Professionelle Anleger beschäftigen sich weiterhin mit denselben alten „Risiken“, aber der Markt hat sich bereits weiterentwickelt.

 

Eine von Censuswide im Auftrag von WisdomTree im Juni und Juli 2025 durchgeführte europaweite Umfrage (802 Befragte) ergab, dass die als größte Hindernisse für die Nutzung von Kryptowährungen wahrgenommenen Faktoren unverändert sind: mangelnde Regulierung (21,6 %), hohe Volatilität (19,1 %) und begrenzte Beteiligung institutioneller Anleger (18,7 %).

 

Abbildung 1: Die größten wahrgenommenen Hindernisse für die Allokation in Kryptowährungen unter professionellen Anlegern


Quelle: Europaweite WisdomTree-Umfrage, Juni–Juli 2025, 802 Teilnehmer, durchgeführt von Censuswide.

 

Doch jede dieser Hürden fällt in Echtzeit. Die Regeln sind vorhanden, die Volatilität ist situationsbedingt und die institutionelle Akzeptanz ist messbar.

 

Mythos 1: „Krypto ist nicht reguliert.“

 

Realität: Die Regulierung ist nun fest etabliert, und in einigen Regionen sind diese Rahmenbedingungen wegweisend.

 

Die Landschaft der digitalen Assets hat sich mit beachtlicher Geschwindigkeit weiterentwickelt.

 

 

Die Herausforderung besteht nicht in der Existenz von Vorschriften, sondern in der überholten Auffassung, dass es immer noch keine gibt. Heute herrscht regulatorische Klarheit, die zu einem Unterscheidungsmerkmal geworden ist.

 

Mythos 2: „Krypto ist für professionelle Portfolios zu volatil.“

 

Realität: Es gibt Schwankungen, aber sie sind messbar, situationsbedingt und überschaubar.

 

Ja, Bitcoin verzeichnet Kursbewegungen. Wachstumsaktien ebenfalls. Die einst undefinierbare Volatilität ist inzwischen ein quantifizierbares und investierbares Merkmal.

 

Abbildung 2: Bitcoin-Volatilität nähert sich dem Niveau der Aktienmärkte an


Quelle: Optuma, WisdomTree. 31. Oktober 2025.

 

Mit Stand vom 31. Oktober 2025 betrug die annualisierte 90-Tage-Volatilität von Bitcoin 32 % und lag damit unter dem dreistelligen Niveau von 2017 und ist nun mit Aktien aus Schwellenländern vergleichbar. Zum Vergleich: Die 90-Tage-Volatilität von Amazon liegt um 1 % höher – sie belief sich Ende Oktober 2025 auf 33 %.1

 

Vor allem aber verfügen professionelle Anleger nun über institutionelle Instrumente wie Bitcoin-Futures und -Optionen, um Engagements abzusichern, makroökonomische Einschätzungen zum Ausdruck zu bringen oder strukturelles Alpha zu erzielen.

 

Volatilität ist das Kennzeichen von asymmetrischen Wachstumswerten in der Frühphase – dieselbe Dynamik, die in der Vergangenheit Innovationszyklen untermauert hat.

 

Darüber hinaus bleibt die langfristige Korrelation von Bitcoin zu Aktien und Anleihen gering, was sein Potenzial als Diversifikationsinstrument für Portfolios unterstreicht.

 

Volatilität ist kein Hindernis für den Einstieg. Sie ist ein Parameter, der gemanagt werden muss, und für informierte Marktteilnehmer eine Quelle von Chancen.

 

Mythos 3: „Institutionelle Anleger haben Krypto nicht angenommen.“

 

Realität: Sie haben es – oft auf eine Weise, die nicht sofort ersichtlich ist.

 

Die institutionelle Nutzung ist kein theoretisches Konzept mehr, sie ist quantifizierbar und nimmt zu.

 

Mit Stand vom 30. Oktober 2025 verwalten globale physisch besicherte Krypto-ETPs Vermögenswerte von insgesamt fast 205 Milliarden US-Dollar, wobei Bitcoin über 164 Milliarden US-Dollar dieses Gesamtbetrags ausmacht.2 Die Nettomittelzuflüsse bleiben trotz Marktschwankungen seit Jahresbeginn positiv.

 

Abbildung 3: Globale Übersicht über das verwaltete Vermögen in physisch besicherten Krypto-ETPs


Quelle: Bloomberg, WisdomTree. 30. Oktober 2025. Aktiv verwaltete Krypto-ETPs und -ETFs sind ausgeschlossen.

 

Große Verwahrstellen und Dienstleister haben die Infrastruktur für digitale Assets in ihr Kernangebot aufgenommen. Selbst wenn Institutionen Token nicht direkt halten, beteiligen sie sich über tokenisierte Staatsanleihen, Blockchain-Pilotprojekte zur Abwicklung und Initiativen zur Tokenisierung von Fonds.

 

Das institutionelle Fundament ist solide und basiert auf konformen, operativ effizienten Vehikeln, die treuhänderischen Standards entsprechen. Die Akzeptanz nimmt zu, da Volatilität und Regulierung vorhersehbarer und überschaubarer geworden sind.

 

„Hindernisse“ als Wissenslücken betrachten

 

Bei jeder neuen Anlageklasse gibt es anfangs Lücken in der Wahrnehmung. Für professionelle Anleger liegt der Wettbewerbsvorsprung darin, zu erkennen, wo das Narrativ hinter der Realität zurückbleibt.

 

Die Daten deuten nun auf eine zweite Akzeptanzwelle hin, in deren Mittelpunkt eher Portfoliointegration als Spekulation steht. Der institutionelle Zugang wird durch ETPs, tokenisierte Geldmärkte und On-Chain-Infrastrukturen erweitert, die auf Compliance, Sicherheit und Skalierbarkeit ausgelegt sind.

 

Fazit: Der neue Einstiegspunkt

 

Die Story von Krypto ist heute eine Geschichte der Konvergenz zwischen digitalen Netzwerken und traditionellem Finanzwesen. Für Marktteilnehmer, die noch abwarten, hat sich die Frage von „Ist es sicher?“ zu „Welche Strategie verfolge ich für mein Engagement?“ gewandelt.

 

Da die Grenzen zwischen Krypto- und konventionellen Märkten immer mehr verschwimmen, werden die Akteure, die überholte Mythen hinter sich lassen und erkennen, wie weit die regulatorische und institutionelle Landschaft gereift ist, am besten aufgestellt sein, um an der nächsten Wachstumswelle zu partizipieren. Die wirklichen Hindernisse sind nicht mehr strukturell. Sie sind psychologisch.

 

1Quelle: Optuma, WisdomTree. 31. Oktober 2025.
2Quelle: Bloomberg, WisdomTree. 30. Oktober 2025. Aktiv verwaltete Krypto-ETPs und -ETFs sind ausgeschlossen.

Wichtige Informationen

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