Japanese bank note, Ichiyo Higuchi (1872 -1896). Japan's first important female writer.

Am Ende des Tages verlor der JPY zwar gestern gegen den US-Dollar, weil dieser auf die hohen PPI-Zahlen reagierte (siehe oben). Zwischenzeitlich konnte der JPY allerdings über ein halbes Prozent gegenüber dem US-Dollar zulegen, während die anderen G10-Währungen bereits schwächelten. Was hatte den JPY gestützt? Der US-Finanzminister sah sich am Mittwochabend US-amerikanischer Zeit gezwungen, nicht nur seine Meinung zur US-Geldpolitik kundzutun. Er wollte auch gleich noch der Bank of Japan erklären, wie sie ihren Job zu machen hätte.

In einem Fernsehinterview sagte der US-Finanzminister, dass Japan ein Inflationsproblem habe und die Bank of Japan drohe, den richtigen Zeitpunkt für weitere Leitzinsanhebungen zu verpassen. Nun dürften aufmerksame Leser dieser Zeilen bereits wissen, dass ich dies etwas anders sehe. Die Inflation in Japan ist zu großen Teilen auf Lebensmittel zurückzuführen, und hier allen voran auf die hohen Reispreise. Rechnet man diese heraus, bleibt eine Inflation von unter 2% übrig. Über solch eine Zahl würde sich die Fed wahrscheinlich durchaus freuen. Zudem dürften wir den Höhepunkt der Reisinflation hinter uns haben, so dass der Preisdruck von dieser Seite über die kommenden Monate deutlich nachlassen sollte.

Man kann über diese Interpretation der Datenlage natürlich diskutieren und mit Sicherheit gibt es auch Analysten, die mir widersprechen. Ich vermute allerdings, dass es gar nicht das Ziel des US-Finanzministers war, eine Diskussion über den besten geldpolitischen Kurs Japans zu starten. Schließlich ist es sehr ungewöhnlich, dass sich ein Finanzminister in die Geldpolitik nicht nur des eigenen, sondern in die eines anderen Landes einmischt.

Der Markt reagierte aber natürlich trotzdem. Die Wahrscheinlichkeit eines Zinsschritt noch in 2025 wurde gestern rund 10 Prozentpunkte höher eingeschätzt (~64%) als noch am Tag zuvor. Infolgedessen reagierte dann auch der japanische Yen. Allerdings ist klar, dass eine solche Aussage des US-Finanzministers eine Zinsanhebung in Japan nicht wahrscheinlicher macht. Vermutlich ist es eher umgekehrt.

Und das ist insbesondere mit Blick auf die heute erschienen, deutlich besser als erwarteten BIP-Zahlen ein Problem. Denn wie soll sich die BoJ nun als Reaktion zuversichtlicher mit Blick auf einen baldigen Zinsschritt zeigen, ohne in den Verdacht zu kommen, dem US-Finanzminister nach dem Mund zu reden? Festzuhalten bleibt daher: Die internationalen Spielregeln und Gepflogenheiten scheinen sich zu ändern – und für Währungen ist dies eine weitere Quelle für deutliche Schwankungen.

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