Wenn Sie Ihre Lebensversicherung kündigen, bekommen Sie von Ihrem Versicherer den sogenannten Rückkaufswert ausgezahlt. Der Rückkaufswert einer Lebensversicherung bzw. die Höhe der Rückvergütung ergibt sich zum größten Teil aus denen von Ihnen bisher eingezahlten Beiträgen und der Deckungsrückstellung. Sollten Sie schon länger in die LV eingezahlt haben, können hier noch Zinsen und eine Überschussbeteiligung hinzukommen. Bereits länger besparte Policen sind beim Rückkauf somit wertvoller. Den Rückkaufswert der Lebensversicherung können Sie durch die jährliche Standmitteilung nachvollziehen.
In den Anfangsphasen Ihrer Lebensversicherung gehen die meisten Ihrer Beiträge in die Deckung der Vertragskosten und -gebühren. Dies liegt daran, dass seit 2008 die Versicherungsunternehmen gemäß § 169 VVG verpflichtet sind, die anfänglichen Kosten auf einen Zeitraum von fünf Jahren aufzuteilen. Daher bleibt für das eigentliche Sparen nur ein kleiner Betrag. Daher ist es so, dass der Rückkaufswert, besonders in den anfänglichen Jahren, beträchtlich niedrig ist. Oftmals repräsentiert er in den ersten sechs Jahren nach dem Start des Vertrags weniger als zwei Drittel Ihrer Gesamtbeiträge.
Entscheiden Sie sich dazu, Ihre Lebensversicherung frühzeitig zu beenden, müssen Sie oft auf einen Teil Ihres Ersparten verzichten. Sie würden zudem auf den Schlussbonus verzichten. Ein vorgezogener Vertragsausstieg ist daher finanziell häufig nicht sinnvoll.