Nun „Zero-Covid-Light“ in China
Nach Protesten in der Bevölkerung hat China im Kampf gegen die Corona-Pandemie seine harten Null-Covid-Maßnahmen gelockert. Die Zentralregierung verkündete gestern einen neuen Zehn-Punkte-Plan. Dazu gehören Regelungen zu Lockdowns. Künftig sollen diese nicht willkürlich auf ganze Bezirke oder Städte ausgeweitet werden. Außerdem wurde die Testpflicht gelockert: So sind für Reisende keine PCR-Tests mehr vonnöten. Diese modifizierte Marschroute wurde an den Märkten verhalten aufgenommen, weil es schon in den Tagen zuvor Signale in diese Richtung gab. Die Maßnahmen bedeuten keine Abkehr von der Zero-Covid-Politik, sondern lediglich eine weniger restriktive Umsetzung als bisher. Die Kommunistische Partei möchte Erleichterung schaffen, ohne die Kontrolle über die Fallzahlen zu verlieren. Da die chinesischen Impfstoffe nur unzureichend schützen, bleibt die Frage, wie die Regierung auf den absehbaren Anstieg der Fallzahlen reagieren wird. Zudem sind die „Vulnerablen“ unzureichend geboostert, es fehlt an „natürlicher“ Immunität und an Intensivbetten. Immerhin: Ein Schritt in die richtige Richtung! China reagiert damit auch auf die wirtschaftliche Schwäche im Land. Die Lockdowns bremsen die Wirtschaft ab, die Konsumenten sind verunsichert. Als weiterer Beleg hierfür dienen die gestern veröffentlichten Handelsdaten: Die Exporte fielen im November im Jahresvergleich um 8,7 %, der größte Rückgang seit Beginn der Pandemie.
US-Bankmanager sind skeptisch
Am Dienstag äußerten sich eine Reihe von US-Bankchefs skeptisch zu den Aussichten für die US-Wirtschaft. Dies drückte auch gestern auf die Stimmung an den Aktienmärkten. Topmanager von Goldman Sachs, JPMorgan und Bank of America schürten Rezessionsängste. So Jamie Dimon, CEO von JPMorgan: Zwar seien Verbraucher und Unternehmen derzeit in „Good Shape“, aber das könne nicht mehr lange so bleiben, weil die Inflation die Kaufkraft erodiere. Auch sein Kollege David Solomon von Goldman Sachs beobachtet eine Verlangsamung des Wachstums: „Wenn ich mit unseren Kunden spreche, klingen sie extrem vorsichtig“, so Salomon im Rahmen einer Bankenkonferenz. Nach unserer Prognose wird die US-Wirtschaft im nächsten Jahr einer Rezession entgehen. Unsere Prognose eines „Soft Landing“ in den USA ist ein „Close Call“, eine enge Entscheidung. Man wird am Ende, wie beim Tennis, genau hinsehen müssen, ob der Ball vor oder hinter der Linie gelandet ist.
Achtung, um 11 Uhr wird gewarnt
Heute ist der bundesweite Warntag: Unter anderem wird um 11 Uhr das Cell-Broadcast-Verfahren getestet. Möglichst viele Bürger werden dann idealerweise eine Probewarnung auf ihr Mobiltelefon erhalten. Darüber hinaus ist die Agenda recht dünn. Um 13 Uhr hält EZB-Chefin Lagarde die Eröffnungsrede der Jahreskonferenz des European Systemic Risk Board (ESRB).
Wichtige Hinweise Diese Publikation richtet sich ausschließlich an Empfänger in der EU, Schweiz und Liechtenstein. Diese Publikation wird von der LBBW nicht an Personen in den USA vertrieben und die LBBW beabsichtigt nicht, Personen in den USA anzusprechen.
Aufsichtsbehörden der LBBW: Europäische Zentralbank (EZB), Sonnemannstraße 22, 60314 Frankfurt am Main und Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin), Graurheindorfer Str. 108, 53117 Bonn / Marie-Curie-Str. 24-28, 60439 Frankfurt.
Diese Publikation beruht auf von uns nicht überprüfbaren, allgemein zugänglichen Quellen, die wir für zuverlässig halten, für deren Richtigkeit und Vollständigkeit wir jedoch keine Gewähr übernehmen können. Sie gibt unsere unverbindliche Auffassung über den Markt und die Produkte zum Zeitpunkt des Redaktionsschlusses wieder, ungeachtet etwaiger Eigenbestände in diesen Produkten. Diese Publikation ersetzt nicht die persönliche Beratung. Sie dient nur zu Informationszwecken und gilt nicht als Angebot oder Aufforderung zum Kauf oder Verkauf. Für weitere zeitnähere Informationen über konkrete Anlagemöglichkeiten und zum Zwecke einer individuellen Anlageberatung wenden Sie sich bitte an Ihren Anlageberater. Wir behalten uns vor, unsere hier geäußerte Meinung jederzeit und ohne Vorankündigung zu ändern.
Wir behalten uns des Weiteren vor, ohne weitere Vorankündigung Aktualisierungen dieser Information nicht vorzunehmen oder völlig einzustellen. Die in dieser Ausarbeitung abgebildeten oder beschriebenen früheren Wertentwicklungen, Simulationen oder Prognosen stellen keinen verlässlichen Indikator für die künftige Wertentwicklung dar.
Herausgeber Landesbank Baden-Württemberg Am Hauptbahnhof 2 70173 Stuttgart
|