Eurozone-Offizielle dementieren Pläne für direkten Bankenzugriff auf ESM
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BERLIN (Dow Jones)--Hochrangige europäische Offizielle aus Finanz- und Zentralbankkreisen haben dementiert, dass es Pläne gibt, um europäischen Banken einen direkten Zugriff auf Mittel des Euro-Rettungsfonds ESM zu erlauben. Sie wiesen damit einen entsprechenden Zeitungsbericht zurück.
"Die Geschichte stimmt nicht, es gibt keine Arbeitsgruppe", sagte eine mit der Situation vertraute Person zu Dow Jones Newswires und dem Wall Street Journal Deutschland. Der Offizielle erklärte, ein solches Vorhaben wäre auch "unrealistisch", da Deutschland bereits eine rigorose Ablehnung solcher Pläne bekundet habe. In den Krisenstaaten mit Hilfsprogrammen habe eine Bankenrekapitalisierung über das Programm der Regierung gut funktioniert.
Ein anderer Offizieller wies die Angaben ebenfalls zurück. "Wir wissen nichts über eine solche Arbeitsgruppe", sagte der Offizielle aus dem Bundesfinanzministerium. Deutschland sei jedenfalls nicht an solchen Planungen beteiligt. Nicht ausgeschlossen werden könne allerdings, dass andere dies diskutierten.
Die Süddeutsche Zeitung hatte geschrieben, die Europäische Zentralbank und die Gruppe der Euro-Länder arbeiteten auf höchster Ebene an einer Initiative, um klammen Banken direkten Zugriff auf Geld aus dem Euro-Rettungsfonds ESM zu ermöglichen. Damit solle vermieden werden, dass ein ganzes Land den Rettungsfonds anzapfen muss, obwohl nur den Banken geholfen werden soll.
Deutschland ist aber strikt gegen solche Pläne. Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) und Bundesbankpräsident Jens Weidmann haben beide eine Änderung des ESM-Vertrages ausgeschlossen, um es Banken zu erlauben, den Rettungsfonds direkt in Anspruch zu nehmen.
-Von Andreas Kißler und Andrea Thomas, Dow Jones Newswires +49 (0)30 2888 4118, andreas.kissler@dowjones.com DJG/ank/apo (END) Dow Jones Newswires
April 26, 2012 07:32 ET (11:32 GMT)
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