Nahezu der gesamte Juni stand in der Infineon-Aktie im Zeichen einer Konsolidierung. Ist diese mit den jüngsten Kursgewinnen beendet?

Die Quartalssaison erreicht in dieser Woche ihren Höhepunkt und gestern legte Infineon Rechenschaft über das abgelaufene Quartal ab. Dabei scheint das Unternehmen vom Digitalisierungsprozess im Zuge der Corona-Krise profitieren zu können. So stieg der Umsatz beispielsweise nicht nur wie von Analysten erwartet auf 2,054 Mrd. EUR, sondern auf 2,174 Mrd. EUR an. Gegenüber dem Vorjahr (2,015 Mrd. EUR) ist dies ein spürbares Wachstum.

Probleme gab es jedoch bei der Profitabilität. Das Segmentergebnis lag mit 220 Mio. EUR zwar über den Erwartungen in Höhe von 119,4 Mio. EUR, blieb aber deutlich hinter dem Vorjahreswert von 317 Mio. EUR zurück. Beim Konzernergebnis rutschte man mit -128 Mio. EUR sogar in den Verlust. Im Vorjahr verdiente Infineon noch 244 Mio. EUR.

Die Reaktion am Markt legt jedoch nahe, dass man in Summe ein schlechteres Ergebnis erwartet hatte. Die Aktie war gefragt und beendete den Tag mit einem spürbaren Plus.

Sehen wir nach dem EMA-Test ein neues Jahreshoch?

Im Vorfeld der gestern vorgelegten Quartalszahlen zeigte sich Infineon korrektiv. Mit den gestrigen Kursgewinnen läuft jedoch ein Versuch, die Korrektur zu beenden und den laufenden Bullenmarkt fortzusetzen. Jetzt müsste "nur noch" der Widerstandsbereich ab ca. 23 EUR überwunden werden, so dass die Kurse in Richtung 25-26 EUR durchstarten können.

Wie immer gibt es trotz intaktem Aufwärtstrend auch in Infineon Risiken. Die Aktie ist seit März gut gelaufen und die Korrektur im Juli war durchaus spürbar. Damit ist die Frage, ob den Bullen vielleicht die Puste ausgegangen ist, zumindest erlaubt. Technisch nehmen die Risiken zu, wenn 23 EUR nicht überwunden werden können und es im Anschluss sogar zu neuen Tiefs unterhalb von 20,66 EUR kommt.

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