Allzeithoch: Aktie von DMG MORI AG schießt nach oben

Der japanische Werkzeugmaschinenbauer DMG Mori hat seine Beteiligung an der gleichnamigen deutschen Tochter DMG Mori auf mehr als 75 Prozent aufgestockt. Zudem will der japanische Konzern einen Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrag mit der DMG Mori AG abschließen, wie der im MDAX notierte Maschinenbauer mitteilte. Vorstandschef Rüdiger Kapitza legte daraufhin seinen Posten nieder.

Der Aktienkurs des Bielefelder Unternehmens schoss nach der Ankündigung der Aufstockung in der Spitze um über 14 Prozent nach oben. "Damit kommt die Spekulation auf, dass die Japaner ihre Beteiligung weiter ausbauen", so ein Aktienhändler. Auf eine mögliche Komplettübernahme hatten bereits am Vortag die Analysten von Equinet hingewiesen. "Ich gehe davon aus, dass momentan die Shorts geschlossen werden", sagte ein anderer Händler zu der Kurshausse. Aktuell gewinnen DMG Mori 6,8 Prozent auf 42,25 Euro.

Kapitza ebnet Weg für personelle Neuausrichtung

Rüdiger Kapitza, der die DMG Mori AG viele Jahre geleitet hat, scheidet im Einvernehmen mit dem Aufsichtsrat aus dem Vorstand des Unternehmens aus. "Nach über 40-jähriger Berufstätigkeit beendet der 61-Jährige seine operative Tätigkeit", teilten die Bielefelder mit. Kapitza mache den Weg frei für eine "personelle Neuausrichtung", die der geänderten Aktionärsstruktur Rechnung trage.

Die Kooperation der beiden Unternehmen reicht bis ins Jahr 2009 zurück. Die Partnerschaft wurde vor einiger Zeit durch eine Überkreuzbeteiligung gefestigt und mündete Anfang 2015 dann in ein Übernahmeangebot - früher als von Marktteilnehmern erwartet. Zuvor war von einer Fusion bis zum Jahr 2020 die Rede gewesen, mit der bevorzugten Option eines Zusammenschlusses unter Gleichen. Analysten hatten mehrfach betont, dass sich die vollen Synergieeffekte nur mit einem Gewinnabführungs- und Beherrschungsvertrag realisieren ließen.

Die japanische DMG Mori hielt Ende März 2015 knapp über 50 Prozent und stockte die Beteiligung bis Jahresende auf 60,7 Prozent auf. Der US-Hedgefonds Elliott war zu dem Zeitpunkt unverändert mit 15,2 Prozent an dem Bielefelder Maschinenbauer beteiligt. Der auf öffentliche Übernahmen spezialisierte Fonds des Investors Paul E. Singer war im Zuge der Übernahme vergangenes Jahr bei der DMG Mori AG eingestiegen. Anders als bei anderen Fällen in der Vergangenheit hat Elliot bei dem DMG-Mori-Deal aber bislang nicht dazwischengefunkt.

Die DMG MORI SEIKI Co Ltd mit Sitz im japanischen Nagoya stellt unter anderem CNC-Drehmaschinen her und ist an der Börse in Tokio gelistet.

Die für den 6. Mai geplante Hauptversammlung verschob DMG Mori am Mittwoch. Ein neuer Termin wurde noch nicht genannt.

FRANKFURT (Dow Jones)