Krypto könnte Renditen von Multi-Asset-Portfolios steigern

 

In einer vor Kurzem von WisdomTree durchgeführten Umfrage1 gaben 36 % der institutionellen Anleger an, dass sie ihre Allokation in digitale Assets und Kryptowährungen erhöhen wollen. Eine Investition in digitale Assets könnte das Renditepotenzial eines Multi-Asset-Portfolios verbessern. Wir haben bei WisdomTree mehrere Portfoliosimulationen durchgeführt, bei denen 1 %–5 % der Mittel eines Multi-Asset-Portfolios in digitale Assets investiert wurden. In allen Fällen war die jährliche Rendite des Portfolios mit digitalen Assets langfristig2 höher als die eines traditionellen 60:40-Portfolios aus Aktien und Anleihen, und das bei nur geringfügig höherer Volatilität. Es ist zu beachten, dass das illustrative Portfolio in unserer Simulation mindestens vierteljährlich neu gewichtet werden muss, um das Abwärtsrisiko zu begrenzen.

 

Abbildung 1: Das Portfolio mit digitalen Assets schnitt besser ab als das traditionelle 60:40-Portfolio

Quelle: WisdomTree. Simulierter Zeitrahmen: Dezember 2014 – August 2023.
Die historische Wertentwicklung ist kein Hinweis auf die künftige Wertentwicklung, und Anlagen können im Wert sinken.

 

Ein besseres makroökonomisches Umfeld

 

Im Moment nimmt die Kryptoindustrie offenbar an Schwung auf, und das makroökonomische Umfeld verbessert sich. Der Zinserhöhungszyklus könnte hinter uns liegen, und die Märkte rechnen im nächsten Jahr mit niedrigeren Zinsen. Das könnte für Kryptowährungen eine positive Entwicklung sein. Außerdem konnten wir beobachten, dass sich die Zentralbankliquidität, die von Dezember 2021 bis Dezember 2022 gesunken ist, allmählich verbessert, was digitalen Assets ebenfalls zugutekommen könnte.

 

Abbildung 2: Marktliquidität und Bitcoin-Preis

Quelle: WisdomTree, Bloomberg, 20. November 2023.
Die historische Wertentwicklung ist kein Hinweis auf die künftige Wertentwicklung, und Anlagen können im Wert sinken.

 

Bitcoin-Preis durch mögliche Zulassung von Bitcoin-Spot-ETFs und Bitcoin-Halving im Jahr 2024 getrieben

 

Bitcoin, mit einer Marktkapitalisierung von über 50 % der mit Abstand größte Kryptowert, dürfte von der sehr wahrscheinlichen Zulassung von börsengehandelten Bitcoin-Spotfonds (ETFs) in den USA angekurbelt werden. Die potenzielle Zulassung dieses ETF-Wrappers wird es Vermögensberatern und institutionellen Anlegern sehr viel einfacher machen, effizient und zu äußerst geringen Kosten in den größten digitalen Vermögenswert zu investieren. Wir haben hier über unsere Erwartungen bezüglich der Veränderungen in der Wettbewerbslandschaft der USA geschrieben, wenn Bitcoin-Spot-ETFs zugelassen werden. Es ist durchaus möglich, dass Dutzende von Milliarden und im Laufe der Jahre über hundert Milliarden US-Dollar in Krypto-Spotprodukte in den USA fließen werden.

 

Nächstes Jahr könnte die mögliche Genehmigung eines Bitcoin-Spot-ETF mit dem Bitcoin-Halving-Ereignis zusammenfallen, bei dem die Anzahl der neuen Bitcoins, die Bitcoin-Miner pro Block erhalten, von 6,25 auf 3,125 Bitcoin halbiert wird. Dadurch werden Bitcoin-Miner weniger Bitcoin auf dem Markt verkaufen können. Dies könnte zu einem bedeutenden Ungleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage und zu einem Preisanstieg führen, da weniger Bitcoin auf dem Markt verfügbar sind.

 

Bitcoin-Halving

Quelle: WisdomTree.
Die historische Wertentwicklung ist kein Hinweis auf die künftige Wertentwicklung, und Anlagen können im Wert sinken.

 

Große Blockchains im Rennen um Skalierbarkeit

 

In den letzten Monaten3 konnten wir auch einen Preisanstieg bei Ethereum beobachten, dem zweitgrößten Krypto-Asset mit 17 % der Krypto-Marktkapitalisierung, und bei Solana, einem weiteren beliebten Smart-Contract-Netzwerk mit weniger als 2 % der gesamten Krypto-Marktkapitalisierung. Wir halten es für sehr wahrscheinlich, dass nach dem Bitcoin-Produkt in den USA auch ein Ether-Spot-ETF aufgelegt wird. Sowohl Ethereum als auch Solana stehen in einem Wettlauf, ihre Blockchains zu skalierbareren Formen aufzurüsten. Ethereum hat sein Proto-Danksharding-Skalierungsupgrade auf Anfang 2024 verschoben, während Solana sein Firedancer-Skalierbarkeitsupgrade im Solana-Testnetz eingeführt hat. Anfang 2024 soll es auch im Solana-Mainnet lanciert werden.

 

Während des letzten Krypto-Bullenmarktes im Jahr 2021 wurden mehrere Layer-1-Netzwerke eingeführt, als die Ethereum-Blockchain eine große Anzahl von Transaktionen nicht bewältigen konnte, was zu sehr hohen Transaktionsgebühren im Netzwerk führte. Solana sollte eine schnellere und billigere Version sein, hatte aber mit Stabilitätsproblemen zu kämpfen. Das Netzwerk hat allerdings eine sehr loyale Entwicklerbasis und unseres Erachtens zieht Solana besonders institutionelle Anleger an. Mit einem Anteil von weniger als 2 % an der Krypto-Marktkapitalisierung sehen viele institutionelle Anleger für Solana ein größeres Aufwärtspotenzial als für Ethereum.

 

Damit ein echter Massenmarkt entstehen kann, muss die Skalierbarkeit unbedingt verbessert werden. Die Blockchains müssen eine große Anzahl von Transaktionen zu einem sehr günstigen Preis und in Sekundenschnelle abwickeln können. Das ist heute nicht der Fall.

 

Erleichterung von Blockchain-Transaktionen als potenzieller weiterer Impulsgeber

 

Eines der wichtigsten Merkmale von Blockchain-Zahlungen ist ihr dezentraler Charakter, der Banken und andere Vermittler überflüssig macht. Transaktionen werden in verteilten Ledgern aufgezeichnet und sind dadurch unveränderlich und sicher. Blockchains basieren auf Code, der automatisch ausgeführt wird, wenn regelbasierte Bedingungen erfüllt sind. Derzeit muss man beispielsweise Ether oder Solana in seiner Krypto-Wallet haben, um eine kleine Transaktion direkt auf der Blockchain durchführen zu können. Wir halten das für zu umständlich. Wir sehen die Experimente von Visa zum Beispiel sehr positiv, da Nutzer ihre monatlichen Blockchain-Transaktionen möglicherweise mit einer Kreditkarte bezahlen könnten, anstatt jedes Mal eine Transaktionsgebühr zu zahlen, wenn sie eine kleine Transaktion auf der Blockchain vornehmen.

 

Ein nachhaltiger Bullenmarkt braucht herausragende Anwendungsfälle

 

Die beiden häufigsten Anwendungsfälle für Blockchains sind heute tokenisierte Währungen oder Stablecoins, häufig der US-Dollar, und die Tokenisierung von realen und finanziellen Vermögenswerten. In unserem aktuellen Monatsupdate Krypto haben wir einige potenzielle Anwendungsfälle für Blockchains aufgelistet, aber wie es bei aufstrebenden Technologien oft der Fall ist, wird wahrscheinlich noch etwas völlig Neues hinzukommen. Eine Anwendung, die allen heutigen Applikationen weit überlegen ist, wird den Markt im Sturm erobern und die Kryptoindustrie zum Mainstream machen. Das wird erst im Nachhinein offensichtlich werden.

 

Quellen

1 Quelle: WisdomTree, Censuswide. Pan-Europe Professional Investor Survey Research, Umfrage unter 803 professionellen Anlegern in Europa, durchgeführt im August 2023.

2 Die Portfoliosimulationen erstreckten sich über die Jahre zwischen Dezember 2014 und August 2023. Weitere Informationen sind unserem Whitepaper A New Asset Class: Investing in the Digital Asset Ecosystem (Eine neue Anlageklasse: Anlagen in das Ökosystem digitaler Assets) zu entnehmen.

3 Von Mitte Oktober bis Mitte November 2023.

 

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