Schatzsucher ohne Börsenglück

Jens Castner, €uro am Sonntag

So ein Fall ist Arqueonautas Worldwide Arqueologia Subaquá­tica – wenn man so will, ein börsennotierter Schatzsucher. Das portugiesisch-deutsche Unternehmen hat 150 Kilometer vor der indonesischen Küste das Wrack eines chinesischen Handelsschiffs aus der Wanli-Kaiserzeit um 1580 geborgen. Darin befand sich nach Unternehmens­angaben der weltgrößte Fund von Ming-Porzellan (700.000 Einzelteile) im Wert von mindestens 50 Millionen Euro. Das wäre mehr als das Zehnfache des derzeiti­gen Arqueonautas-Börsenwerts – und trotzdem kein Anlass zur Euphorie. In der Vergangenheit fiel die Aktie vor allem durch gelegentliche heftige Rallys auf, die allesamt jedoch immer wieder in einer enttäuschenden Performance endeten. Wenn überhaupt, nur ein klein wenig Spielgeld ­investieren. Das gilt auch für den 3-D-Brillenhersteller Vuzix, bei dem eine Reihe guter Nachrichten in der Pipeline ist. Allerdings verbieten sich schon wegen des Kursniveaus, je nach Börsenlage zwischen sechs und neun Cent, größere Engagements.

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Beim IT-Spezialisten Cancom dagegen wittern etliche Börsianer eine mittel- bis langfristige Kaufgelegenheit. Viele institutionelle Investoren sollen ihre Stücke auf den Markt geworfen haben, um Liquidität für eine anstehende Kapitalerhöhung beim Branchenkollegen Bechtle zu schaffen. Entsprechend geriet der Kurs ohne fundamentale Ursache ­unter Druck. In der Vergangenheit waren solche Rücksetzer bei Cancom stets ideale Einstiegs­gelegenheiten.

Unterdessen formiert sich in Frankfurt eine neue Beteiligungs­gesellschaft, die in den Börsenmantel der Concilium AG geschlüpft ist (der übrigens aus dem Nachlass von Arques stammt). Mit dabei sind einige alte Bekannte. Als Aufsichtsrats­chef fungiert der frühere Heliad-Chef Christoph Kauter, den ­Vorstandsposten übernimmt die Münchner Vermögensverwal­terin Manuela Tränkel, die einst bei Top-Vermögensverwalter Jens Ehrhardt ihre Karriere begann. Concilium ist eine Beteiligungsgesellschaft mit Fokus auf dem deutschsprachigen Mittelstand. Erste Gespräche über mögliche Beteiligungen sollen bereits geführt worden sein.