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Equal Weight vs. Cap Weight: Was dahinter steckt und wie du sinnvoll investierst

Seit 2023 treiben wenige Mega-Konzerne wie Apple, Microsoft und Nvidia den S&P 500 überproportional an. 2023 entfielen rund 62% der Indexrendite auf die „Magnificent Seven“, im ersten Halbjahr 2024 zeitweise fast 80%. Für dich als Anleger bedeutet das: Cap-Weighted-Indizes profitieren stark von diesen Schwergewichten, bergen aber auch Klumpenrisiken. In diesem Ratgeber erfährst du, wie Equal Weight funktioniert, wann es Vorteile bringt und welche ETFs den Ansatz abbilden. Du bekommst zudem klare Hinweise, wie du die Strategien kombinierst und worauf du bei Kosten, Schwankungen und Umsetzung achten solltest.

Das Wichtigste in Kürze

  • Equal Weight gewichtet die 500 S&P-Unternehmen gleich (je ca. 0,2%) und rebalanciert vierteljährlich; Cap Weight gewichtet nach Marktkapitalisierung.
  • 2023–2024 lag Cap Weight deutlich vorn, weil wenige Mega-Caps den Großteil der Rendite lieferten; Equal Weight hinkte zweistellig hinterher.
  • Langfristig zeigte Equal Weight eine leichte Outperformance von etwa 1 Prozentpunkt pro Jahr – bei höheren Schwankungen und längeren Durststrecken.
  • ETFs: In den USA dominiert RSP (TER ~0,20%); in Europa gibt es UCITS-Varianten wie SPEQ und günstige Neuzugänge wie Amundi EQSP (TER 0,12%).
  • Eine Investition in diesen Sektor ist z.B. über den Amundi S&P 500 Equal Weight ESG UCITS ETF Acc möglich

Was bedeuten Equal Weight vs. Cap Weight – und warum ist das jetzt wichtig?

Cap Weight bedeutet: Jedes Unternehmen wird nach seiner frei handelbaren Marktkapitalisierung gewichtet, also nach dem Börsenwert der frei handelbaren Aktien. Schwergewichte wie Apple, Microsoft, Alphabet und Amazon bestimmen dadurch einen großen Teil der Rendite und des Risikos. Equal Weight verteilt das Gewicht dagegen gleichmäßig auf alle 500 Titel, sodass ein Konzern wie Tesla nicht stärker zählt als etwa Costco oder JPMorgan Chase.

Wichtig ist das vor allem seit 2023, weil der Markt extrem konzentriert ist. Der große Renditebeitrag kam von wenigen Mega-Caps, während viele klassische Branchen und mittelgroße Unternehmen zurückblieben. In solchen Phasen schlägt Cap Weight Equal Weight oft deutlich, weil die größten Gewinner überproportional ins Gewicht fallen.

Für dich kann Equal Weight attraktiv sein, wenn du Klumpenrisiken reduzieren und die Breite des US-Marktes stärker einfangen willst. Profis nutzen den Ansatz zudem, um Anteile an Faktoren wie Größe und Bewertung zu erhöhen. Für Einsteiger reicht es zu verstehen: Equal Weight glättet den Einfluss der Giganten und gibt den „Rest der 500“ mehr Stimme.

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So funktionieren Gewichtung, Rebalancing und Kosten – die Praxis hinter den Indizes

Beide Indizes, Cap Weighted und Equal Weighted, betrachten dieselben S&P‑500‑Mitglieder. Der Unterschied liegt in der Gewichtung und im festen Rebalancing-Rhythmus: Equal Weight setzt jedes Quartal die Gewichte wieder auf rund 0,2% pro Aktie zurück. Das bedeutet: Gewinne bei Überfliegern werden teilweise mitgenommen, Nachzügler werden aufgestockt.

Dieses regelmäßige Zurücksetzen nennt man Rebalancing. Es sorgt für Disziplin, erhöht aber auch die Umschlagshäufigkeit im Fonds. Mehr Handel kann die laufenden Kosten leicht erhöhen und zu einer größeren Tracking-Differenz führen, also einer Abweichung zwischen Indexrendite und tatsächlicher Fondsrendite.

Equal Weight neigt zudem zu anderen „Faktorprofilen“. Weil Mega-Caps kleiner gewichtet sind, steigen die relativen Anteile von Mid- und kleineren Large Caps. Oft sind diese Titel günstiger bewertet, was dem Portfolio einen Value-Touch geben kann. Cap Weight betont dagegen stärker Momentum und Wachstum, wenn wenige sehr große Wachstumswerte dominieren.

Zur Umsetzbarkeit: Die 500 Titel sind durchweg liquide. Gleichwohl erfordern Equal-Weight-Rebalancings mehr Transaktionen in Summe. Große ETFs wie RSP, SPEQ oder US-ESG-Varianten sind darauf ausgelegt und setzen das effizient um, dennoch bleibt der Effizienzvorteil bei Handelskosten meist auf Seiten der einfacheren Cap-Weight-ETFs.

Zahlen, Schwankungen und Marktbreite: Was die Daten seit 2003 zeigen

Kurzfristig war 2024 ein weiteres Jahr der Mega-Caps. Die Cap-Weighted-Version des S&P 500 profitierte kräftig, Equal Weight blieb deutlich zurück. Das passt zur Phase geringer Marktbreite, in der nur wenige Aktien den Index nach oben ziehen. Für dich heißt das: Equal Weight kann in solchen Jahren frustrierend wirken.

Langfristig sieht das Bild ausgewogener aus. Seit dem Live-Start 2003 erzielte Equal Weight historisch etwa 1,0 Prozentpunkt mehr Rendite pro Jahr bis 2023. Dieser Mehrertrag geht jedoch mit spürbar höheren Schwankungen einher, und es gab mehrfach längere Perioden relativer Schwäche gegenüber Cap Weight.

Wichtig ist auch die Bewertung: Der Cap-Weighted S&P 500 handelte zuletzt mit einer deutlichen Prämie gegenüber Equal Weight. Berichte nennen eine KGV-Prämie von rund 28%, was als Rückenwind wirken kann, falls sich die Marktbreite normalisiert. Dreht die Marktführung weg von wenigen Tech-Giganten hin zu mehr „Breite“, profitiert Equal Weight überdurchschnittlich.

Die jüngste Phase zählt zu den stärksten relativen Drawdowns von Equal Weight der letzten zwei Jahrzehnte. Solche Extremphasen waren in der Vergangenheit nicht dauerhaft. Ein Umschalten der Marktbreite könnte den Performanceabstand wieder verkleinern, sicher ist das aber nicht und kann dauern.

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Deine Perspektive: So kannst Du in den US-Markt mit Equal Weight und ESG investieren

Wenn Du die Wertentwicklung der größten US-Unternehmen nachverfolgen möchtest, dabei jedoch eine gleichmäßige Gewichtung aller Werte und einen ESG-Filter bevorzugst, könnte der Amundi S&P 500 Equal Weight ESG UCITS ETF Acc (ISIN: IE000LAP5Z18 | WKN: A3DH0B) eine interessante Alternative zum klassischen, marktkapitalisierten S&P 500 darstellen.

Dieser ETF verfolgt das Ziel, den S&P 500 Equal Weight ESG+ Index nachzubilden. Im Gegensatz zu traditionellen S&P 500-Indizes, bei denen die größten Unternehmen das höchste Gewicht haben, werden hier alle enthaltenen Titel gleich gewichtet. Dies reduziert die Abhängigkeit von wenigen Technologie-Giganten. Zusätzlich werden die Unternehmen nach ESG-Kriterien (Umwelt, Soziales und Unternehmensführung) gefiltert.

Zur Indexabbildung nutzt der Fonds die vollständige physische Replikationsmethode, bei der alle Indexbestandteile direkt erworben werden. Ein weiteres Merkmal ist die thesaurierende Struktur, bei der anfallende Dividendenerträge direkt wieder in den Fonds reinvestiert werden. Die Gesamtkostenquote (TER) liegt bei 0,18% pro Jahr. Mit einem Volumen von rund 2.144 Millionen Euro ist der ETF nach Anbieterangaben der einzige Fonds, der diesen speziellen gleichgewichteten und ESG-gefilterten S&P 500 Index abbildet, und dient Dir hier als Beispiel für eine gezielte, diversifizierte US-Strategie.

Chancen und Risiken für dich als Anleger

Chancen

  • Breitere Diversifikation: Equal Weight verteilt das Risiko gleichmäßig auf alle 500 Titel. Mega-Caps wie Apple oder Microsoft haben damit keinen übergroßen Einfluss mehr. Das kann dein Portfolio robuster gegen einzelne Enttäuschungen machen. Besonders in Phasen, in denen mehr Branchen mitlaufen, zahlt sich die Breite aus.
  • Rebalancing-Disziplin: Das quartalsweise Zurücksetzen nimmt automatisch Gewinne bei Überfliegern mit und stockt Nachzügler auf. Dieser mechanische Prozess erspart dir emotionale Entscheidungen. Historisch war das ein Baustein für den kleinen Renditevorsprung. Er funktioniert jedoch nicht in jedem Jahr.
  • Bewertungsrückenwind: Equal-Weight-Portfolios sind oft günstiger bewertet, weil sie weniger Mega-Cap-Prämien enthalten. Eine niedrigere Einstiegshürde kann langfristig höhere Ertragserwartungen stützen. Dreht der Markt hin zu „günstigeren“ Segmenten, kommt der Vorteil stärker zum Tragen. Das ist besonders interessant, wenn Bewertungen im Cap-Weight erhöht sind.
  • Zyklische Führungswechsel: Marktphasen wechseln zwischen Wachstumsfantasie und Breite. Wenn Value und kleinere Large Caps relativ stärker werden, zieht Equal Weight häufig vorbei. Solche Zyklen hielten in der Vergangenheit teils mehrere Jahre. Geduld ist dennoch entscheidend, weil Wendepunkte nicht exakt timbar sind.

Risiken

  • Durststrecken bei Mega-Cap-Rallys: Dominiert eine Handvoll Schwergewichte die Gewinne, bleibt Equal Weight zurück. Genau das sahen wir 2023 und 2024 sehr deutlich. Solche Phasen können lange dauern und Nerven kosten. Du brauchst Überzeugung, um nicht im Tief umzuschichten.
  • Höherer Turnover und Kosten: Quartalsrebalancings erzeugen mehr Handel als bei Cap Weight. Das kann die Tracking-Differenz erhöhen, also die Abweichung zwischen Index und ETF. In volatilen Phasen können diese Effekte sichtbarer werden. Ultra-günstige Cap-Weight-ETFs behalten hier einen strukturellen Kostenvorteil.
  • Sektor- und ESG-Profil: Equal Weight erhöht oft die Anteile zyklischer Sektoren wie Industrie oder Energie. Das kann CO2-Intensität und Konjunkturabhängigkeit im Portfolio erhöhen. ESG-Equal-Weight-Varianten mildern das, sind aber nicht identisch mit dem klassischen Index. Prüfe Methodik und Ausschlüsse genau.
  • Abweichende Faktor-Exposures: Mehr Size- und Value-Anteil bedeutet auch andere Schwankungsmuster. In Phasen, in denen Growth und Momentum führen, kann Equal Weight zusätzlich unterperformen. Das Risiko ist kein Fehler im System, sondern Teil des Designs. Es erfordert einen längeren Atem und klare Erwartungen.

Fazit: Für wen sich Equal Weight, Cap Weight – oder die Mischung – lohnt

Cap Weight bleibt der einfache, sehr kostengünstige Standard, besonders wenn wenige Mega-Caps den Markt treiben. Equal Weight ist ein sinnvoller Baustein, wenn du Konzentrationsrisiken reduzieren, Bewertungsprämien nutzen und die Breite des US‑Markts stärker einfangen willst. Wer Unsicherheit über Zyklen hat, kombiniert beide Ansätze: Kern im Cap-Weight, Satellit im Equal-Weight. So glättest du den Einfluss einzelner Tech-Giganten, ohne auf deren Potenzial zu verzichten. Wichtig ist, die Strategie über Jahre durchzuhalten und Rebalancing- sowie Kostendisziplin zu wahren.

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