Eine physische Anlage in die meisten Rohstoffe ist aufgrund operativer Beschränkungen fast unmöglich: Sie sind in der Regel voluminös, teuer zu lagern, zu transportieren und zu versichern und können sehr leicht verderben. Die meisten Rohstoffinvestitionen werden daher über Terminkontrakte getätigt und leiden somit oftmals unter einer negativen Rollrendite. Das gilt jedoch nicht für Edelmetalle. Gold und Silber sind langlebig, haben einen hohen Preis je Gewichtseinheit und können daher sehr kostengünstig in Banktresoren gelagert werden. Insgesamt sind physische Investitionen in Gold oder Silber unkompliziert und kosteneffizient. Bei Investments in Gold oder Silber haben Anleger die Wahl zwischen: Physischen Beständen, beispielsweise durch physisch besicherte börsengehandelte Produkte (ETPs) Terminkontrakten (die auch in einem synthetischen ETP nachgebildet werden können) Welche Methode ist am effizientesten? Bei der physischen Anlage in Gold sind die Kosten der Investition im Voraus bekannt. Bei der Anlage in physisch besicherte Gold-ETPs kann die Gesamtkostenquote bei nur 12 Basispunkten pro Jahr liegen. Bei Anlagen in Terminkontrakten hingegen sind die Investitionskosten vorab nicht bekannt, da sie einer Rollrendite unterliegen, die an die Form der Terminkurve geknüpft ist, die sich wiederum jederzeit ändern kann. Anleger müssen sich also fragen: „Wie oft belaufen sich die Kosten für Investitionen in Terminkontrakte auf über 12 Basispunkte und wie häufig betragen sie weniger als 12 Basispunkte?“ In Abbildung 1 vergleichen wir die Wertentwicklung: Sachanlage in Gold Vollständig kapitalgedeckte Terminanlage, die den Bloomberg Commodity Gold Subindex Total Return Index als Näherungswert heranzieht Das Ergebnis ist eindeutig. In den letzten 15 Jahren hat eine auf Terminkontrakten basierende Anlage in Gold im Durchschnitt um 0,94 %1 pro Jahr schlechter abgeschnitten als eine Sachinvestition. Weit mehr als 12 Basispunkte! Abbildung 1: Vergleich zwischen physischer Goldanlage und TermingeschäftQuelle: WisdomTree, Bloomberg. Vom 4. Juni 2007 bis zum 31. Januar 2023. Die Wertentwicklung von physischem Gold wurde um 13:30 Uhr (Eastern Time) beobachtet, um der Berechnungszeit des BCOM-Subindex zu entsprechen.Es ist nicht möglich, in einen Index zu investieren. Die historische Wertentwicklung ist kein Hinweis auf die künftige Wertentwicklung, und Anlagen können im Wert sinken. Vor allem aber hat physisches Gold bei einjähriger Haltedauer in 99,1 %1 der Fälle besser abgeschnitten als Gold in Terminanlagen. Selbst bei Berücksichtigung der Kosten von 12 Basispunkten für Gold-ETPs entwickelten sich Sachanlagen in Gold in 97,8 %1 der Fälle besser. Auch bei kurzen Anlagezeiträumen zeigte physisches Gold die meiste Zeit eine bessere Performance (89,8 %1 von 3-monatigen Anlagezeiträumen). Warum ist die Sachanlage in Gold effizienter? Die Form der Terminkurve bestimmt die Kosten einer Terminanlage in Gold. Bei Contango verlieren Anleger Geld durch die Rollrendite. Damit eine Anlage in Gold-Termingeschäfte mittelfristig besser abschneidet als eine Sachanlage in Gold, muss die Rollrendite weniger als 12 Basispunkte pro Jahr betragen. Die Kurve muss sich in einem sehr leichten Contango oder in Backwardation befinden. In Backwardation profitieren Anleger von der Rollrendite (statt sie zu bezahlen). Zum Leidwesen der Anleger in Terminkontrakte wird die Gold-Terminkurve von sehr stabilen Faktoren bestimmt, die sie die meiste Zeit in Contango halten. Ein Blick auf die lange Historie zeigt, dass die durchschnittliche Rollrendite zwischen dem ersten und dem dritten Terminkontrakt für Gold -1,5 % beträgt (d. h. der dritte Kontrakt war 1,5 %2 teurer als der erste). In den 12.107 Geschäftstagen zwischen Januar 1975 und Februar 20232 befand sich die Kurve nur an 79 Tagen in Backwardation, also in nur 0,66 % der Zeit2. Abbildung 2: Historische Rollrendite zwischen dem ersten und dritten Goldkontrakt: Contango, Contango, immer ContangoQuelle: WisdomTree, Bloomberg. 2. Januar 1975 bis 28. Februar 2023. Die Steilheit wird berechnet als der Preis des dritten generischen Termingeschäfts abzüglich des Preises des ersten generischen Termingeschäfts geteilt durch den Preis des ersten Termingeschäfts.Die historische Wertentwicklung ist kein Hinweis auf die künftige Wertentwicklung, und Anlagen können im Wert sinken. Bei einer Anlage in Gold-Terminkontrakte – sei es als Einzelinvestition in Gold oder als Teil eines breit angelegten Rohstoffengagements (wie etwa im Bloomberg-Rohstoffindex) – hoffen Anleger darauf, dass die Goldkurve für einen großen Teil ihres Anlagezeitraums in Backwardation verbleibt. In der mehr als 50-jährigen Geschichte war dies jedoch noch nie für einen Zeitraum von mehr als 15 Tagen der Fall2. Wie sieht es dann mit Silber aus? Das Verhalten von Silber-Terminkontrakten3 ähnelt dem von Gold-Terminkontrakten. Die durchschnittliche Rollrendite zwischen dem ersten und dritten Termingeschäft für Silber beträgt -2 %. Zwischen Januar 1975 und Februar 20232 war die Kurve nur an 81 Tagen in Backwardation. In den letzten 15 Jahren hat eine auf Termingeschäften basierende Anlage in Silber im Vergleich zu einer physischen Anlage im Durchschnitt um 1,29 %3 pro Jahr schlechter abgeschnitten. Fußnoten1 Quelle: WisdomTree, Bloomberg. From 4 June 2007 to 31 January 2023. The Performance of the physical Gold was observed at 1.30 PM Eastern Time to match the BCOM sub-index calculation time. You cannot invest in an Index. Historical performance is not an indication of future performance and any investments may go down in value.2 Quelle: WisdomTree, Bloomberg. 2 January 1975 to 28 February 2023. Steepness is calculated as the price of the third generic future minus the price of the first generic future divided by the price of the first future. Historical performance is not an indication of future performance, and any investments may go down in value.3 Quelle: WisdomTree, Bloomberg. From 4 June 2007 to 31 January 2023. The Performance of the physical Silver was observed at the same time as the BCOM sub-index calculation time. You cannot invest in an Index. Historical performance is not an indication of future performance and any investments may go down in value. Zudem könnte Sie folgende Lektüre interessieren...+ Rohstoffe sind mehr als nur eine Absicherung gegen Inflation+ What's Hot: Gold gets a safe-haven bid as banks shake confidence+ What's Hot: Moderating inflation could further reinforce gold and silver ]]>