Frankfurt am Main, Germany -May 13th 2019. European Central Bank (ECB) Tower and Skyline with a orange-blue Sunsetreflected on the water of the Main River. The sun shines through the ECB towers

Dass die aktuelle US-Administration wenig Wert auf Konsistenz legt, sollte mittlerweile allgemein bekannt sein. Auf eine Sache mag ich dennoch hinweisen, da es Implikationen für den Wechselkurs hat. Es geht um die Zugeständnisse, die die US-Regierung einigen Handelspartnern abverlangt hat. Rufen wir uns in Erinnerung, dass es Ziel der US-Strafzölle ist, die Außenhandelsbeziehung der USA mit dem Rest der Welt neu zu ordnen und allen voran, das US-Handelsbilanzdefizit zu senken. Um dies zu erreichen, hat Trump viele Länder dazu gebracht, ihre Zölle gegenüber US-Einfuhren zu senken bzw. einige haben sich sogar breitschlagen lassen, Käufe von US-Produkten in bestimmter Höhe zu garantieren. Gleichzeitig wurde der Zugang zum US-Markt durch höhere US-Importzölle erschwert. Soweit ist der Logik des Weißen Hauses ja noch zu folgen. Verwirrend wird es aber an dem Punkt, an dem etwa die EU oder auch Japan versprochen haben, zig Milliarden an Investitionen in die USA zu tätigen. Ein Blick auf die Netto-Auslandsverschuldung der USA, die in den letzten Jahren massiv angestiegen ist (siehe Abb. unten), zeigt aber: Wenn es den USA an etwas nicht fehlt, dann wohl an ausländischem Kapital!

Genau genommen dürfte dieses einen wesentlichen Beitrag zu dem hohen Handelsbilanzdefizit der USA geleistet haben. Denn indem ausländische Investoren den USA großzügig Kapital zur Verfügung gestellt haben, konnten diese es auch fröhlich verfrühstücken. Das ist aber gar nicht mal das Problem. Das Problem ist vielmehr, dass die Investitionen überaus rentierlich waren für ausländische Investoren. Das wiederum hat das Vermögen der ausländischen Kapitalgeber aufgebläht und die US-Auslandsverschuldung erhöht.

Die hohe US-Verschuldung ist wiederum eine große Gefahrenquelle für den US-Dollar. Denn sollten ausländische Investoren nicht mehr gewillt sein, den USA Kapital zu leihen, etwa weil sie geringere Renditen befürchten, würde eine schmerzhafte Entschuldung einsetzen. Diese würde mit einer deutlichen Abwertung des Dollars einhergehen. Und tatsächlich: Ansätze einer solchen Korrektur sind in den Daten bereits zu sehen. Wie die untere Abbildung zeigt, hat sich die Auslandsverschuldung im ersten Quartal dieses Jahres, also mit dem Beginn der Trump-Präsidentschaft, verringert. Eine ähnlich starke Bewegung gab es zuletzt nur zu Zeiten der Pandemie.

Es spricht einiges dafür, dass es, im Gegensatz zum Jahr 2022, erst der Anfang eines Entschuldungstrends sein könnte. Denn durch die erratische und unvorhersehbare US-Politik dürften Investoren in der Tat weniger gewillt sein, ihr Geld in die USA zu tragen. Die Nebenwirkungen haben wir bereits gesehen: Der Dollar hat seit Jahresanfang deutlich nachgegeben. Das “Gute” daran, zumindest aus Sicht der US-Administration, sofern sich die Entwicklung fortsetzt: Das Handelsbilanzdefizit dürfte sich dadurch verringern. Nur blöd, dass ihre Bemühungen, Investitionen in die USA zu steigern, diese Entwicklung konterkarieren. Dem Dollar könnte es aber insofern zugutekommen, als dass sie dem Entschuldungstrend und damit auch einer US-Dollar-Abwertung entgegenwirken – sofern die Investitionsversprechen denn keine leeren waren…

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