Der deutsche Aktienmarkt bot zur Wochenmitte ein gemischtes Bild. Belastungsfaktoren waren anhaltende Zollsorgen mit Blick auf die Bereiche Pharma und Chips sowie ein unerwartet gefallener Auftragseingang im Juni. Der DAX stieg dennoch um 0,33 Prozent auf 23.924 Punkte. Der MDAX der mittelgroßen Werte rückte um 0,45 Prozent vor. Für den TecDAX ging es derweil um 0,75 Prozent abwärts. In den drei genannten Indizes gab es 54 Gewinner und 45 Verlierer. Das Aufwärtsvolumen lag bei 54 Prozent. Der Volatilitätsindex VDAX sank um 0,53 Punkte auf 19,00 Zähler. Die stärksten Sektoren waren Banken (+2,07%) und Versicherungen (+1,49%). Am schwächsten tendierten die Sektoren Pharma & HealthCare (-3,72%) und Technologie (-2,68%). Vonovia haussierte an der DAX-Spitze um 3,47 Prozent auf 28,31 EUR, scheiterte im Tageshoch jedoch an der Überwindung des Kreuzwiderstands aus den gleitenden Durchschnittslinien der vergangenen 200 und 50 Tage bei aktuell 28,74/28,75 EUR. Der Immobilienkonzern erfreute mit starken Quartalszahlen und hob seine Jahresprognose für den Vorsteuergewinn an. Am DAX-Ende knickte Bayer nach Geschäftszahlen um 9,92 Prozent ein. Zalando endeten nach Zahlen und einem belastenden Analystenkommentar 9,02 Prozent tiefer. Beiersdorf-Papiere sanken nach einer Reduzierung des Umsatzziels um 8,36 Prozent.
An der Wall Street kletterte der Dow um 0,18 Prozent auf 44.193 Punkte. Der technologielastige Nasdaq 100 verbesserte sich um 1,29 Prozent auf 23.315 Zähler. Die Marktbreite gestaltete sich außergewöhnlich schlecht. An der NYSE gab es 1.318 Kursgewinner und 1.428 Verlierer. Das Abwärtsvolumen überwog mit 54 Prozent. Der US-Dollar stand unter Druck. EUR/USD zog gegen Ende des New Yorker Handels um 0,70 Prozent auf 1,1657 USD an. Die Rendite zehnjähriger US-Treasuries verbesserte sich um einen Basispunkt auf 4,23 Prozent. Gold handelte an der Comex kaum verändert bei 3.434 USD. WTI-Öl gab trotz überraschend gesunkener Lagerbestände um 1,66 Prozent auf 64,08 USD nach.
Die asiatischen Aktienmärkte präsentierten sich heute früh auf breiter Front von der freundlichen Seite. Der MSCI Asia Pacific Index handelte 0,92 Prozent fester bei 208,75 Punkten. Besonders kräftig nach oben ging es für den taiwanesischen Taipei TWSE (+2,41%) angetrieben von Kursgewinnen beim Schwergewicht TSMC (+4,89%). Auch sonst waren Chipwerte stark gesucht. Im makroökonomischen Fokus standen die Daten zur chinesischen Handelsbilanz im Juli, die deutlich positiv überraschten. Die Exporte aus der zweitgrößten Volkswirtschaft stiegen um 7,2 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Die Konsensschätzung hatte bei einem Wachstum von 5,4 Prozent gelegen nach einem Plus von 5,8 Prozent im Vormonat. Die Importe sprangen um 4,1 Prozent nach oben (Konsensschätzung: minus 1,0% nach zuvor plus 1,1%). Der S&P Future notierte zuletzt mit einem Aufschlag von 0,26 Prozent. Für den DAX wird gemäß der vorbörslichen Indikation (23.991) ein Handelsstart im Plus erwartet.
Heute richtet sich der Blick von der Makroseite auf die Daten zur heimischen Industrieproduktion sowie zu den Erstanträgen auf Arbeitslosenhilfe in den USA. Von der Notenbanksitzung der Bank of England erwarten Analysten mehrheitlich eine Leitzinssenkung um 25 Basispunkte. Unternehmensseitig gibt es Geschäftszahlen unter anderem von Allianz, Deutsche Telekom, Merck KGaA, Siemens, Henkel, Rheinmetall, Softbank und Eli Lilly.
WKN | Typ | Basiswert | Merkmale |
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SV16PA | Long | Vonovia SE | Faktor: 4 |
SU5ZBK | Short | Vonovia SE | Faktor: -4 |
Europas Börsen punkten bei Investoren
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