Kurseinbruch nach Razzia

Renault-Aktie bricht nach Durchsuchungen wegen Abgaswerten massiv ein - Regierung dementiert

14.01.16 17:50 Uhr

Renault-Aktie bricht nach Durchsuchungen wegen Abgaswerten massiv ein - Regierung dementiert | finanzen.net

Durchsuchungen im Zusammenhang mit der VW-Abgasaffäre haben die Aktie des französischen Autoherstellers Renault auf Talfahrt geschickt.

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Das Unternehmen bestätigte die Ermittlungen am Donnerstag und erklärte, vollständig mit den Behörden zusammenzuarbeiten.

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Es verwies allerdings auf Tests einer von der Regierung eingesetzten Kommission: Nach ersten Angaben des Umweltministeriums sei dabei keine betrügerische Software in Renault-Fahrzeugen gefunden worden, so Renault. Volkswagen vz hatte mit Hilfe einer Software Abgastests bei Dieselfahrzeugen manipuliert.

ANTIBETRUGSBEHÖRDE ERMITTELT

Ergänzend zu den ersten Tests ermittle die Antibetrugs- und Wettbewerbsbehörde DGCCRF des französischen Wirtschaftsministeriums, hieß es von Renault weiter. Von diesen Untersuchungen erwartet das Unternehmen sich aber eine Bestätigung der vorherigen Ergebnisse. Die Behörde reagierte am Donnerstag zunächst nicht auf eine Anfrage.

Die Besuche der Ermittler am Hauptsitz und zwei weiteren Renault-Standorten in der vergangenen Woche waren zunächst durch die Gewerkschaft CGT bekanntgemacht worden.

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AKTIENKURS KNICKT EIN

Die Aktienwerte des Konzerns fielen daraufhin in Paris um rund 20 Prozent. Später erholte sich der Kurs aber wieder, am Nachmittag stand er rund 10 Prozent im Minus. Auch die Werte des Konkurrenten PSA Peugeot Citroën sackten zeitweise ab.

Nach Angaben der CGT nahmen die Ermittler mehrere Computer mit. Funktionär Florent Grimaldi sagte der Deutschen Presse-Agentur, aufgrund der betroffenen Bereiche sei ein Zusammenhang mit der Abgasaffäre vermutet worden. Renault hatte im vergangenen Jahr angekündigt, 50 Millionen Euro zu investieren, um die Unterschiede zwischen den realen Emissionen und den Werten bei normierten Abgastests zu verringern. Schon damals hatte der Autohersteller betont, er setze keine Betrugs-Software ein.

Der Skandal um die manipulierten Abgaswerte bei VW hatte den deutschen Autobauer vergangenes Jahr in die schwerste Krise der Konzerngeschichte gestürzt. Es drohen teure Rückrufe und Strafen, insbesondere in den USA. In Frankreich hatte die Regierung daraufhin stichprobenartige Abgastests an 100 Fahrzeugen angeordnet.

Französische Regierung dementiert: Keine Betrugssoftware in Renault-Autos

In Dieselautos des französischen Herstellers Renault ist nach Angaben der Pariser Regierung keine Schummelsoftware eingebaut. In einer Untersuchung sei keine Manipulationssoftware gefunden worden, sagte Umweltministerin Segolene Royal am Donnerstag. Experten einer von der Regierung eingesetzten Kommission hatten vergangene Woche mehrere Büros und Werke des Konzerns durchsucht. Dies war am Donnerstag bekannt geworden und hatte der Aktie von Renault einen Kurssturz beschert.
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Wirtschaftsminister Emmanuel Macron sagte bei einem Besuch in Berlin, die Lage bei Renault sei "in keinster Weise" vergleichbar mit der bei Volkswagen. VW hatte im September eingeräumt, weltweit in rund elf Millionen Dieselfahrzeugen eine Manipulationssoftware eingesetzt zu haben, die bei Emissionstests einen niedrigeren Stickoxid-Ausstoß anzeigt als auf der Straße. Die französische Regierung ordnete deshalb eine Untersuchung an, ob auch französische Autobauer Manipulationssoftware installiert haben könnten.

Umweltministerin Royal sagte am Donnerstag aber auch, dass Dieselfahrzeuge von Renault und zwei ausländischen Autobauern mehr Emissionen ausstoßen als vom Hersteller angegeben. Sowohl der Ausstoß des klimaschädlichen Kohlendioxid als auch des gesundheitsschädigenden Stickoxid lägen über den Grenzwerten, sagte Royal.

Berichte von den Durchsuchungen bei Renault hatten den Kurs der Aktie vorübergehend um bis zu 20 Prozent einbrechen lassen. Der Hersteller versicherte umgehend, es gebe "keinen Hinweis" auf Manipulationssoftware. Auch weitere Autobauer verloren an Wert - obwohl es bei ihnen keine Durchsuchungen gab.

PARIS (dpa-AFX)

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