruhte einst auf den Kampf- und Fluchtinstinkten. Griffen wilde Tiere an, setzte Sorge ein und veranlasste Menschen, entweder zu fliehen oder sich so gut es ging zu wehren. Abwarten, wenn Gefahr drohte, war selten eine Option.

Auch heute noch handeln wir in der Krise. Doch während wir darauf programmiert sind, zu reparieren, zu flicken, zu verbessern und uns einzumischen, ist das bei der Geldanlage oft keine gute Idee. Auch wenn andere in Panik geraten, ist es für Anleger:innen oft besser, die Hände in den Schoß zu legen und nichts zu tun.

Leider liegt es in der menschlichen Natur, dass wir uns besser fühlen, wenn wir aktiv werden. Auch wenn es einfach oder sogar faul klingt, ist Nichtstun oft das Schwierigste, was man tun kann. Stellen Sie sich vor, die Aktienkurse fallen auf breiter Front (wie in der ersten Hälfte des Jahres 2022) und viele verkaufen. Da ist es nur natürlich, dass man der Masse folgen will. Die Kurse sind womöglich um zweistellige Prozentsätze gefallen, und natürlich wollen Sie das, was Ihnen geblieben ist, schützen. Ihre Freunde haben Ihnen erzählt, dass sie vor ein paar Tagen mit großem Verlust verkauft haben, aber jetzt sei die Lage noch schlechter. Es erfordert viel Mut, nichts zu tun.

Aber spulen Sie ein paar Jahre vor. Sie haben von der Disziplin profitiert, an Ihrem Plan festzuhalten. Die Aktienmärkte haben sich erholt, genau wie ihr Portfolio auch. Aber sind Ihre Freunde wieder in den Markt eingestiegen? Und selbst wenn, stehen sie nun wirklich besser da als Sie? Während Ihre Freunde auf den absoluten Tiefpunkt der Märkte warteten, haben sie womöglich den richtigen Zeitpunkt zum Wiedereinstieg verpasst.

Wie Sie den Fluchtinstinkt überwinden

Überlegen Sie möglichst in einem ruhigen Moment, wie Sie reagieren wollen, wenn sich an den Märkten Angst breitmacht. Hier sind einige Tipps:

Der Fluchtinstinkt ist tief in uns verwurzelt. Doch wer ihn versteht und sich im Voraus Strategien zurechtlegt, versetzt sich selbst in die Lage, auch in unruhigen Marktphasen ausgeruhte Entscheidungen zu treffen.





Wichtige Hinweise zu Anlagerisiken
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