Laut einer Bloomberg-Umfrage ging die OPEC-Produktion im Juli leicht auf 28,31 Mio. Barrel pro Tag zurück. Allerdings wurde der Wert für Juni wegen einer höheren Produktion in Saudi-Arabien um 320 Tsd. Barrel pro Tag nach oben revidiert. Im Juli fiel die Ölproduktion Saudi-Arabiens um 220 Tsd. auf 9,53 Mio. Barrel pro Tag, womit sie wieder im Einklang mit der angehobenen Zielvorgabe lag. Die acht an Produktionsvorgaben gebundenen OPEC-Länder produzierten im Juli 535 Tsd. Barrel pro Tag mehr als vereinbart. Das lag vor allem an den Vereinigten Arabischen Emiraten und dem Irak. Die Abweichung der VAE ist sogar gestiegen, die des Irak verringerte sich dagegen etwas. Das Problem der Überproduktion einiger Länder bleibt damit trotz der angehobenen Zielvorgaben bestehen. Daten zu Russland und Kasachstan gab es in der Umfrage nicht, da beide Länder nicht zur OPEC gehören, sondern lediglich zur OPEC+. Zu diesen beiden Ländern gibt es Produktionszahlen in der kommenden Woche in den Monatsberichten der OPEC und der IEA.
WKN | Typ | Basiswert | Merkmale |
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SH4LNF | Call | Brent Öl Future | Hebel: 6,1 |
FA2X79 | Put | Brent Öl Future | Hebel: 4,6 |
SX387E | Call | WTI Öl Future | Hebel: 5,7 |
FA2WHJ | Put | WTI Öl Future | Hebel: 4,9 |
Saudi-Arabien erhöht Verkaufspreise für Abnehmer in Asien
Saudi-Arabien hat seine offiziellen Verkaufspreise für Öllieferungen im September nach Asien erhöht. Der Preisaufschlag für Arab Light gegenüber der Benchmark Oman/Dubai steigt demnach um 1 USD auf ein 5-Monatshoch von 3,2 USD je Barrel. Der Anstieg lag damit im Rahmen der Erwartungen. Trotz des steigenden Angebots scheint Saudi-Arabien hinreichend Abnehmer für sein Öl zu finden. Denn angesichts des Drucks der USA auf die Käufer von russischem Öl dürften sich diese nach Öl anderer wichtiger Anbieter umschauen, darunter auch nach Öl aus Saudi-Arabien. Abnehmer in den USA müssen ebenfalls etwas mehr zahlen als im Vormonat. Die OSPs für Abnehmer in Europa wurden dagegen gesenkt. Allerdings wurden diese in den beiden Monaten zuvor deutlich angehoben.
Indien schränkte Öllieferungen aus Russland zuletzt ein, Chinas Rohölimporte weiterhin auf hohem Niveau
Daten von Bloomberg legen nahe, dass die Androhung von Strafzöllen durch US-Präsident Trump gegenüber Indien offenbar bereits Wirkung zeigte. Demzufolge fielen die seewärtigen Öllieferungen Russlands nach Indien in der letzten Woche auf nur noch 460 Tsd. Barrel pro Tag. Das war der dritte deutliche Wochenrückgang in Folge und das niedrigste Niveau seit April 2022. Bis Mitte Juli lag der 4-Wochendurchschnitt der russischen Öllieferungen nach Indien noch bei rund 1,6 Mio. Barrel pro Tag. Wie mit der Angelegenheit vertraute Personen berichten, sollen staatliche Raffinerien von Käufen von russischem Öl Abstand nehmen. US-Präsident Trump hat mittlerweile für Indien einen zusätzlichen Strafzoll von 25% verhängt, der in drei Wochen in Kraft treten soll. Mit den in dieser Woche wirksam gewordenen reziproken Zöllen würde der Gesamtzollsatz dann auf 50% steigen.
Auch China steht seitens Trump wegen der Ölimporte aus Russland unter Druck. Die Rohölimporte Chinas beliefen sich im Juli laut Angaben der Zollbehörde auf 47,2 Mio. Tonnen bzw. 11,13 Mio. Barrel pro Tag. Das waren zwar 5,4% weniger als im Vormonat, allerdings 11,5% mehr als im Vorjahr. Daten zur Herkunft der Importe veröffentlicht die Zollbehörde erst im Laufe des Monats. Im Juni lagen die Importe aus Russland bei gut 2 Mio. Barrel pro Tag, womit Russland der wichtigste Öllieferant Chinas war.
Europas Börsen punkten bei Investoren
Zinssenkungen der EZB, höhere Ausgaben für Verteidigung und Infrastruktur, Konzerne in Topform: Mit dieser Gemengelage punkten Europas Börsen bei den Investoren. Wenngleich längst nicht alle Probleme gelöst sind, für Anleger könnten sich auf dem alten Kontinent – sowohl in Einzelwerten als auch mit marktbreiten Lösungen – weiterhin Chancen bieten.