Die mit viel Spannung erwartete halbjährliche Anhörung von Fed-Chef Jerome Powell vor dem US-Repräsentantenhaus hat gestern wenig Neues zutage gebracht. Im Grunde hat er nur wiederholt, was wir ohnehin schon wussten: Die Entscheidungsträger sind nicht gezwungen, in Eile die Geldpolitik anzupassen und können vielmehr die Auswirkungen der US-Handelspolitik abwarten. Er gab allerdings zu, dass die Auswirkungen der Zölle auf die Inflation bislang weniger stark ausfielen als noch im April erwartet, was zu früheren Zinssenkungen führen könnte als noch vor einigen Wochen erwartet.
Die Anhörung fällt in eine Zeit, in der anscheinend eine Positionierung unter den Entscheidungsträgern stattfindet. Meine Kollegin Antje hat es gestern schon angeschnitten. Am Montag hat Michelle Bowman vom Board of Governor schon Zinssenkungen im Juli befürwortet – sollte der Inflationsdruck verhalten bleiben – und damit eine erhebliche USD-Abwertung ausgelöst. Ähnlich hatte sich zuvor schon Federal Reserve Governor Christopher Walker geäußert, der den Federal Funds Satz als 1,25-1,5 Prozentpunkte über dem neutralen Level ansah. Beides sind Kandidaten auf die Nachfolge von Jerome Powell im kommenden Jahr.
Andere Entscheidungsträger haben in den vergangenen Stunden zurückgeschlagen, so schien beispielsweise der Präsident der Kansas City Fed heute Nacht in keiner Eile zu sein, die Zinsen zu senken. Er würde es ähnlich wie Powell bevorzugen, die Auswirkungen der US-Zölle abzuwarten. Federal Reserve Governor Michael Barr äußerte sich ähnlich und betonte, dass die Realwirtschaft momentan in einer soliden Situation ist.
Es scheint immer mehr so, als wären die Entscheidungsträger nicht mehr ganz so geeint über die zukünftige Geldpolitik, wie es noch vor einigen Monaten den Anschein erweckt hat. Durchaus möglich, dass es bereits im Juli zu hitzigen Diskussionen um eine Zinssenkung kommen dürfte, sollten die kommenden Inflationszahlen nicht doch größere Auswirkungen der US-Zölle anzeigen.
In einem solchen Szenario dürften die Zinssenkungserwartungen wieder Auftrieb erfahren. Seit der vergangenen Woche wurden knapp 12 Basispunkte an zusätzlichen Zinssenkungen bis zum Ende dieses Jahres eingepreist. Bröckelt der Konsens im FOMC in den kommenden Wochen weiter, dürften dies noch mehr werden. Kein gutes Zeichen für den US-Dollar.
WKN | Typ | Basiswert | Merkmale |
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SN004F | Long | EUR/USD | Faktor: 5 |
SN0059 | Short | EUR/USD | Faktor: -5 |
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