Closeup dollar on the background of a chart. U.S. economy. Decrease in profit. Recession. The economic crisis in America. 3d illustration

Für all diejenigen, die dachten, dass es wohl schon nicht so schlimm werden würde und den Dollar deshalb zuletzt stärker gehandelt hatten, gab es am Freitag ein böses Erwachen: Der neuste US-Arbeitsmarktbericht zeigte, dass sich der Beschäftigungszuwachs dramatisch verlangsamt hat. Dabei schockierte weniger die Zahl für Juli, die mit 73 Tsd. sogar noch knapp innerhalb der Erwartungsspanne der von Bloomberg befragten Analysten lag, sondern es waren die Revisionen der beiden Vormonate, die einen vom Stuhl fallen ließen. 260 Tsd. Stellen wurden im Mai und Juni weniger kreiert als ursprünglich gemeldet. Der Beschäftigungszuwachs war somit so schwach wie zuletzt in der Pandemie. Als “Sahnehäubchen” gab es noch einen Anstieg der Arbeitslosenquote, die, wie unsere US-Experten zeigen, fast auch noch negativ überrascht hätte. Die Zinssenkung im September, die nach der Fed-Sitzung ausgepreist wurde, ist nun wieder eingepreist. Und entsprechend verpufften sämtliche Gewinne des US-Dollars gegenüber dem Euro seit der Fed-Sitzung auf einen Schlag wieder.

Aber US-Präsident Trump wäre nicht der, der er ist, wenn er nicht noch eine Schippe drauflegen würde: Er hat die Chefin des Bureau of Labor Statistics (BLS), also dem Amt, das für die Arbeitsmarktstatistiken verantwortlich ist, kurzer Hand gefeuert. Das “TACO” (“Trump always chickens out”)-Narrativ, und damit ein weiteres USD-stützendes Argument, fällt mit diesem Schritt in sich zusammen. Denn wer gedacht hat, dass Trump seine Zoll-Strategie womöglich überdenken würde, sobald die negativen Auswirkungen auf die US-Wirtschaft sichtbar würden, wurde gerade eines Besseren belehrt. Statt der Realität ins Auge zu sehen, zieht es der US-Präsident offenbar vor, das Problem unter den Teppich zu kehren. Ganz nach dem Motto: Was der Investor nicht weiß, macht ihn nicht heiß.

Trump dürfte aber das genaue Gegenteil bewirken. Schließlich hat er keinen Hehl draus gemacht, warum er die Chefin des BLS gefeuert hat (sie habe die Zahlen manipuliert, um die Republikaner und ihn schlecht dastehen zu lassen). Jeglicher Nachfolger auf ihren Posten darf nun ein ähnliches Schicksal befürchten, sollte er oder sie keine besseren Daten liefern. Jegliche Statistiken, die das BLS von nun an berichtet, vor allem, wenn diese ein positives Bild der US-Wirtschaft zeichnen, dürften nun mit großer Skepsis aufgenommen werden. Schwache Daten dürften dagegen umso ernster genommen werden. Damit dürfte der US-Dollar zukünftig asymmetrisch auf Daten des BLS reagieren, also bei guten Daten kaum profitieren und bei schwachen stärker unter Druck geraten.

Aber als wären das alles nicht schon schlechte Nachrichten genug für die US-Währung, kündigte Fed-Gouverneurin Adriana Kugler am Freitag auch noch ihr vorzeitiges Ausscheiden aus dem Fed-Vorstand an. Ihre Amtszeit wäre im Januar ausgelaufen. Damit macht Kugler mit hoher Wahrscheinlichkeit Platz für den neuen zukünftigen Fed-Chair, sofern dieser nicht aus den aktuellen Reihen des FOMC gewählt wird. Wen Trump als Nachfolger für Kugler nominieren wird, dürfte aber unabhängig davon als wichtiger Hinweis darauf dienen, wie stark der Präsident gedenkt, Einfluss auf die Notenbank zu nehmen. Und auch hiervon sollte man sich wenig Positives für den Dollar erhoffen.

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