Deutsche Bank holt neue Compliance-Chefin von der UniCredit

Wie die Bank am Dienstag bekannt gab, wird die vakante Stelle des Global Head of Compliance mit Nadine Faruque besetzt. Die 53-jährige Schweizerin kommt von der UniCredit, wo sie bereits als Group Compliance Officer tätig war.

   Faruque soll "im Rahmen der Gesamtstrategie der Bank eine starke und integrierte Kontrollfunktion" sicherstellen, teilte die Deutsche Bank mit. Mit ihrer Besetzung werden die für die Deutsche Bank äußerst wichtigen Bereiche Compliance und Kontakte zu Regierungen und Aufsehern wieder getrennt.

   Zuletzt hatte Andrew Procter, der die Bank im März verlassen hat, beide Aufgabenbereiche inne. Der Australier wurde einem "Spiegel"-Bericht zufolge namentlich in einem Mahnbrief von Bankenaufseherin Frauke Menke genannt. Diese hatte in dem Brief die Deutsche-Bank-Führung kritisiert und ihr vorgeworfen hatte, nicht ausreichend zur Aufklärung von Vorwürfen wie dem der Manipulation des Referenzzinssatzes Libor beizutragen.

   Die größte deutsche Bank ist seit Jahren damit beschäftigt, Probleme aus der Vergangenheit auszuräumen und ist derzeit nach eigenen Angaben in rund 6.000 rechtliche Auseinandersetzungen involviert. Gegen ehemalige und aktuelle Vorstände wird zudem wegen des Verdachts auf versuchten Prozessbetrug im Fall Kirch ermittelt. Darunter auch gegen Co-Vorstandschef Jürgen Fitschen und Rechtsvorstand Stephan Leithner

   An Leithner wird Faruque künftig direkt berichten. Ebenso Sylvie Matherat, die Ende Juli als neue Verantwortliche für Kontakte zu Regierungen und Aufsehern bekannt gegeben wurde. Neu ist, dass die beiden auch in den erweiterten Vorstand, das Group Executive Committee (GEC), der Bank einziehen werden.

   Kontakt zur Autorin: isabel.gomez@wsj.com

   DJG/igo/sha Dow Jones Newswires Von Isabel Gomez