Gläubiger fordern wohl 3,3 Milliarden Euro von insolventer Maple Bank

Gläubiger der von der Finanzaufsicht geschlossenen Maple Bank fordern einem Bericht zufolge 3,3 Milliarden Euro von dem insolventen Geldhaus.
236 Gläubiger hätten Forderungen angemeldet, berichtet das "Handelsblatt" (Freitag) unter Berufung auf einen Sprecher des Insolvenzgerichts. Das zuständige Amtsgericht Frankfurt war für eine Bestätigung zunächst nicht erreichbar. Dem Bericht zufolge muss der Insolvenzverwalter die Ansprüche der Gläubiger jetzt prüfen. Größter Gläubiger ist der Einlagensicherungsfonds des Bundesverbandes deutscher Banken, der Kunden der Maple Bank mit insgesamt 2,6 Milliarden Euro entschädigt hatte.
Die deutsche Maple Bank GmbH mit kanadischen Wurzeln war geschlossen worden, weil ihr wegen einer Steuerrückstellung die Überschuldung drohte. Die Bank hatte bestätigt, dass die Rückstellung in Zusammenhang mit möglicherweise illegalen "Cum-Ex"-Aktiengeschäften aus den Jahren 2006 bis 2010 steht. Frühere Angestellte stehen im Verdacht, bis zu 450 Millionen Euro Steuern hinterzogen zu haben.
Bei den umstrittenen Steuerdeals werden Aktien mit (cum) und ohne (ex) Dividendenanspruch rund um den Dividendenstichtag eines Unternehmens rasch zwischen mehreren Beteiligten hin- und hergeschoben. Bescheinigungen über Kapitalertragsteuern ließen sich die Beteiligten mehrfach ausstellen - obwohl diese nur einmal gezahlt wurde. Das Bundesfinanzministerium hat dieses Steuerschlupfloch 2012 nach Milliardenausfällen geschlossen und pocht darauf, dass die Deals bereits zuvor illegal gewesen seien./fri/stw/fbr
FRANKFURT (dpa-AFX)
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