Analysten-Herabstufung setzt Südzucker-Aktie unter Druck

Die Südzucker-Aktie verliert am Montag im XETRA-Geschäft zeitweise rund 10 Prozent.

Die US-Investmentbank Goldman Sachs hat das Papier von Südzucker nach starker Kursentwicklung von "Buy" auf "Neutral" abgestuft, das Kursziel aber auf 23 Euro belassen. Da sie bislang nur langsam die angezogenen Zuckerpreise berücksichtigten, sollten die Markterwartungen zwar noch steigen und die Aktie stützen, schrieb Analyst John Ennis in einer Studie vom Montag. Die Bewertung überzeuge inzwischen aber weniger.

WELTZUCKERPREIS-ANSTIEG WIRKTE WIE KATALYSATOR

Der Hauptgrund des etwas mehr als 50-prozentigen Kursanstiegs seit seiner Hochstufung im Oktober 2015 sei die deutliche Erholung der Weltzuckerpreise gewesen, schrieb Ennis. Der MDAX war im selben Zeitraum um rund 9 Prozent gestiegen und der FTSE World Europe um rund 5 Prozent gesunken.

Ausgelöst durch die rückläufige Produktion in Exportländern wie Brasilien und Indien sowie Kapazitätsverringerungen in Thailand und einen stärkeren brasilianischen Real hätten die Zuckerpreise um rund 35 Prozent zugelegt und so vor dem Fall der EU-Zuckerquote wie ein Katalysator für die Aktie gewirkt. Im September 2017 wird in der Europäischen Union (EU) die Zuckerquote fallen, die auch hierzulande mit Hilfe von Importzöllen und Mindestpreisgarantien den Zuckeranbau stützt.

ZUCKERPREISE WERDEN NOCH ETWAS WEITER STEIGEN

Mittlerweile sei die Aktienbewertung von Südzucker aber ausgereizt, auch wenn geringere Lagerbestände, eine schwache heimische Produktion und rückläufige Importe das Zuckerangebot bis hinein ins neue Vermarktungsjahr ab Oktober weiter verringern und die Preise noch etwas weiter steigern dürften.

dpa-AFX / Redaktion finanzen.net