Government Shutdown ab morgen?
Am 1. Oktober beginnt in den USA das neue Haushaltsjahr und es hat etwas von einer "schlechten Tradition", dass die jeweilige Oppositionspartei den Beschluss des Haushalts blockiert. Seit diesem Jahr sind die Demokraten in dieser Rolle, nachdem während der Biden-Regierung die Republikaner immer wieder ihre Position ausgereizt hatten. Vergangene Nacht fand noch einmal ein hochrangiges Treffen beider Seiten ohne nennenswerte Erfolge statt. Vize-Präsident JD Vance erklärte im Anschluss, er rechne damit, dass es zum sogenannten Regierungsstillstand komme. Angestellte der Bundesbehörden werden dann in den Zwangsurlaub geschickt. Das würde dann wohl auch die Veröffentlichung wichtiger Konjunkturdaten wie dem Arbeitsmarktbericht am Freitag dieser Woche verzögern.
Goldpreis kennt kein Halten
Der Goldpreis setzte zu Wochenbeginn seine Rallye fort und überwand erstmals in seiner Geschichte die Marke von 3.800 US-Dollar pro Feinunze. Zum Vergleich: Zu Jahresbeginn war die Feinunze Gold noch für 2.625 US-Dollar zu haben. Ein Preisanstieg um über 45 %. Es mehren sich die Anzeichen, dass der Markt aktuell überhitzt. Dennoch haben wir jüngst unsere Prognose angehoben und gehen auf mittlere Frist von weiter steigenden Preisen aus, wenngleich das Tempo nachlassen sollte. Unsere Prognose für das Jahresende 2025 lautet 3.800 US-Dollar, für Ende 2026 4.000 US-Dollar. Allerdings haben wir auch unsere Prognose für den Wechselkurs des Euro gegenüber dem US-Dollar revidiert und erwarten bis Jahresende 2026 nun eine Euro-Aufwertung von aktuell 1,17 auf dann 1,22 US-Dollar pro Euro. In Euro gemessen dürfte daher der künftige Preisanstieg des Goldes ein Stück geringer ausfallen als in der Dollar-Betrachtung. Hintergrund für beide Revisionen sind weitere Leitzinssenkungen durch die US-Notenbank sowie unsere Erwartung, dass das Vertrauen der Marktteilnehmer in die US-amerikanische Währung weiter leiden wird.
Anstieg der deutschen Inflationsrate
Heute Nachmittag veröffentlicht das Statistische Bundesamt vorläufige Daten zur Inflationsentwicklung im September. Wir erwarten einen weiteren Anstieg der Inflationsrate von 2,2 % im August auf nun 2,4 % aufgrund von Basiseffekten: Im September vergangenen Jahres durchlief der Preisindex eine kleine Delle. Der aktuelle Inflationsanstieg sollte daher nicht von Dauer sein, sondern in den kommenden Monaten wieder einem leichten Rückgang weichen. Daneben werden heute aus Deutschland Daten zu den Einzelhandelsumsätzen und zum Arbeitsmarkt veröffentlicht. Aus den USA kommen heute Nachmittag Zahlen zur Entwicklung der Immobilienpreise. Seit dem Frühjahr sinken die Preise, nachdem der Markt lange Zeit dem Zinsanstieg seit 2022 trotzen konnte. Doch nun hat sich auch der Arbeitsmarkt abgeschwächt und die restriktive Zuwanderungspolitik dämpft das Bevölkerungswachstum und damit auch die Nachfrage nach Wohnraum. Gestrige Daten zu im Verkaufsprozess befindlichen Immobilien überraschten leicht positiv. Sie ändern aber nichts an dem Bild, dass der US-Immobilienmarkt eine Korrekturphase durchläuft, die noch etwas andauern dürfte.
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