IWF warnt vor Risiken für deutsche und europäische Lebensversicherer

Angesichts der niedrigen Zinsen im Euroraum hat der Internationale Währungsfonds (IWF) vor finanziellen Risiken für die europäischen Lebensversicherer gewarnt.
Vor allem für mittelgroße Anbieter könnten in der Vergangenheit versprochene Garantiezinsen für ihre Kunden zum Verhängnis werden, heißt es in einem am Mittwoch veröffentlichten IWF-Bericht zur globalen Finanzmarktstabilität. "Der Zusammenbruch von einem oder mehreren mittelgroßen Versicherern könnte einen branchenweiten Vertrauensverlust auslösen." Die Probleme der Lebensversicherer müssten "schnell" angegangen werden.
Im Kampf gegen das schwache Wirtschaftswachstum im Euroraum hat die Europäische Zentralbank (EZB) den Leitzins auf das historische Tief von 0,05 Prozent gesenkt und darüber hinaus ein Anleihenkaufprogramm im Umfang von monatlich rund 60 Milliarden Euro gestartet. Als Folge sind die Renditen für Staatsanleihen, in die viele Versicherungskonzerne investieren, stark gefallen. Auf Papiere einiger Eurostaaten gibt es sogar negative Zinsen.
Bei lang anhaltenden niedrigen Zinsen könnte fast ein Viertel der europäischen Lebensversicherer in Kapitalnot geraten, warnte der IWF. Die Lebensversicherungsbranche in der EU hat den Angaben zufolge ein Volumen von 4,4 Billionen Euro. Durch die enge Vernetzung mit dem gesamten Finanzsystem bestünden erhebliche Ansteckungsrisiken.
Dow Jones Newswires
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