Infineon profitiert von starkem Dollar und hebt Ausblick an

Der erwartete Umsatzrückgang bei Infineon hat sich im ersten Geschäftsquartal dank der Aufwertung des US-Dollars zum Euro und der ungebrochenen Nachfrage nach Chips für die Automobilindustrie in Grenzen gehalten.
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Segment- und Nettoergebnis gaben zum Vorquartal zwar ebenfalls nach, aber längst nicht so stark wie am Markt befürchtet worden war.
Die Prognose für das laufende Geschäftsjahr hob der DAX-Konzern an. So erwartet die Infineon Technologies AG bei einem nun unterstellten Wechselkurs von 1,20 US-Dollar je Euro ein Umsatzwachstum von 12 Prozent, wobei Abweichungen von zwei Prozentpunkten nach oben oder unten möglich sind. Bislang hat der Konzern im Mittel mit 8 Prozent Wachstum gerechnet. Im Mittelpunkt der Wachstumsspanne erwartet Infineon eine Segmentergebnismarge von 14 bis 15 Prozent, nach 14 Prozent im Vorjahr.
Bislang hatte Infineon einen Wechselkurs von 1,30 Dollar zum Euro und damit eine wesentlich stärkere Gemeinschaftswährung unterstellt. Die neue Annahme ist allerdings angesichts eines aktuellen Wechselkurses von 1,13 Dollar immer noch sehr konservativ. Händler sehen in einer ersten Einschätzung zu den Infineon-Zahlen deshalb beim Ausblick immer noch Luft nach oben.
Zum Auftakt des Geschäftsjahres sorgte der Dollar für einen unerwarteten Mehrumsatz von 20 Millionen Dollar, weshalb der Rückgang mit 4 Prozent zum Vorquartal auf 1,13 Milliarden Euro deutlich geringer ausfiel als befürchtet. Ohne diesen Effekt hätte der Umsatzrückgang am besseren Ende der prognostizierten Spanne von minus 5 bis minus 9 Prozent gelegen.
Es war aber nicht nur der Dollar, der für die positive Überraschung sorgte. Anders als saisonal üblich hielt sich das mit Abstand größte Segment Automotive, das Chips für die Getriebe- und Motorsteuerung fertigt, dank der anhaltend starken Autonachfrage stabil. Die übrigen Segmente wie das Geschäft mit Chips für Industrieanwendungen, mit Halbleitern für Chipkarten und Ausweise sowie der Bereich Power Management wiesen dagegen spürbare Schwächen auf.
Das brummende Geschäft von Infineons Kunden aus der Automobilindustrie, wie etwa die deutschen Premiumhersteller, trug neben dem starken Dollar auch seinen Teil dazu bei, dass das konzernweite Ergebnis der Segmente nicht so stark abrutschte wie erwartet. Es sank im Quartalsvergleich um 10 Prozent auf 169 Millionen Euro. Analysten hatten lediglich mit 129 Millionen Euro gerechnet. Die Segmentergebnismarge betrug damit 15 Prozent nach 16 Prozent im Vorquartal. Positiv wirkte sich auch ein Einmaleffekt im Zusammenhang mit Anpassungen künftig zu erwartender Mietzahlungen für die Konzernzentrale aus.
Der Nettogewinn sank auf 136 von 181 Millionen Euro. Auch hier lag Infineon deutlich über der Analystenerwartung von 101 Millionen Euro. Nach einem Steuerertrag im Vorquartal fiel im ersten Quartal ein Steueraufwand von 24 Millionen Euro an. Wegen der starken Schwankungsanfälligkeit im Chipsektor ist in der Branche eher der Vergleich zum Vorquartal üblich, weniger der Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Zum ersten Quartal des Vorjahres wies Infineon ein Umsatzplus von 15 Prozent und ein Wachstum des Segmentergebnisses von 46 Prozent aus.
Der freie Cashflow betrug im abgelaufenen Quartal minus 171 nach plus 158 Millionen. Gründe sind die in einem EU-Kartellverfahren vergangenes Jahr verhängte Geldbuße von 85 Millionen Euro und eine Zahlung von 125 Millionen Euro für Beilegung von Patentstreitigkeiten mit der insolventen ehemaligen Tochter Qimonda.
Für das laufende zweite Quartal ist Infineon zuversichtlich. Der Umsatz wird voraussichtlich um 5 bis 9 Prozent gegenüber dem Vorquartal steigen, die Segmentergebnismarge zwischen 12 und 13 Prozent liegen.
Die jüngst für 3 Milliarden US-Dollar übernommene International Rectifier ist bislang weder in den Prognosen für das Quartal noch für das Gesamtjahr enthalten. Zahlen und Ausblick unter Berücksichtigung der seit dem 13. Januar zum Konzern gehörenden US-Gesellschaft wird Infineon mit den Zweitquartalszahlen am 5. Mai vorlegen. Nach den US-GAAP-Bilanzierungsrichtlinien hat Rectifier im abgelaufenen Quartal eine bereinigte operative Marge von 7,0 Prozent erzielt.
Die Aktie des Halbleiterherstellers kann am Vormittag erstmals seit dem Jahr 2007 wieder über die 10-Euro-Marke steigen.
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