Die Ölpreise haben sich mit Beginn des Waffenstillstands wieder auf dem Niveau von vor der Eskalation des Nahost-Konflikts eingependelt. Der wöchentliche US-Lagerbericht hatte weitere Preisabschläge verhindert, weil der US-Ölmarkt – zumindest aktuell noch – eher angespannt ist. Nächste Woche stehen zwei Termine an, die ein Belastungstest für das doch noch fragile Gleichgewicht am Ölmarkt sein könnten:
Erstens werden wohl die Atomverhandlungen zwischen den USA und dem Iran wieder aufgenommen. Dabei ist die von den USA geplante Stoßrichtung noch unklar: Einerseits hat US-Präsident Trump angedeutet, dass Iran seine Öleinnahmen braucht, um das Land wiederaufzubauen. In diesem Sinn gestand er China zu, Öl aus dem Iran zu kaufen. Andererseits will er den starken Druck auf den Iran aufrecht halten.
Zweitens steht die nächste Entscheidung der acht OPEC+-Länder an, die ihre Produktion freiwillig zusätzlich gedrosselt haben. Wir erwarten, dass diese ankündigen werden, ihre tägliche Produktion im August den vierten Monat in Folge um gut 400 Tsd Barrel zu erhöhen. Denn Kasachstans Ölproduktion dürfte im Juni ein weiteres Mal deutlich über der vereinbarten Quote gelegen haben, und die mangelnde Produktionsdisziplin einzelner Länder gilt als wesentlicher Grund dafür, dass vor allem Schwergewicht Saudi-Arabien nicht mehr bereit ist, die Last einer Produktionskürzung (allein) zu schultern. Da eine weitere Anhebung wohl Konsens am Markt ist, dürfte dies die Ölpreise allerdings allenfalls etwas belasten.
Zudem werden die Ergebnisse der ersten umfragebasierten Schätzungen der OPEC-Produktion im Juni veröffentlicht. Diese werden zeigen, wie stark die OPEC+ tatsächlich ihre Produktion erhöht hat. So war beispielsweise laut IEA die Produktion des Produktionskartells OPEC+ im Mai sogar niedriger als im April, weil den Produktionserhöhungen Saudi-Arabiens und der Vereinigten Arabischen Emirate Kürzungen andernorts gegenüberstanden.
Neben den Nachrichten auf der Angebotsseite rücken mit den Stimmungsindikatoren aber auch die Tendenzen auf der Nachfrageseite in den Fokus: Sollte sich die Stimmung in China wie erhofft etwas aufhellen, dürfte dies die Ölpreise zumindest kurzfristig stützen.
WKN | Typ | Basiswert | Merkmale |
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SY9DG7 | Long | WTI Öl Future | Faktor: 4 |
SW3RXT | Short | WTI Öl Future | Faktor: -4 |
SB3T50 | Long | Brent Öl Future | Faktor: 4 |
SU16JU | Short | Brent Öl Future | Faktor: -4 |
Positive Einkaufsmanagerindizes in China könnten auch die Industriemetallpreise kurzfristig unterstützen. Am Kupfermarkt dürfte man aber auch auf die Entwicklung der LME-Lagerbestände schauen. Diese waren wegen der durch die drohenden Zölle angefachten Nachfrage aus den USA zuletzt stark gefallen. Nun heißt es in Marktberichten, dass die chinesischen Kupferschmelzen in den kommenden Wochen größere Mengen einliefern würden. Steigende Kupfervorräte wiederum dürften die zuletzt stark gestiegenen Kupferpreise belasten.
WKN | Typ | Basiswert | Merkmale |
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SD2TAT | Long | Kupfer Future | Faktor: 4 |
SH0ETN | Short | Kupfer Future | Faktor: -4 |
Der Goldpreis hat angesichts der De-Eskalation im Nahostkonflikt zwar etwas nachgegeben, doch die momentane US-Dollarschwäche kombiniert mit zunehmenden US-Zinssenkungserwartungen dürften das Abwärtspotenzial begrenzen. Wir sehen hier keine Trendwende, vor allem dann nicht, wenn sich der US-Arbeitsmarkt im Juni abgeschwächt hat und Raum für weitere Zinssenkungen schafft.
WKN | Typ | Basiswert | Merkmale |
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SW40BL | Call | Gold | Hebel: 4,0 |
SY9X5V | Put | Gold | Hebel: 4,0 |
Blockchain: Das Rückgrat der Kryptoökonomie
Was anfangs maximal ein Nischenthema war, ist jetzt im Mainstream angekommen. Die Rede ist von der Blockchain-Technologie, ohne die es weder Bitcoin, Ethereum noch Solana gegeben hätte. Sie steht für Effizienz, Transparenz sowie Sicherheit und hat das Potenzial, ganze Branchen zu verändern. Politische, wirtschaftliche und private Entwicklungen deuten darauf hin, dass der Trend bei den Kryptowährungen allmählich zur Massenakzeptanz geht. Damit könnte die digitale Infrastruktur der Zukunft auch als Beimischung im Depot interessant sein.